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Todeskommando Solar

Todeskommando Solar

Titel: Todeskommando Solar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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grünliche Gesichtsfarbe hatte sich verloren. Sie war blaß geworden, blaß vor Zorn, und zitterte am ganzen Körper.
    „Eines Tages“, zischte sie, „wird es Ihnen leidtun, mich wie ein kleines Mädchen behandelt zu haben!“
    Keefauver zog es vor, ihr darauf keine Antwort zu geben.
     
    *                     *
    *
     
     „Die Organisation macht Fortschritte, Kommandant“, erklärte Eugenio. „Joyce hat sich diesen Gwedlyn um den Finger gewickelt, und alles hört nur noch auf ihr Kommando. Sie macht das sehr geschickt. Gwedlyn gibt weiterhin die Befehle; aber vorher muß er sie fragen, was er befehlen darf!“
    Keefauver lachte böse.
    „Es wird nicht mehr so schlimm sein, wenn wir den Neptun erst erreicht haben“, sagte er mehr zu sich selbst als zu Eugenio.
    „Werden wir es schaffen?“
    Der Kommandant hob die Schultern.
    „Ich möchte nichts versprechen. Von den Bugaggregaten ist bisher nur eines ausgefallen. Mit den neun übrigen schaffen wir es gut, wenn sie alle durchhalten!“
    „Wie lange noch?“
    „Vierzig Stunden bis zum Landemanöver!“
    „Hm!“
    Schweigend schwebten sie im Kommandostand. Jeder war mit seinen Gedanken beschäftigt.
    „Was haben die Leute eigentlich vor?“ fragte Keefauver nach einer Weile.
    „Ich weiß es nicht in allen Einzelheiten. Niemand weiß es außer Joyce. Das erste Ziel ist, den Kommandanten so in die Gewalt der Mannschaft zu bringen, daß er zwar nichts mehr zu sagen hat, aber jederzeit gezwungen werden kann, die Navigation zu übernehmen. Das heißt: für Ihr Leben brauchen Sie nicht zu fürchten!“
    „Sehr freundlich“, grinste Keefauver.
     
    *                     *
    *
     
     „Kommandant an alle! Das Landemanöver beginnt in zehn Minuten. Ich bitte, sich in den Konturliegen gut anzuschnallen. Das Schiff verläßt sich nicht allein auf die Aggregate, sondern wird hauptsächlich die Atmosphäre des Planeten zum Abbremsen der Geschwindigkeit benutzen. Gravitationsschwankungen lassen sich wahrscheinlich nicht vermeiden!“
    Keefauver schaltete ab und wandte sich an Eugenio.
    „Sie werden mir helfen müssen“, sagte er. „Wir umkreisen den Neptun mindestens dreimal, und ein solches Manöver möchte ich der Automatik nicht anvertrauen!“
    „In Ordnung“, antwortete Eugenio ruhig. „Sagen Sie mir nur, was ich tun soll!“
    Summend liefen die Aggregate an. Der Kommandostand schien sich zu neigen, als die Solar langsam aus der Bahn gedrängt wurde, um die Neptunatmosphäre flach zu streifen.
    Das Manöver verlief reibungslos. In dreißig Stunden umrundete das Schiff den Planeten viermal. Bei einer Geschwindigkeit von nur noch 5 Mach richtete Keefauver die Solar auf das Heck und ließ sie langsam auf die Oberfläche des Neptun zusinken.
    Eugenio las die Instrumente ab. Mit angeborener Intelligenz hatte er sich überraschend schnell in seine Aufgabe gefunden.
    „Fünfzigtausend Meter!“
    Auf den Bildschirmen ballten sich dichte Wolken. Das Licht wurde grau.
    „Vierzigtausend Meter!“
    Keefauver schaltete die Aggregate auf stärkere Leistung. Der Andruck im Schiff nahm zu. Draußen wurde es dunkler. Tropfen zeigten sich auf der Linse des Aufnahmegerätes – Ammoniakregen!
    „Dreißigtausend Meter!“
    Mit ängstlichen Augen hing Keefauver an der Anzeige der Geräte. Die acht Heckaggregate arbeiteten einwandfrei.
    Lieber Gott, dachte der Captain, laß sie durchhalten!
    „Zwanzigtausend Meter!“
    Keefauver fuhr die Ultrarotscheinwerfer aus und ließ sie den Landeplatz beleuchten. Das Radargerät zeigte festen Boden an.
    Im Leuchtkegel der Scheinwerfer erschien eine geröllübersäte Ebene. Zerrissene Hügelketten bildeten den Horizont.
    „Zehntausend Me…!“
    Eugenio hatte das Wort noch nicht zu Ende gesprochen, als die Sirene zu heulen begann. Keefauver erstarrte in panischem Schrecken, regungslos klebte sein Blick an der roten Leuchtschrift:
    Aggregate E, G und H fallen aus. Sämtliche Aggregate überlastet!
    „Was ist los?“ schrie Eugenio vom Meßpult herüber, und die Schrillheit seiner Stimme trieb Keefauver zum Handeln.
    Mit einem Ruck drosselte er die Temperaturzufuhr zu den ausgefallenen Aggregaten und schob die übriggebliebenen auf Höchstleistung.
    Die rote Leuchtschrift wechselte.
    Alle Aggregate sofort abschalten! Kritische Temperatur ist überschritten!
    Keefauver tat nichts. Das Triebwerk mußte durchhalten!
    Die Solar sackte durch; Keefauver merkte es an seinem Magen, der sich leicht zu

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