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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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beträchtliche Mehrheit. Die Zustimmung ist mir also sicher.«
    Der nach wie vor mit dem »Bunker« verbundene Adrian Salz wäre in New York fast vom Stuhl gefallen. Trotz allem war er nicht wirklich überrascht. Er hatte etwas in der Art kommen sehen, doch so kalt erwischt fand er keine Worte. Die Verbindung zu Benton und Pollack war abgebrochen, bevor Wendells Anruf eingegangen war. Allem Anschein nach hatte der Akku ihres Telefons den Geist aufgegeben.
    So gelassen es ihm möglich war, fuhr der Vizepräsident fort: »Wie darf ich das einordnen, Edgar, als Information … oder als Drohung?«
    »Ich bemühe mich grundsätzlich, mit Anstand zu kämpfen, Robert. Das ist Ihnen seit Langem bekannt. Daher setze ich meine Gegenspieler stets von einem bevorstehenden Vorstoß in Kenntnis.«
    Harris fühlte sich ebenso hilflos wie die übrigen Anwesenden. Allerdings ließ ihnen das Verhalten des Präsidenten nicht besonders viele Möglichkeiten, sich zu verteidigen.
    »Ich kenne Sie gut genug, um mir Ihre Antwort denken zu können, dennoch ist es meine Pflicht, Sie zu fragen: Was könnte Sie dazu veranlassen, auf die angedrohte Abstimmung und das angekündigte Verfahren zu verzichten?«
    »Dazu sehe ich nur eine einzige Möglichkeit«, gab der New Yorker Bürgermeister ebenso knapp zurück. »Der Nationale Sicherheitsrat und die Regierung müssen unverzüglich Paragraph 4 des fünfundzwanzigsten Zusatzartikels anwenden …«
    Jeder von ihnen wusste, worum es dabei ging: Bei Amtsunfähigkeit eines Präsidenten konnte das Kabinett mit Stimmenmehrheit dessen sofortige Abberufung beschließen. In einem solchen Fall würde der Vizepräsident automatisch amtierender Präsident. Der Tod eines Präsidenten, wie beispielsweise John F. Kennedys Ermordung im Jahre 1963, war unbestreitbar ein Fall höherer Gewalt. Aber den konnte man im Geist der Verfassung wohl auch bei einem Präsidenten annehmen, der die Unwahrheit sagte, einen Sprengsatz in sich trug und überdies flüchtig war.
    Für Wendell wäre diese Lösung ein noch bequemerer Weg als ein Amtsenthebungsverfahren, denn das war langwierig und sein Ausgang ungewiss. Jeder der drei Präsidenten, bei denen man es eingeleitet hatte, war zum Schluss ungeschoren davongekommen.
    Doch selbst wenn Cooper überlebte, würde er sich nie von der Desavouierung erholen können, die mit der Anwendung des fünfundzwanzigsten Zusatzartikels verbunden war. Jeder im Lande würde sich von ihm abwenden, und er würde den Platz als Kandidat der Demokraten Harris überlassen müssen. Zwar war dieser ein erfahrener Politiker, doch die breite Masse kannte ihn nicht, da es ihm nie gelungen war, aus dem Schatten des überaus beliebten Stanley Cooper herauszutreten. Einen solchen Gegner brauchte der Bürgermeister von New York im Kampf um die Präsidentschaft nicht zu fürchten.
    »… und damit würden Sie unser neuer Präsident, Robert«, schloss Wendell nach langem Schweigen.
    Mit dieser boshaften Schmeichelei schoss er seinen letzten vergifteten Pfeil ab. Er hatte die Ratsmitglieder so in die Enge getrieben, dass ihnen so gut wie kein Spielraum mehr blieb. Ob sie nun dem Mann, dem sie ihren Platz verdankten, den politischen Todesstoß versetzten oder nicht, sie wären auf jeden Fall ab sofort die Handlanger bei seinem Untergang.
    »Wir rufen Sie so bald wie möglich zurück«, sagte Harris rasch, bevor er auflegte.
    Allgemeines Schweigen trat ein. Niemand wagte mehr, seine Meinung zu äußern. Also wandte sich Harris an Salz, der den Präsidenten am besten kannte: »Addy, Sie haben Stanleys Ohr … was würde er Ihrer Ansicht nach an unserer Stelle tun?«
    »Ehrlich gesagt habe ich nicht die geringste Ahnung. Ich kann Ihnen lediglich sagen, dass er das Amt nie wegen der Vorteile angestrebt hat, die es ihm bietet. Und erst recht nicht wegen des Titels oder des damit verbundenen Klimperkrams. Ihm ging es ausschließlich um die Möglichkeit, etwas zu bewegen. Er wollte so viele Trümpfe wie möglich in Händen haben, um das Land tiefgreifend reformieren zu können. Wenn Sie ihn hinterrücks absetzen, berauben Sie ihn weniger der Ehre als … seiner Mittel, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.«
    »Würde er lieber die öffentliche Schmach einer Amtsenthebung ertragen? Die Geständnisse im Fernsehen, die ganze Schlammschlacht?«
    »Sofern ihm das die Möglichkeit gibt, seine Aufgabe noch eine Weile auszuführen, bin ich fest davon überzeugt, dass das seine Entscheidung wäre.«
    »Ganz davon abgesehen,

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