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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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hörte man erneut Sams Stimme, die vor Erregung zitterte: »Es dauert offensichtlich zehn Sekunden, bis der Zünder aktiv wird. Vielleicht sind es auch elf oder zwölf. Diese Latenzzeit beginnt jedes Mal aufs Neue, wenn der Betreffende stehen bleibt, er muss aber vorher mindestens einen weiteren Schritt tun.«
    »Das ist eine ungeheuer wichtige Information. Bisher hatten wir darüber keine genauen Angaben.«
    Cooper gebot Salz mit einer Handbewegung, das Gehörte zu notieren, damit sie die Information an die zuständigen Stellen weiterleiten konnten.
    »Ist Ihnen noch etwas aufgefallen, Sam?«
    »Ja … In dem Brief, den alle bekommen haben, ist von einer Art ›Entschärfungseinrichtung‹ die Rede, die sie an Ort und Stelle vorfinden sollen.«
    »›An Ort und Stelle‹?«
    »An dem Zielort, der ihnen genannt wird.«
    »Und wenn ich Sie richtig verstehe, haben Sie in dem Gebäude nichts dergleichen gefunden?«
    »So ist es, Mr. President. Allerdings hatten wir angesichts der Umstände auch keine Gelegenheit, besonders gründlich zu suchen.«
    »Könnte es sich Ihrer Ansicht nach dabei um ein Lockmittel handeln?«
    »Das ist ohne Weiteres möglich … so, wie die ganze Geschichte läuft, muss man annehmen, dass die Hintermänner für so etwas abgeschmackt genug sind.«

12 UHR 10 – NEW YORK – ST. LUKE’S ROOSEVELT HOSPITAL CENTER
    Die ganze Schwierigkeit im Umgang mit Francis Benton bestand darin zu verstehen, dass ihn fortwährend ein stummer Groll erfüllte. Kein Wunder, dass seine Wutausbrüche bei der unaufhörlichen Anspannung nicht leicht einzuordnen waren.
    Es kostete die Schwestern im Roosevelt-Krankenhaus allerdings nicht die geringste Mühe zu erkennen, wie er gelaunt war, als er aus seinem Zwangsschlaf erwachte. Man hatte ihm einen grünen Pyjama aus den Beständen des Krankenhauses angezogen, so dass seine Schenkelwunde nicht zu sehen war. Auf den ersten Blick wirkte er keineswegs geschwächt.
    »Sagen Sie Retner, dass ich den ganzen Laden umgehend schließen lasse, wenn er nicht augenblicklich hier antrabt«, forderte er die blonde Susan auf.
    »Tut mir leid. Das geht nicht … Er befindet sich im OP und überwacht zwei Extraktionen gleichzeitig …«
    »Mir ist egal, was er tut! Holen Sie ihn.«
    Gerade als sich die Schwester wortlos auf dem Absatz umwandte, kam Kyle Retner, noch im blutbefleckten Operationskittel, mit unter dem Kinn hängendem Mundschutz über den Gang geeilt. In beiden Händen hielt er seine kostbare Beute. Er stürzte sich auf den FBI -Mann, der es nicht gewöhnt war, so direkt angegangen zu werden, und forderte ihn auf: »Strecken Sie die Hände aus.«
    »Wenn das ein Mediziner-Scherz sein soll, kann ich nur sagen …«
    »Strecken Sie die Hände aus!«
    Benton gehorchte, durch die Selbstsicherheit des Arztes aus der Fassung gebracht, woraufhin ihm dieser seinen kostbaren Schatz auf die Handflächen legte: einen soeben explantierten und in aller Eile gesäuberten Schrittmacher, dessen Herkunft sich an dunkelroten Flecken deutlich erkennen ließ. Das flache muschelförmige Metallgehäuse hatte etwa die Größe einer Zündholzschachtel oder eines kleinen MP3-Spielers. Man hätte es ohne Weiteres für ein Designfeuerzeug halten können. Ein langer, spiralförmig zusammengerollter Draht mit einer Kunststoffummantelung ragte daraus hervor: eine der beiden zum Herzen führenden Elektroden.
    »Sie wollten doch wissen, wie ein Wunder aussieht? Hier haben Sie das niederträchtige Produkt, das man meinen Patienten eingepflanzt hat.«
    »Sie sind ja krank!«
    Der Mann mit dem kantigen Unterkiefer wusste nicht, ob es besser war, sich des Sprengkörpers sofort zu entledigen, auf und ab zu gehen, um zu verhindern, dass der Mechanismus auslöste … oder sich vollkommen still zu verhalten.
    »Natürlich haben Ihre Feuerwerker den Zünder unschädlich gemacht … aber seien Sie trotzdem vorsichtig. Da ist noch genug Nitropenta drin, um uns alle auf die andere Seite des Parks zu blasen.«
    Voll Freude über das verzerrte Gesicht des FBI -Mannes nahm Retner das Implantat wieder an sich und erklärte ihm mit lehrerhaft erhobenem Zeigefinger, was er darüber wissen musste.
    »Das hier ist ein Alano Life G+ … besser gesagt, es war ein Alano Life G+, bevor daran herumgebastelt wurde. Für Sie dürfte interessant sein, dass sämtliche von uns vergangene Nacht entnommenen Schrittmacher von genau diesem Typ waren.«
    »Steht das in der Patientenakte der Implantierten?«
    »Sie meinen die genauen

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