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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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verbracht.«
    Dem Stabschef war bewusst, was diese Aussage bedeutete.
    »Und wer hat Sie operiert?«
    »Ich weiß, was Sie denken, Addy, und das ist auch Ihr gutes Recht. Aber mein Arzt stammt von der Insel, er heißt Ray Itagaki. Und er ist kein Muslim.«
    »Haben Sie ihm viel gegeben?«
    »Sie meinen für sein Schweigen? Einen angemessenen Betrag …«
    »Dann wird er irgendwann reden. Wenn er sieht, dass sich der Wind zugunsten Wendells dreht, packt er mit Sicherheit aus. Nur eine exorbitante Summe hätte uns sein Stillschweigen garantieren können.«
    »Er ist ein Studienfreund von Benjamin«, fügte Cooper hinzu.
    Diese Aussage beruhigte Salz nur teilweise. Er sah bereits alle möglichen Krisenszenarios vor sich. Ganz offensichtlich würde der Endspurt dieses Wahlkampfes noch härter werden als beim vorigen Mal.
    »Sie haben doch sicher Pollacks Nummer?«, wechselte der Präsident unvermittelt das Thema.
    »Natürlich …«
    »Dann rufen Sie ihn an und geben Sie ihn mir.«
    »Stan, Sie haben ihn selbst ausgeboo …«
    »Rufen Sie Pollack an!«
    Cooper fand zu seiner alten kämpferischen Haltung zurück. Salz gab ihm sein eigenes Sectera Edge.
    »Captain Pollack, hier spricht Stanley Cooper.«
    Im Schweigen am anderen Ende lag ebenso viel Trotz wie Überraschung.
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. President?«
    »Ich möchte mich für die Art und Weise entschuldigen, wie man Sie von der Sache abgezogen hat. Wir haben diese Entscheidung zu einer Zeit getroffen, als wir uns über eine mögliche Komplizenschaft der Läufer noch nicht sicher waren …«
    »Ich verstehe.«
    Sams Stimme war tonlos.
    »Ich wollte Ihnen sagen, dass wir Sie brauchen, und Ihnen persönlich mitteilen, dass Sie ab sofort wieder zu McGearys Arbeitsgruppe gehören.«
    Adrian Salz hob den Blick zum Himmel und flüsterte kaum hörbar: »Das darf nicht wahr sein«.
    »Ich danke Ihnen … aber ich weiß nicht, ob ich dazu in der Lage bin …«
    »Ich habe die Aufnahmen vom Dach des Gebäudes gesehen und kann Ihnen nachfühlen, was Sie und Ihre Tochter gegenwärtig durchmachen.«
    Der fürsorgliche Ton des Präsidenten klang aufrichtig. Unter anderen Umständen hätte es Sam tief beeindruckt, dass er auf diese Weise mit ihm sprach, von Gleich zu Gleich.
    »Grace hat das Bewusstsein noch nicht wiedererlangt, Mr. President. Ihr Puls ist schwach, und es gibt keine Möglichkeit, sie ins Krankenhaus zu bringen. Sie muss ständig in Bewegung gehalten werden …«
    »Wie entsetzlich. Glauben Sie mir, ich teile Ihren Schmerz. Wie sehr, das können Sie sich vermutlich nicht vorstellen.«
    Mit einem verschwörerischen Blick zu Salz schaltete er den Lautsprecher ein, damit dieser nichts von der Unterhaltung verpasste.
    »Wäre es nicht das einzige wirksame Mittel, die zu bestrafen, die Ihrer Grace das angetan haben, dass Sie Ihren Platz in diesem Kampf wieder einnehmen?«
    »Ich weiß nicht recht …«
    »Ich habe den Leiter der New Yorker Feuerwehr persönlich aufgefordert, Ihnen seine besten Leute zu schicken. Sie werden in wenigen Minuten bei Ihnen eintreffen. Wenn Sie bei Ihrer Tochter bleiben, können Sie auch nicht mehr für sie tun und machen sich nur immer größere Sorgen.«
    Seine Worte waren eine fromme Lüge gewesen, doch er würde seinem Versprechen die Tat folgen lassen, sobald das Gespräch beendet war. Würde er selbst Kelly und Samantha der Obhut anderer überlassen, und seien diese noch so geschult, wenn sie sich in einer ähnlichen Lage befänden? Wenig wahrscheinlich.
    Sam schwieg.
    »Ich bitte Sie nicht als Präsident der Vereinigten Staaten, Sam. Betrachten Sie mein Ersuchen als das eines Freundes.«
    Was konnte er darauf erwidern? Wie konnte er sich weiter sträuben, wenn die Stimme des Mannes, der zur ganzen Nation sprach, ihm ins Ohr flüsterte, er baue auf ihn als den, der das Land aus der Gefahr retten sollte?
    Dennoch fühlte sich Sam in der Rolle des vom Schicksal ausersehenen Retters äußerst unwohl. Er fand, dass sie ihm bei Weitem zu groß war.
    »Ich habe viele Freunde und andere mir nahestehende Menschen enttäuscht, Mr. President …«
    »Ich bin fest überzeugt, dass das diesmal nicht der Fall sein wird. Sagen Sie mir doch gleich mal, was Sie in den letzten Stunden gesehen oder gehört haben. Gegenwärtig sind Sie der Einzige, der so enge Berührung mit einem …«, er zögerte, offensichtlich war es ihm peinlich, das Wort aussprechen zu müssen, »… einem Läufer hatte.«
    Als Antwort folgte ein langer Seufzer, dann

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