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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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sich dazu eignet, wird dem Recycling zugeführt. Einem Chirurgen, der neues oder so gut wie neues Material wegwirft, noch dazu in dieser Preislage, käme man schon bald auf die Schliche, das dürfen Sie mir glauben.«
    Es sei denn, jemand vom Reinigungspersonal machte mit ihm gemeinsame Sache. Aber das passte nicht zusammen. Von Anfang an war das Ganze so eingefädelt, dass die Terroristen unsichtbar blieben. Allein schon, dass man unschuldigen Menschen einen solchen Sprengsatz eingesetzt hatte, bewies, dass sie im Hintergrund bleiben und ihre Anwesenheit auf amerikanischem Boden auf das Allernötigste beschränken wollten.
    »Stellen Sie ihm meine Frage!», brüllte der FBI -Mann in die Ohrhörer.
    »Das Life G+ ist ein gutes Gerät, nicht wahr? Sie implantieren es häufig …«
    Rafiq schien über diese technische Frage erstaunt zu sein.
    »Ja, übrigens habe ich auch Ihrer Tochter Grace einen solchen Schrittmacher implantiert.«
    »Und warum diesen und keinen anderen?«
    »Weil er der beste ist.«
    »Hat jemand versucht, Sie bei Ihrer Entscheidung zu beeinflussen? Der Hersteller oder vielleicht die Krankenhausverwaltung?«
    »Nein, nie. Ich setze diese Schrittmacher bei jungen Menschen ein, damit sie nicht ständig neue Operationen über sich ergehen lassen müssen. Im Unterschied zu dem, was die meisten Menschen glauben, möchte das letztlich jeder Arzt … Das gilt auch für mich.«
    »Stimmt«. Es schien Benton zu enttäuschen, dass das FACS -System die Aussage als zutreffend einstufte: »Fragen Sie ihn nach Verbindungen zu islamistischen Netzwerken, quetschen Sie ihn richtig aus.«
    »Dr. Rafiq …«
    Liz hatte sich verärgert den Hörer aus dem Ohr gerissen.
    »… glauben Sie, dass man einen implantierten Patienten operieren kann, während er sich bewegt?«
    »Sie meinen im Gehen?«
    »Ja, so in der Art.«
    »Sie denken an Grace … nicht wahr?«
    »In erster Linie, aber nicht ausschließlich.«
    Sie hatte sich ihre Meinung gebildet. Wenn ihnen Mustapha Rafiq von Nutzen sein konnte, dann nicht als Tatverdächtiger, sondern als Berater.
    »Ich habe auf diesem Gebiet keine Erfahrung, doch das erscheint mir schwierig. Selbst wenn es gelänge, um den Patienten herum eine Art mobile Operationseinheit einzurichten und den Schnitt zu setzen, ohne dabei allzu viel Unheil anzurichten …, sehe ich keine Möglichkeit, wie sich unter solchen Umständen die Elektroden entfernen ließen.«
    »Woran liegt das?«
    »Ihre Enden sitzen unmittelbar in einer der Herzkammern und im Vorhof. Sie einzusetzen und herauszunehmen ist der schwierigste Schritt beim Implantieren und Explantieren eines solchen Taktgebers und verlangt höchste Präzision. Das setzt eine absolut stabile Lage voraus.«
    »Worin besteht das Risiko, wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind?«
    »Dass das Organ, das wir retten wollen, perforiert wird.«
    »Und der Patient dabei stirbt«, setzte er in Gedanken hinzu und wich Liz’ Blick aus.
    »Sagen Sie McGeary, sie soll ihren Ohrhörer wieder einsetzen …«, dröhnte Bentons Stimme gegen Sams Trommelfell. »Noch habe ich meinen Bericht über ihren gewaltsamen Übergriff von gestern Nacht nicht eingereicht. Aber sie sollte sich …«
    Bei diesen Worten zog auch Sam den kleinen durchscheinenden Kunststoffstopfen aus dem Ohr und pfefferte ihn in eine Ecke des Raumes.
    Es war sicher nur noch eine Frage von Sekunden, bis Francis Benton hereinstürmen und das Gespräch auf seine Weise weiterführen würde.
    »Aber …«, schloss Rafiq, der sichtlich bedauerte, dass er nicht von größerem Nutzen sein konnte, »es würde ohnehin nichts nützen, jemandem den Schrittmacher herauszunehmen, wenn man nicht rasch einen anderen einsetzen kann. Der Herzmuskel hat sich an die Impulse gewöhnt. Wenn man ihm die Stromversorgung nimmt, wird er bald aufhören zu schlagen, so wie ein Motor ohne Zündkerze nicht weiterläuft …«
    Der Luftzug, den die ruckartig aufgerissene Tür verursachte, ließ das zerbrechliche Bild seiner Tochter vor Sams innerem Auge flackern.

14 UHR – MARYLAND – CAMP SPRING – LUFTWAFFENSTÜTZPUNKT ANDREWS
    Stanley Cooper bemühte sich, nach außen gut gelaunt zu wirken, während er in Wahrheit voller Besorgnis, Unsicherheit und Furcht war. Er hatte sich lange mit seiner Frau über den Sinn dieser Reise unterhalten. Sollte er hinfliegen? Allein oder mit der Familie?
    »Auf geht’s, einsteigen! New York erwartet uns!«
    Sollte er sich in seinen vier Wänden verkriechen, wie er es von den Bürgern

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