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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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Waffe an den Hals hielt.
    Fort Meade – Hauptquartier der NSA
    »Zoom noch stärker! Auf das World Trade Center!«
    Gesagt, getan. Dort war die Zahl der roten Punkte deutlich geringer. Man konnte in Echtzeit sehen, wie eine kompakte Gruppe den Turm Nummer 1 betrat. Außerhalb des Gebäudes schien sich ein einzelner Läufer zu befinden. Er rührte sich nicht, offenkundig war er zum Tode verurteilt.
    »Verdammt noch mal! Woher soll ich wissen, wer von denen Cooper ist?«
    »Meinst du denn, dass er dabei ist?«
    Dieser Gedanke schien den Kryptologen zu erregen. Die Vorstellung, mit einem Mausklick über das Leben des Präsidenten der Vereinigten Staaten entscheiden zu können, überstieg alles, was er sich seit seiner Jugend an verrückten Szenen in Rollenspielen ausgedacht hatte.
    »Ich meine das nicht nur, ich weiß, dass er da ist . Deaktivier die jetzt alle!«
    »Wird gemacht, Chef«, gab der andere mit einem Zungenschnalzen zurück.
    Er wies auf die reglose Gestalt: »Und fang mit dem da an.«
    Rechter Mausklick. Befehl »deaktivieren«.
    »Das funktioniert nicht. Er ist noch immer rot …«
    Der Punkt blieb rot und blinkte nach wie vor wie bei den anderen Todeskandidaten.
    Mit einem Mal tauchte im Vordergrund eine Dialogbox mit einem Eingabefeld und einem einfachen Bestätigungs-Button auf.
    »Das darf nicht wahr sein!«, jammerte Garner. »Die wollen ein Passwort …«
    Ohne auf eine entsprechende Aufforderung zu warten, gab der Kryptologe denselben Code ein, den er benutzt hatte, um dorthin zu gelangen. Sechs Ziffern und das Wort »Sanaa«. Bestätigen.
    Wie nicht anders erwartet, gab der Rechner einen brummigen Laut von sich und weigerte sich, den Befehl auszuführen. Der Informatiker versuchte mehrere Varianten, ohne Erfolg.
    »Sauerei, verdammte! Wir haben keine Zeit, Rätsel zu lösen! Das kann sonst was sein!«
    »Warte mal …«
    »Wir können nicht warten!«
    »Doch … sieh mal.«
    Es war ein alter Programmierertrick: Man musste bis zur Eingabe eines Passworts eine Weile warten. Ungeduldige, die es immer wieder mit verschiedenen Kombinationen versuchten, ohne dem System die nötige Zeit zu lassen, bissen sich daran zwangsläufig die Zähne aus.
    Im freien Feld stand ein arabisches Wort:

    »Ich versteh das nicht: Ist das jetzt die Antwort des Programms?«
    »Nein, das ist nur der Anfang. Wir müssen das vervollständigen.«
    »Kannst du denn Arabisch lesen?«
    »Ich nicht, aber Mohamed im dritten Stock.«
    »Ist der jetzt da?«
    »Er übernachtet fast immer hier.«
    »Hol ihn, und beeil dich.«
    Keine zwei Minuten später trat Mohamed, ein hochgewachsener, schlanker Mann mit dem Äußeren eines orientalischen latin lover zu ihnen.
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Wieso?«
    »Na ja, was da steht. Das ist mein Vorname, Mohamed.«
    »Dein Vorname … Heißt nicht auch euer Prophet so?«
    »Natürlich.«
    »Und hatte er einen Familiennamen?«
    »Eigentlich nicht. Damals wurde jeder nur als ›Sohn des Soundso‹ oder ›Vater des Soundso‹ bezeichnet, das war dann der Familienname.«
    »Und wie war das bei eurem Propheten?«
    »Tja, da gibt es zig Versionen. Die kenne ich nicht alle auswendig.«
    »Dann suchen wir mal. Fällt dir noch was anderes ein, was man mit seinem Vornamen in Verbindung bringen könnte?«
    »Na klar … das, was die Gläubigen jedes Mal dazu sagen sollen, wenn sie ihn genannt haben: Salla Allahou ’alayhi wa salam .«
    »Und was heißt das?«
    »›Allahs Segen und Frieden mögen auf ihm ruhen‹.«
    »Also wirklich, unsere kleinen Freunde trauen sich ja was«, sagte der Rote mit der Brille.
    »Könntest du uns das auf Arabisch eintippen?«
    »Ich kann es versuchen.«
    Mohamed hatte sich bereits über die Tastatur gebeugt.
    »Äh … und möglichst ohne Tippfehler.«

ZUR SELBEN ZEIT – WASHINGTON DC – WEISSES HAUS
    Robert Harris konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Die live übertragenen Bilder des Senders ABC zeigten, wie Zahra Zerdaoui den Präsidenten als Geisel nahm und mit ihm und seinen Schicksalsgefährten im Turm Nummer 1 verschwand. Schockierende Bilder, die schon bald um die Welt gehen würden.
    »Erklären Sie mir, wie es diesen Schakalen möglich war, nahe genug heranzukommen, um solche Aufnahmen zu machen! Das ist der reine Wahnsinn!«
    Alle Welt wusste, mit welcher Geringschätzung der Vizepräsident den Medien begegnete, worüber er sich immer wieder mit Adrian Salz in die Haare geriet. Seiner festen Überzeugung nach musste jedes politische Handeln, und damit

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