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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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Drohnen waren jeweils weit genug von der Druckwelle und den Flammen entfernt, um die Schreckensbilder aufzuzeichnen.
    Das letzte Video zeigte Luftaufnahmen aus Manhattan. Auf dem Display las Liz: »32 Sixth Avenue, New York«.
    Das AT&T -Gebäude … , schoss es ihr durch den Kopf. Trotz des Aufnahmewinkels, der die Perspektive verzerrte, konnte man Grace erkennen, die auf ihrer Trage wie auf einem Karussell des Schreckens endlos in der Runde bewegt wurde.
    Doch mit einem Mal setzte die Aufnahme schlagartig aus.

15 UHR 00 – NEW YORK – GERSHWIN-HOTEL – ZIMMER DES EHEPAARS ZERDAOUI
    Sämtliche Fernsehsender übertrugen Präsident Coopers Ansprache in Endlosschleife oder brachten Kommentare von Journalisten, die sich in ihrer Redaktion häuslich eingerichtet hatten, was für die meisten von ihnen allerdings ohnehin zur Routine gehörte.
    »Wir dürfen sie unter keinen Umständen als unsere Feinde ansehen, sondern sollten in ihnen unsere Schwestern und Brüder in Bedrängnis erkennen, die unsere Hilfe und unser Mitgefühl brauchen.«
    Dann nahm ein arabisch aussehender, bärtiger Mann mit schmal gefasster Brille auf dem Flachbildschirm den Platz des Präsidenten ein. Er war elegant gekleidet und wirkte stolz, aber keinesfalls herablassend oder provokativ. Er wirkte aufgewühlt.
    »Ich bete darum, dass die Worte des Oberhauptes unserer Regierung Gehör finden. Es liegt mir am Herzen, Ihnen Folgendes mitzuteilen: Die amerikanischen Muslime verurteilen einhellig, was gegenwärtig in unserem Land vor sich geht. Sie alle vereint die Hoffnung, dass der soziale Frieden rasch wiederhergestellt wird. Und ich sage ganz bewusst unser Land, denn es gehört uns ebenso sehr wie allen anderen Bürgern, ob Christen, Juden, Buddhisten oder Atheisten.«
    Nihad Awad, der Leiter der bedeutendsten Organisation der muslimischen Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten mahnte mit einem flammenden Appell zur Ruhe und Toleranz. Trotz der verhängten Ausgangssperre kam es vielerorts zu Ausschreitungen gegen Muslime und vereinzelt gar zu Fällen von Lynchjustiz. So mancher ging unvermittelt auf Nachbarn los, mit denen er jahrelang in Frieden gelebt hatte, nur weil sie Arabisch sprachen. In der Bevölkerung lagen die Nerven bloß. Viele, die dieser Belastung nicht gewachsen waren, schoben dem Nächstbesten die Verantwortung für das nationale Drama zu und kühlten ihr Mütchen an ihm. Das war ebenso töricht wie ungerechtfertigt, aber offenbar unausbleiblich.
    »Nur gut, dass wir in New York sind«, sagte Nadir Zerdaoui zu seiner Frau. »Als Araber und Ausländer würden wir in den Käffern im Süden oder im Mittleren Westen nicht lange überleben.«
    »Das kannst du laut sagen …«
    Durch die angelehnte Tür des Badezimmers konnte er ihren runden Po im fleischfarbenen Tanga sehen. Sie war gerade dabei, ihre schwarzen Haare, die ihr bis zu den Hüften reichten, zu bürsten, und hörte ihm nur mit halbem Ohr zu.
    »Ich frage mich, ob ich nicht noch mal hingehen sollte.«
    »Hmm … wohin, Liebling?«
    »Zum FBI .«
    Sie wandte sich ruckartig zu ihm um. Ihre Augen blitzten zornig.
    »Das ist ja wohl nicht dein Ernst?«
    »Ich bin fest überzeugt, dass die auf der falschen Fährte sind. Dieser Wahnsinn übersteigt die Möglichkeiten der bestorganisierten islamistischen Gruppen bei Weitem.«
    »Und wieso zerbrichst du dir den Kopf darüber, dass diese Blödmänner im Dunkeln tappen?«
    Sie rückte den auf den Tanga abgestimmten Spitzen- BH auf ihren ausladenden Brüsten zurecht und sah ihn an, die Hände herausfordernd in die Hüften gestemmt.
    »Ich weiß nicht … Der Bursche, dieser Benton, hat mir gesagt, dass sie Leute von außerhalb des FBI hinzugezogen haben, Akademiker wie mich. Vielleicht irre ich mich ja, aber ich habe das Gefühl, dass ich den Leuten nützlich sein könnte.«
    »Du? Den Bullen?«
    »Immerhin sind wir hergekommen, um einen neuen 11. September zu verhindern, nicht wahr?«
    »Ich versteh das nicht … Um ein Haar hätten wir den Rest unseres Lebens im Gefängnis verbringen dürfen, weil wir so dumm waren und die heimlichen Machenschaften ihrer Regierung offengelegt haben … und da willst du jetzt noch mal hin? Du bist doch nicht recht bei Trost.«
    »Wenn ich nichts tue und die Lage sich verschärft, würde ich mir das nie verzeihen, Zahra … und du weißt auch genau, warum.«
    Algerien, seine Eltern, die Gräueltaten der Groupe Islamique Armé … immer dasselbe Lied, seit sie sich kannten.
    Der scharfe Ton seiner

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