Todeskleid: Thriller (German Edition)
verfehlt und mir eine Warnung zugerufen. Er hätte mich locker erschießen können.«
»Aber er hat es nicht getan«, sagte sie nachdenklich.
»Nein, hat er nicht. Und dass mir nicht einfällt, woher ich ihn kenne, macht mich wahnsinnig.«
»Grayson … kann es Mortons Partner gewesen sein? Ich meine, der alte – der vor Skinner und Bashears? Der in Ruhestand gegangen ist? Detective Gillespie.«
»Gilly?« Er dachte nach. »Nein. Er klang nicht wie Gilly.«
»Bist du sicher? Er könnte damals Ramons Schlüssel gehabt haben. Er und Morton waren die Ersten vor Ort.«
»Das war nicht seine Stimme, aber um mir ganz sicher zu sein, müsste ich ihn noch einmal sprechen.«
»Ich könnte seine Telefonnummer herausfinden, dann rufst du bei ihm an. Vermutlich schläft er noch.«
»Polizeibeamte und ihre Familien sind es gewohnt, mitten in der Nacht geweckt zu werden. Rufen wir ihn an.« Paige brauchte nur wenige Minuten, bis sie Gillespies Telefonnummer gefunden hatte. Grayson gab sie auf ihrem Kartenhandy ein und hoffte, die Stimme des ehemaligen Cops würde das heftige Hämmern seines Herzens übertönen.
»Hallo!« Eine Frauenstimme auf Anrufbeantworter. »Gilly und ich haben gerade etwas Besseres zu tun. Wenn wir telefonieren wollten, hätten wir Ihnen unsere Handynummer gegeben. Sie können uns eine Nachricht hinterlassen. Vielleicht rufen wir zurück.«
Grayson wartete bis zum Piep, weil er dachte, dass vielleicht noch jemand abnehmen würde, aber das geschah nicht. Also legte er auf. »Gillys Frau auf Anrufbeantworter«, sagte er zu Paige. »Dann muss ich eben die Jungs von der Dienstaufsichtsbehörde bitten, ihn vorzuladen, damit ich mir seine Stimme in Ruhe anhören kann. Komm. Bringen wir dich ins Bett, ich würde auch gern ein bisschen schlafen.«
Er legte ihr einen Arm um die Schultern, führte sie in ihr Schlafzimmer und überprüfte die Fenster. »Abgeschlossen.« Lächelnd wandte er sich um und schlug die Bettdecke zurück. »Rein mit dir.«
Unsicher erwiderte sie sein Lächeln und legte sich hin. »Mich hat schon seit Ewigkeiten niemand mehr ins Bett gebracht.«
Er küsste sie sanft auf die Lippen. »Schlaf gut.« Das Zimmer zu verlassen war hart, aber es gelang ihm. An der Tür drehte er sich um und sah, dass sie sich aufgesetzt hatte. »Was ist denn, Schatz?«
»Mich hat auch eine Ewigkeit niemand mehr Schatz genannt.« Sie holte tief Luft. »Ich habe zwar kein Recht, dich das zu fragen, aber ich tu’s trotzdem. Hättest du was dagegen, hier zu schlafen? Nur schlafen?«
Neben ihr liegen, aber sie nicht anfassen dürfen? Sein Gesichtsausdruck schien Bände zu sprechen, denn sie wandte den Blick ab. »Schon gut. Ich hätte nicht fragen sollen.«
»Nein, ist schon in Ordnung.« Mit Hose und Hemd bekleidet, schlüpfte er zu ihr unter die Decke.
Sie legte sich auf die Seite und kehrte ihm den Rücken zu. »Ich habe den Wecker auf sieben gestellt.«
»Gut.« Aus dieser Nähe konnte er ihr Haar riechen. Er kämpfte eine Minute mit sich selbst, dann gab er nach und legte ihr den Arm um die Taille. Sie entspannte sich, und auch er wurde lockerer. Trotz der Erektion, die er nicht ignorieren konnte.
»Wow«, sagte sie plötzlich, und er begriff, dass auch sie sie nicht ignorieren konnte.
»Entschuldigung. Kann nichts dagegen machen.«
Sie drehte sich auf den Rücken und sah ihn an. »Entschuldige dich nicht. Ich fühle mich … geschmeichelt.«
Sie sah ihn an, legte ihm die Hand in den Nacken und zog ihn an sich. Ihre Augen funkelten und ließen keinen Zweifel an einem Ja. Verführerisch öffnete sie die Lippen. Nun konnte Grayson nicht länger an sich halten.
Er stürzte sich auf ihren Mund, und sie erwiderte seinen Kuss und begann, laut zu stöhnen, während sie ihre Hüften hob und gegen ihn presste.
Er schob ihr die Hand zwischen die Beine, dann hielt er atemlos inne und blickte auf sie hinab. Ihre Augen waren geschlossen.
Seine Finger schoben sich in ihr Höschen, und er spürte, dass sie feucht wurde. Er wollte ihr den Slip herunterreißen, wollte sie schmecken, wollte in sie eindringen, sie nehmen, und zwar so tief, so hart und so lange er konnte. Er wollte sie. Ganz und gar.
Er strich mit seinen Lippen über ihre. »Ich könnte dich auffressen«, flüsterte er, und sie schauderte. Sie schlug die Augen auf, und einen Moment lang blickten sie einander nur an.
Dann stieß sie mit belegter Stimme hervor: »Ich kann nicht mit dir schlafen.«
»Jetzt nicht oder überhaupt nicht?«,
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