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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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der Treppe stehen. Übelkeit erregender Gestank schlug ihr entgegen.
    Darren stand in der Tür zur Küche. Abfall lag verstreut um den Mülleimer. Überall war Erbrochenes und Hundekot.
    »O Gott.« Adele kämpfte gegen den Brechreiz an. Nicht heute. Das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen.
    »Wo ist dieser blöde Hund? Herrgott, wer weiß, was er gefressen hat!«
    Rusty hatte den empfindlichsten Magen, den Adele je bei einem Hund erlebt hatte. Ein Häppchen von etwas, das für Menschen gedacht war, und er hatte eine Woche Durchfall.
    »Such du ihn und sperr ihn in die Box. Ich mache hier sauber.«
    »O ja, und ob ich ihn in die Box sperre. Und dann schicke ich ihn nach Abu Dhabi. Ohne Rückflug.«
    So drohte er immer, aber Rusty hatte nichts zu befürchten. Darren hätte sich nie von ihm getrennt. Bei der Scheidung von seiner Ex, die ihm fremdgegangen war, hatte er erbittert um das Sorgerecht für den Hund gekämpft. Rusty war lebendes Inventar. Zum Glück mochte Adele ihn.
    Heute allerdings weniger. Sie begann, den Müll zusammenzufegen, als sie die Schachtel entdeckte. O nein!
    Die Pralinen, die man ihr geschickt hatte. Die Pralinen von dem Kunden, mit dem sie seit sechs Monaten nichts mehr zu tun gehabt hatte. Sie hatte sie weggeworfen, weil sie zu paranoid war, um das Risiko einzugehen, davon zu essen. Aber nun war die Schachtel leer. Rusty hatte alle aufgefressen.
    Bleib ruhig. Das ist ganz normal. Von Schokolade musste Rusty jedes Mal brechen, aber danach ging es ihm stets wieder gut.
    »Adele!« Darrens panischer Ruf kam von der Stelle, wo das Körbchen stand. Er kam mit dem leblosen Hund auf dem Arm hereingerannt. »Rusty ist bewusstlos!«
    »Bring ihn in die Tierklinik. Ich liefere Allie nebenan ab und komme auch hin.«
    Mittwoch, 6. April, 9.30 Uhr
    Paige sah von ihrem Notizbuch auf und griff nach der Porzellantasse auf dem sehr teuren Tisch in Graysons Esszimmer. Sie hatte sich bei Olivia und Clay gemeldet und wollte nun ihren Tag planen, aber der Mann, der ihr gegenübersaß, starrte sie unverhohlen an und brachte sie damit aus dem Konzept.
    Grayson hatte sie hergebracht, um sich umzuziehen und weil sie hier warten sollte, bis er sich mit der Polizei getroffen hatte. Sie habe zwar Zusatzriegel und einen Hund, hatte er argumentiert, er aber eine Alarmanlage.
    Offensichtlich gehörte zu dieser Alarmanlage unbedingt ihr Installateur, nämlich Graysons »Bruder« Joseph, der zum Babysitter abbestellt worden war, bis Paige als vertrauliche Informantin mit der Dienstaufsichtsbehörde sprechen sollte. Der Gedanke an die Fragen, die ihr die Leute von der Abteilung für Innere Angelegenheiten stellen würden, verursachte ihr Übelkeit, also betrachtete sie lieber Joseph.
    Graysons Bruder trug eine Pistole in einem Seitenholster und strahlte etwas Finsteres, Bedrohliches aus. Bedroht fühlte sie sich zwar nicht – Peabody lag zu ihren Füßen –, aber sie wusste nicht, was sie von ihm halten sollte. Er gehörte zu den Männern, die nicht unbedingt gut aussahen, doch etwas Faszinierendes an sich hatten. Joseph war vom Typ her groß und dunkel, etwa in Graysons Alter und wirkte ziemlich düster, genau wie Grayson heute früh, als er mit einer höllisch miesen Laune gegangen war. Ihm war noch immer nicht eingefallen, woher er den Schützen kannte, und er hatte nicht einmal eine Stunde geschlafen.
    Auch Paige hatte kaum ein Auge zugetan. Als sie aufgewacht war, hatte er immer noch ihre Hand gehalten und sie mit einem derart verlorenen Blick angesehen, dass ihr die Tränen in die Augen getreten waren. Den ganzen Morgen über hatten sie nur die nötigsten Worte gewechselt. Er war mit Peabody Gassi gegangen, während sie geduscht hatte. Richtig verschlechtert hatte sich seine Laune allerdings erst, als sie aus dem Bad gekommen war. Von da an hatte er ihr nur noch barsche, knappe Sätze an den Kopf geworfen.
    Doch der verlorene Ausdruck seiner Augen war geblieben, also hatte sie ihm verziehen.
    Sie schloss die Augen und wartete darauf, dass die Enge in ihrer Brust nachließ. Sie kannte ihn erst einen Tag. Dennoch würde eine Trennung weh tun. Es tat jetzt schon weh.
    Also denk nicht an ihn. Sie musste an Elena und Ramon denken. An Logans Mutter. An Crystal Jones. Sie musste unbedingt überlegen, mit wem sie am besten als Erstes sprach, wenn sie mit ihrem Termin bei den Beamten fertig war.
    Die sie dazu bringen würden, alles aufs Neue zu durchleben. Panik stieg in ihr auf, aber sie rang sie nieder. Sie würde ganz

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