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Todeskommando Solar

Todeskommando Solar

Titel: Todeskommando Solar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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der Peripherie verbunden.
    Keefauver biß sich auf die Zähne, um seine Ungeduld zu zügeln. Endlos langsam erlosch das rote Kontrollicht der Schleuse, ein grünes flammte auf, und die Außentür schwenkte langsam zur Seite.
    Keefauver stieß sich ab und segelte ein paar Meter weiter in das Gewirr von kleinen und großen Meilern, von Vorwärmern und Schlußerhitzern hinein.
    Der Schaden war ebenso endgültig und unreparierbar, wie er leicht erkannt werden konnte.
    Die Aggregate A und B waren zu unförmigen Metall- und Plastikklumpen zusammengeschmolzen und glühten rot. Keefauver spürte die Hitze durch den Temperaturausgleich seines Schutzanzuges hindurch.
    Er ging näher heran. Die einzelnen Aggregate waren so weit voneinander getrennt, daß das Durchbrennen eines oder zweier von ihnen die anderen nicht direkt beeinflussen konnte.
    Die Solar verfügte über zehn Heckaggregate. Wenn zwei davon ausfielen, dann besagte dies zunächst lediglich, daß das Schiff sich in Zukunft nur noch mit achtzig Prozent seines Normalwertes vorwärtsbeschleunigen konnte.
    Keefauver war sich jedoch darüber im klaren, daß dies nicht der einzige Schluß war, der sich aus dem Vorfall ziehen ließ. Die Aggregate der Solar waren durchweg gleich alt, und wenn zwei davon ausfielen, dann besagte das klar und deutlich, daß alle überbeansprucht waren.
    Wahrscheinlich, dachte der Captain bitter, wären sie zehn Minuten später alle auf einmal durchgegangen!
    Niedergeschlagen kehrte er zum Kommandostand zurück.
    Gwedlyn und Joyce kauerten noch in ihren Sesseln. Ihre Gesichter waren grün, Gwedlyn würgte.
    „Was ist los?“ fragte Joyce unsicher.
    „Zwei Aggregate sind durchgebrannt!“
    Ihre Augen begannen wieder zu funkeln; Keefauver überlegte sich, aus welchem Grund.
    „Ist das Schiff dadurch in seiner Manövrierfähigkeit beeinträchtigt?“
    „Natürlich ist es das. Aber deswegen habe ich keine Sorgen. Wesentlich schlimmer ist, daß wir uns auf die übrigen Aggregate auch nicht mehr verlassen können. Daß A und B zuerst durchgegangen sind, ist reiner Zufall; es hätten ebensogut F und H sein können!“
    Das Glitzern in Joyces Augen verwandelte sich in ein triumphierendes Leuchten.
    „Dann können wir unseren Flug also nicht fortsetzen!“
    Keefauver dämmerte langsam, worauf sie hinauswollte. Er lachte laut auf, als er ihre Absicht in ihrer ganzen Primitivität und Unwissenheit erfaßte.
    „Was sollen Sie sonst tun?“ fragte er, um sich zu vergewissern.
    „Wir sind auf der Höhe der Saturnbahn, nicht wahr?“ gab sie zurück und schien sich der Zugkraft ihrer Argumente völlig sicher zu sein.
    „Ja“, nickte Keefauver.
    „Dann steuern Sie also einen Saturnmond an. Verschiedene von unseren Leuten wissen genau, daß zumindest der Titan für einen vorübergehenden Aufenthalt geeignet ist!“
    Sie starrte ihn erwartungsvoll an. Ruhig stieß Keefauver sich zu seinem Arbeitstisch hin ab, holte sich von dort einen Block und kam zu Joyce zurück.
    Auf die Mitte des Blattes malte er einen Punkt, und darum herum eine Reihe konzentrischer Kreise, die in größer werdenden Abständen von innen nach außen einander folgten.
    „Sehen Sie“, erklärte er, „das hier ist die Sonne, und die Kreise stellen die Bahnen der Planeten dar. Unser Schiff steht hier!“
    Auf den sechsten Kreis machte er ein Kreuz.
    „Hier ungefähr steht der Neptun“, fuhr er fort und kennzeichnete die achte Kreisbahn mit einem weiteren Punkt. „Bis wir die Neptunbahn erreichen, wird er genau in unserem Kurs liegen!“
    „Na und?“ fragte Joyce aufsässig.
    Keefauver grinste.
    „Hier steht der Saturn!“
    Auf den sechsten Kreis zeichnete er einen dritten Punkt, der weit hinter der Solar nahezu auf der anderen Seite der Sonne lag.
    „Können Sie sich vorstellen, daß wir von unserem Standort aus den Neptun besser erreichen als den Saturn?“
    Joyce nickte nachdenklich. Dann legte sie den Kopf schief und sah Keefauver mißtrauisch an.
    „Wer garantiert mir, daß Sie uns nicht an der Nase herumführen?“
    Keefauver wurde unvermittelt ernst.
    „Sie haben recht“, sagte er. „Niemand kann Ihnen dafür garantieren. Aber Sie sollten Ihrem überheblichen Schädel endlich beibringen, daß ich hier der Kommandant bin. Ich bin Soldat, und ich pflege meine Befehle auszuführen. Wir werden den Neptun anfliegen!“
    Er sah sie hart an und ließ seine Worte auf sie wirken.
    „Und jetzt“, fügte er hinzu, „kehren Sie am besten zu Ihren Leuten zurück!“
    Joyces

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