Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
Vom Netzwerk:
Beschaffung geheimer Informationen und des Kampfes gegen den Terrorismus. Sie alle sind im Besitz wesentlicher und zum Teil noch nie veröffentlichter Erkenntnisse im Zusammenhang mit den Ereignissen des 11. September und der geradezu wahnwitzigen Sicherheitspolitik, die seither in unserem Land betrieben wird. Es kann überhaupt keine Rede davon sein, dass wir das Leid der Angehörigen der dreitausend Opfer des Angriffs auf das World Trade Center vergrößern wollen – ganz im Gegenteil. Wir kämpfen seit Jahren dafür, dass deren Tod einen Sinn bekommt und die Öffentlichkeit endlich erfährt, wer in Wahrheit für diese Tragödie verantwortlich ist.«
    »Meinen Sie mit ›Experten‹ Leute wie das Ehepaar Zerdaoui hinter Ihnen?«
    »Ich freue mich, dass Sie mir diese Frage stellen. Nadir und Zahra Zerdaoui sind zunächst einmal meine Freunde.«
    »Was wird Ihren Freunden vorgeworfen, Mr. Bernstein? Nach unseren Informationen hat man sie im Flugzeug festgesetzt und bei ihrer Ankunft durchsucht. Dient Ihr Kongress womöglich nur als Deckmantel für die Einreise ausländischer Terroristen?«, rief ihm ein anderer provozierend aus der Menge zu.
    »Hören Sie, da Sie mir keine Gelegenheit geben, auf Ihre teilweise beleidigenden Fragen zu antworten, dürfte es am besten sein, wenn Sie die beiden selbst befragen. Meinen Sie nicht auch?« Mit diesen Worten trat er beiseite und gab den Blick auf Nadir und Zahra Zerdaoui frei, die noch unter dem Einfluss der Zeitverschiebung und der, gelinde gesagt, energischen Behandlung standen, der man sie während des Flugs und nach der Landung unterzogen hatte.
    Der Mann trat vor, nahm die dunkle Brille ab und sagte in nahezu perfektem Englisch: »Wir haben uns auf Anregung Aaron Bernsteins, den wir in der Tat seit mehreren Jahren kennen, zu einem kleinen Experiment bereit erklärt, das Sie sicherlich interessieren wird.«
    »Etwa, wie man eine Boeing 777 ohne Sprengstoff in die Luft jagt?«, höhnte einer der Journalisten, was ihm den erheiterten Beifall seiner Kollegen eintrug.
    »Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen«, gab Zerdaoui unverändert ernst zurück.
    »Können Sie das genauer erklären?«
    »Der erste Teil unseres praktischen Beispiels lässt sich mit drei Buchstaben ausdrücken, die Ihnen allen bekannt sind: NSA .«
    »Soll das heißen, dass Sie die NSA selbst über Ihre Ankunft informiert haben?«
    »Besser noch: Wir haben unmittelbar vor dem Abflug von Heathrow eine E-Mail an Mr. Bernstein geschickt. Sie enthielt Informationen, die das Echelon-System unweigerlich entdecken musste.«
    »Soll das heißen, Sie haben sich vorsätzlich abfangen lassen?«
    »So ist es.«
    »Das ist doch lachhaft!«, empörte sich ein schnurrbärtiger Kollege des hartnäckigen Reporters. »Sie wissen genau, dass man Echelon nicht mit Störsendern außer Kraft setzen kann. Alle Bemühungen, die in den vergangenen Jahren in dieser Richtung unternommen wurden, sind gescheitert.«
    »Das haben wir auch gar nicht erst versucht. Im Gegenteil: Wir wollten beweisen, dass niemand auch nur die geringste Aussicht hat, den ›großen Ohren‹ der NSA zu entgehen. Angesichts unseres Empfangs hierzulande werden Sie zugeben müssen, dass uns der Beweis gelungen ist.«
    »Darf man erfahren, was in Ihrer Mitteilung stand, Mr. Zerdaoui?«
    Dieser wandte sich zu seiner Frau um und zwinkerte ihr verschwörerisch zu.
    »Etwas äußerst Intimes und zugleich äußerst Unschuldiges: Es ging darin um die Brüste meiner Frau.«
    Zahra quittierte diese Äußerung mit einem schüchternen Lächeln. Ihre Kopfhaltung war die eines fügsamen Menschen, der ohne zu murren die ihm zugedachte Rolle ausfüllt. Ihre Katzenaugen wichen den auf sie gerichteten Blicken aus. Sie schien nicht gewillt, selbst das Wort zu ergreifen, sondern hielt sich folgsam im Schatten ihres Mannes.
    Die Reporter warfen einander unsichere Blicke zu. Niemand wusste so recht, ob er darauf mit schallendem Gelächter reagieren oder die Sache als Skandal geißeln sollte. Wollte dieser unbedeutende Historiker aus Frankreich sie etwa auf den Arm nehmen? Zu welcher Farce hatte man sie da eingeladen?
    Immerhin hatte Zerdaoui mit diesem Knalleffekt erreicht, dass ihm alle aufmerksam zuhörten.
    »Es ist nur zu verständlich, dass Sie stolz sind auf Ihre Gattin, die, nebenbei gesagt, hinreißend aussieht …«, ließ einer der Journalisten gleichmütig fallen. »Doch welche Beziehung besteht zwischen der NSA und Mr. Bernsteins Kongress?«
    »Meine Frau

Weitere Kostenlose Bücher