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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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Sie haben doch gehört, was Rafiq gesagt hat. Sie haben sich für dieses Fabrikat entschieden, weil es besonders gut ist. Schluss. Aus. Feierabend.«
    »Warten Sie, das ist noch nicht alles. Ein Vergleich der Seriennummern zeigt, dass sämtliche Life G+, die den Ärzten aus dem Mittleren Osten zugewiesen wurden, aus ein und derselben Charge stammen, die deutlich später hergestellt wurde als die übrigen. Und ausschließlich Ärzte, die dieser Gruppe angehören, haben sie bekommen.«
    Verblüfft von der Raffinesse des Vorgehens folgerte Sam: » Die haben die Verteilung aus der Ferne gesteuert und so dafür gesorgt, dass die manipulierten Schrittmacher nur durch Chirurgen mit Herkunft aus dem Mittleren Osten implantiert wurden.«
    »Genauso ist es«, bestätigte Devroe.
    Jeder von ihnen begriff, was das bedeutete. Die Verschwörung war nicht nur ein massiver Angriff auf ihr Land, man versuchte auch, sie zu manipulieren und die Untersuchungen in eine Richtung zu lenken, die des islamistischen Terrorismus. Das erklärte auch die im Zimmer von Sean Phillips aufgefundenen Beweisstücke, den Rechner im Jemen, der die Läufer steuerte, oder die Zuhilfenahme eines Hawaladar und einer jungen Pakistanerin für den Transport der Briefe … Mit voller Absicht waren die mit Sprengsätzen versehenen Schrittmacher Ärzten zugewiesen worden, die sich als Verdächtige förmlich anboten …
    Der Angriff auf das Computersystem erklärte außerdem, auf welche Weise sich die Terroristen mit Hilfe der Patientenunterlagen Zugriff auf die persönlichen Daten der künftigen Läufer verschafft hatten.
    »Wenn die Drahtzieher keine Dschihadisten sind … was sind sie dann?«, fragte Sam seine drei Kollegen.
    Erneut zeichnete sich das Szenario eines Vorgehens unter falscher Flagge ab.
    »Wir sollten uns nicht die Frage stellen, wer macht was? «, entschied Benton, »sondern wer hat den größten Nutzen von diesen Verbrechen? «
    Mit der Frage: »Gibt es Informationen über den Importeur?«, holte Liz das Gespräch auf den Boden der Wirklichkeit zurück.
    »Ja. Es handelt sich um die Firma H Mech-Tech. Sie ist spezialisiert auf High-Tech-Prothesen.«
    »Wo sitzen die?«
    »Ihr Lager für die Ostküste befindet sich hier ganz in der Nähe, auf Staten Island, im Industriegebiet Fresh Kills.«
    Da Liz spürte, wie ihr Kollege vom FBI förmlich darauf brannte, sie auszubooten, machte sie sich daran, Ordnung in das Material zu bringen, das sie in Händen hatten. Es war eine Gelegenheit, ein für alle Mal klarzumachen, wer in dieser Angelegenheit das Sagen hatte.
    »Bevor wir uns in hektische Betriebsamkeit stürzen, würde ich gern erst mal in Ruhe alle Möglichkeiten durchgehen. Greg soll sich mit Rom in Verbindung setzen und dafür sorgen, dass bei Alano eine Durchsuchung durchgeführt wird. Wir dürfen nicht ausschließen, dass die Geräte bereits an ihrem Herstellungsort manipuliert wurden.«
    »Und wenn das nicht der Fall ist?«, blaffte Benton. »Wenn das hier bei uns passiert ist?«
    »In dem Fall sehe ich nicht recht, wie das bei Hunderten von Geräten in einem Lager geschehen sein kann, das ausschließlich High-Tech-Material enthält. Solche Orte werden rund um die Uhr bewacht.«
    »Woran denkst du?«, fragte Sam verblüfft.
    »Importwaren gehen nach dem Entladen des Flugzeugs erst einmal durch das Zwischenlager der Spedition, bevor sie weitergeschickt werden. Es kann ohne Weiteres sein, dass sie dort mehrere Tage bleiben. In diesen Lagerhallen werden so ungeheure Mengen umgeschlagen, dass sich unmöglich alles lückenlos überwachen lässt. Falls es auf unserer Seite eine verwundbare Stelle in der Lieferkette gibt, dann dort.«
    Was sie vorbrachte, klang überzeugend. Dank der engen Verbindung zwischen Heimatschutz und Zollbehörden kannte sie sich mit der Materie aus.
    »Werden denn Sendungen nicht auf Sprengstoffe untersucht?«
    »Was denn? Etwa alle Frachtstücke? Das soll wohl ein Witz sein?«, rief Liz aus. »Weißt du, wie viele davon jeden Tag hierzulande eintreffen? Über vierzig Millionen! Allein bei einem Unternehmen wie UPS entspricht das einem täglichen Durchsatz von fünfzehn Millionen Sendungen. Im Höchstfall werden davon zwei oder drei Prozent kontrolliert.«
    Ein erschreckender Gedanke. Da gelangte also eine überwältigende Mehrheit der eingeführten Güter ins Land, ohne dass sich jemand für deren Harmlosigkeit verbürgen konnte. Die Vorstellung, atomwaffenfähiges Material könne wie ein gewöhnliches Geschenkpaket

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