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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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schien.
    »General Bryant, haben wir Ihre Zustimmung, auf diese Weise gemeinsam mit der NSA vorzugehen?«
    »Ich sehe keine bessere Lösung.«
    »Schön. Ab sofort wird also kein Kontakt mit Teheran aufgenommen, solange die Ergebnisse der NSA nicht vorliegen.«
    »Und was ist mit dem Jemen?«, wollte Janet Helmer wissen. »Was soll ich tun, falls sich Präsident Al-Houti entschließt, wieder auf uns zuzukommen?«
    »Dann lassen Sie ihn so schmoren, wie er es seit gestern mit uns getan hat.«
    Aus dem Lautsprecher ertönte eine melodisch klingende Frauenstimme.
    »Mr. Vicepresident?«
    »Ja, Clarisse …«
    »Edgar Wendell möchte mit Ihnen sprechen.«
    »Wendell? Was will der von mir?«
    »Das hat er nicht gesagt. Er hat lediglich erklärt, es sei dringend.«
    »Haben Sie ihm mitgeteilt, dass wir uns in der Sitzung befinden?«
    »Ja. Er möchte sich unbedingt an den gesamten Sicherheitsrat wenden.«

2 UHR 30 – WASHINGTON DC – WEISSES HAUS
    »Guten Tag, Edgar, hier Robert Harris.«
    »Mr. Vicepresident.«
    »Vermutlich wissen Sie, dass der Nationale Sicherheitsrat während seiner Sitzungen grundsätzlich nicht auf Anrufe von außerhalb reagiert, die er nicht selbst verlangt hat.«
    »Das ist mir bekannt, Robert. Aber ich denke, Sie stimmen mit mir dahingehend überein, dass der Ernst der Lage gewisse Verstöße gegen die Vorschriften rechtfertigt.«
    Zwar war Edgar Wendells Verhalten ungewöhnlich, aber er war schließlich nicht irgendjemand. Die meisten Angehörigen des Rates kannten ihn persönlich, und manche, so wie Harris, waren vor längerer Zeit sogar seine politischen Freunde gewesen. Das war, bevor Wendell ins andere Lager gewechselt war.
    »Kommen Sie bitte zur Sache. Sie haben das Ohr des Sicherheitsrates.«
    »Ich wollte Ihnen zuvor mitteilen, dass ich mich entschieden habe, die für morgen vorgesehene Einweihung des 1 WTC auf unbestimmte Zeit zu verschieben.«
    »Das ist sehr entgegenkommend von Ihnen. Aber ich nehme an, dass Sie uns nicht deshalb gestört haben, um uns den Bericht über die letzte Stadtratssitzung vorzutragen.«
    »Nein. Ich kann es in wenigen Worten zusammenfassen: Ich weiß Bescheid.«
    Man hätte meinen können, es handele sich um das intime Gespräch zwischen einem gehörnten Ehemann und seiner untreuen Gattin.
    Worauf bezog er sich mit diesem Ich weiß Bescheid ? In den letzten achtundvierzig Stunden waren in diesem Raum eine Menge vertraulicher Informationen ausgetauscht worden.
    »Und weiter?«
    »Mir ist bekannt, dass Präsident Cooper aus dem Beth Israel verschwunden ist.«
    Das konnte man in der Tat als Bescheid wissen bezeichnen. Nur, wie war das möglich?
    Eine eisige Kälte legte sich über die Runde. Niemand wagte, einen Kommentar zu der Karte abzugeben, die Stanley Coopers Herausforderer da ausgespielt hatte.
    »Hmm … Nehmen wir einmal an, dass es sich so verhält – und bedenken Sie, dass ich Sie nicht einmal frage, woher Sie das wissen könnten –, inwiefern hätte das mit Ihnen zu tun?«
    »Wie Ihnen bekannt ist, bemühe ich mich um das höchste Amt, das, soweit man mir gesagt hat, inzwischen seit über drei Stunden vakant ist.«
    »Da versuchen Sie, mich ein wenig übereilt loszuwerden, Edgar. Das ist nicht sehr freundlich von Ihnen … Ich darf Sie daran erinnern, dass ich in Abwesenheit des Präsidenten seine sämtlichen Vollmachten besitze. Außerdem scheinen Sie mir übersehen zu haben, dass zwischen Ihnen und dem Weißen Haus noch eine Wahl liegt.«
    »Keineswegs. Ich stelle lediglich fest, dass sich Stanley Cooper entschieden hat, das Schiff auf dem Höhepunkt einer Krise zu verlassen, die in der Geschichte unseres Landes nicht ihresgleichen hat.«
    »Ich wiederhole meine Frage: Inwiefern könnte das Sie als Präsidentschaftskandidaten betreffen?«
    »Hier geht es nicht um den Kandidaten, Robert, wohl aber um den Staatsbürger, der ich ebenfalls bin, und um den Volksvertreter.«
    Einige der Anwesenden wurden sichtlich ungeduldig. Nicht nur Wendells Phrasendrescherei brachte sie auf, sondern auch die Tatsache, dass sie damit wertvolle Zeit verloren.
    »Sparen Sie sich Ihr demagogisches Blabla für den November auf«, giftete Janet Helmer ihn an.
    Harris nahm die Sache erneut in die Hand: »Sagen Sie schon, was Sie wollen.«
    »Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich beim Repräsentantenhaus ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Cooper beantragen werde, sobald es zu seiner nächsten Sitzung zusammentritt. Wie Sie wissen, verfüge ich dort über eine

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