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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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meinte er wohlüberlegtes Handeln, fern vom Licht der Kameras erfolgen. Was Stanley Cooper mit seinem Opfergang da abgeliefert hatte, mochte für die Fernsehzuschauer ein gefundenes Fressen sein, war aber seiner Ansicht nach das genaue Gegenteil einer besonnenen Tat: impulsiv, von Gefühlen gesteuert und einfach töricht.
    »Sorgen Sie dafür, dass die Leute auf der Stelle abgezogen werden.«
    Salz verschwand sogleich, um die entsprechenden Anweisungen zu erteilen, obwohl er das missbilligte. In seinen Augen hatte der scheidende Präsident mit seiner Handlungsweise ganz im Gegenteil wichtige Punkte gesammelt. Mit diesen Bildern verkörperte er die beiden beliebtesten Figuren der Amerikaner in einer Person: das Opfer und den Helden. Möglicherweise würde er die Menschen damit wieder auf seine Seite ziehen können … Immer vorausgesetzt, er kam mit dem Leben davon.
    Während Harris noch wütete, meldete sich der Leiter des FBI : »Mr. Vicepresident …«
    »Gibt es etwas Neues über Nadir Zerdaoui, Larry?«
    »Nein. Aber wir wissen mehr über die Iraner von dem Kutter, vor allem über deren mutmaßlichen Anführer. Der hat übrigens, wie Benton festgestellt hat, Zahra Zerdaoui von Anbeginn der Unternehmung an gesteuert.«
    »Und weiter?«
    »Der ist nicht irgendjemand. Er heißt Mohsen Chamran und ist der älteste Sohn von Mostafa Chamran, Parteigänger der ersten Stunde des Ayatollah Khomeini. Vater Chamran war in dessen Regierung Verteidigungsminister und gehörte außerdem zu den Gründern der Revolutionsgarde. Er stand sogar bis zu seinem Tod im Jahr 1981 an ihrer Spitze.«
    »Wie ist er gestorben?«
    »Er ist im Krieg zwischen Iran und Irak gefallen. In den Augen regierungstreuer Iraner ist er eine Legende.«
    Sein Gesprächspartner sah die Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrates nacheinander prüfend an, als hoffte er, in ihren Gesichtern eine Antwort zu finden.
    »Von mir aus. Das beweist immer noch nicht, dass die Bartträger aus Teheran hinter der ganzen Sache stecken.«
    »Warten Sie, das ist noch nicht alles. Die NSA und die Antiterror-Gruppe der CIA bestätigen, dass der Sohn Chamran, den wir zurzeit in New York festhalten, von der iranischen Regierung den Auftrag hat, Kontakte zwischen der Hisbollah und Al-Qod herzustellen. Und das nicht erst in den letzten vierzehn Tagen, sondern schon seit nahezu zehn Jahren. Sehen Sie hier!«
    Mit diesen Worten warf er einen ganzen Stapel Farbfotos auf den Tisch. Sie zeigten in buntem Durcheinander den Graubart in Gesellschaft aller wichtigen Führer der verschiedenen Terrorgruppen. Unter ihnen befanden sich außer Hassan Nasrallah, dem unumstrittenen Anführer der Hisbollah, verschiedene Journalisten von Al-Manar, dem offiziellen Fernsehsender der »Gottespartei«, und vor allem Imad Moughniyah, den Hauptverantwortlichen für alle von der Hisbollah seit ihrer Gründung verübten Attentate.
    Um seinen Aussagen Nachdruck zu verleihen, fügte er hinzu: »Und die Krönung des Ganzen ist, dass Mohsen Chamran den Spuren seines Vaters gefolgt ist und die Basij gegründet hat.«
    »Die … Basij?«
    »Eine paramilitärische Organisation der Revolutionsgarde. Sie hat den Auftrag, sich in Computersysteme einzuhacken und auf diese Weise gleichsam Krieg im Internet zu führen. Wenn Ihnen das nicht genügt … nehme ich meinen Hut.«
    Robert Harris tat, als wollte er ihn beim Wort nehmen: »Hmm … führen Sie mich nicht in Versuchung, Larry.«
    »Damit wollte ich sagen, Mr. Vicepresident, dass niemand dem Mullah-Regime treuer ergeben ist als dieser Mann. Das scheint mir eindeutig zu sein.«
    »Und wie erklären Sie sich dann, dass er im Augenblick der Grünen Revolution völlig abgetaucht ist? Erscheint Ihnen das nicht sonderbar?«
    Douglas wiederholte, was die NSA bereits Benton und Devroe erklärt hatte: Das konnte eine Bestrafung sein, aber auch ganz im Gegenteil eine Beförderung, von der die Öffentlichkeit nichts mitbekommen sollte.
    »Und wie weit ist der Kryptologe von Fort Meade? Wenn er uns den unwiderlegbaren Beweis liefern könnte, dass der Rechner in Sanaa unmittelbar mit Teheran in Verbindung steht, würde es mir die Entscheidung deutlich erleichtern, denen da unten mal ordentlich die Zähne zu zeigen …«
    General Hamilton versuchte den Vizepräsidenten zu beruhigen: »Er tut, was er kann.«
    »Präsident Cooper ist inzwischen aktiviert , nicht wahr?«
    »Ja, seit zehn Minuten.«
    Auf dem riesigen Bildschirm im »Bunker« flackerten die Zahlen. Auch da gab es

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