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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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symbolische Glockenschläge, die jeden in der Nähe zu einer Schweigeminute aufforderten, ob Anwohner, Passant oder Tourist. Gewöhnlich geschah das jeweils um Punkt 8 Uhr 46, aber doch nicht um 5 Uhr morgens …
    Wer war das?
    Nach einem kurzen Moment der Erstarrung stürzte sich Zahra auf Stanley Cooper, hielt ihm den Lauf ihrer Waffe an den Hals und stieß ihn brutal vor sich her, den Stufen am Eingang des Turms entgegen.
    Obwohl er deutlich größer und kräftiger war als sie, unternahm er keinen Versuch, sich zu wehren. Earl hätte sich gern dazwischengeworfen, doch da er erfahren genug war, die Entschlossenheit der Frau richtig einzuschätzen, entfernte er sich mit einigen Schritten aus der Gefahrenzone.
    Bumm! Die »Glocke der Hoffnung« ertönte zum neunten Mal.
    »Vorwärts!«, rief Zahra den gefesselten Läufern zu.
    Als einige zögerten, ihr zu folgen, drückte sie Cooper die Pistole noch fester an den Hals.
    »Ihr habt ihn ja wohl alle erkannt, oder?«
    Bumm! Zehn.
    Die entsetzten Blicke bejahten die Frage. Der Anblick des Staatsoberhauptes in einer so fürchterlichen Lage verschlug den Läufern die Sprache.
    »Soll ich ihn vor euren Augen abknallen? Ja?«
    »Zahra, Schluss jetzt!«
    Sam, der allein in Richtung der Geiseln vorgestürmt war, befand sich nicht mehr weit von dem einzelnen Läufer, der beiseitegetreten war. Ein Stück weiter versuchte Benton am Fuß der Treppe, die SWAT -Leute am Eingreifen zu hindern, um den Präsidenten nicht zu gefährden.
    Die junge Frau schritt jetzt inmitten der Death Walkers rückwärts dem Turm entgegen, wobei ihr der Präsident, der nach wie vor keinen Widerstand leistete, als Schutzschild diente. Er schien sich in sein Schicksal ergeben zu haben.
    »Was wollen Sie? Mir sagen, dass ich keine Aussicht habe davonzukommen?«
    »Was Sie tun, ist sinnlos, Zahra.«
    Sam war es nicht gewohnt, mit Fanatikern zu verhandeln, doch ihm war bewusst, dass sie mit jeder Sekunde, die verstrich, einem positiven Ausgang näher kamen. Diese beruhigende Botschaft versuchte er Cooper mitzuteilen, indem er ihm einen Augenblick lang fest in die Augen sah. Seitdem ihm TJ die Glock entwendet hatte, war sein Mundwerk die einzige Waffe, über die er verfügte.
    Bumm! Elf. Weitere Glockenschläge würden nicht folgen. Das finstere Totengeläut war vorbei.
    »Wie viele Läufer haben Sie bei sich? Ein gutes Dutzend? Ein paar mehr? Damit bringen Sie den Bau auf keinen Fall zum Einsturz … Es genügt nicht mal, um ihn zu erschüttern.«
    »Glauben Sie wirklich ?«
    »Die NSA ist dabei, alle zu deaktivieren.«
    »Na und?«, fuhr sie ihn an. »Vielleicht ist es mir ja egal, ob das was nützt … und es ist mir auch egal, ob ich lebend hier rauskomme! Haben Sie schon mal daran gedacht?«
    Ohne weiter auf Sam zu achten, rief sie einen der beiden Jungen herbei: »Kleiner, komm mal her.«
    »Hör nicht auf sie!«, forderte Sam ihn auf.
    »Mach meinen Rucksack auf.«
    Der Junge gehorchte.
    »Siehst du das silbrige Ding mit dem Saugnapf?«
    »Ja …«, flüsterte er furchtsam.
    »Dann hol das raus und drück es unten an die große Tür.«
    Sam versuchte, ihn zurückzuhalten: »Tu es nicht!«
    Da der Junge zögerte, zischte sie ihn hasserfüllt, wie eine giftige Schlange, an: »Mach schon!«
    Die Ostfassade des Turms Nummer 1 bestand in ihrem unteren Teil aus einer hohen verglasten Front mit einem äußerst luftig wirkenden Vordach. In ihrer Mitte saßen von Schwingtüren eingerahmte große Drehtüren. Der Junge gehorchte schließlich und brachte die Sprengladung unten an einem Türflügel an. Earl eilte hinzu, um sie wieder abzunehmen, doch dazu kam er nicht. Zahra hatte sofort geschossen, als sie seine Absicht erkannte.
    Während Sam zu dem Mann eilte, dessen Rettungsversuch vereitelt worden war und der jetzt mit einer Kugel im Bein zu Boden ging, nahm Zahra eine Fernbedienung von der Größe eines Kugelschreibers aus der Tasche. Sie bedeutete ihren Gefangenen, Abstand zu halten, und drückte auf den kleinen roten Knopf am oberen Ende des Gerätes. Gleich darauf erfolgte die Explosion. Sie brachte die doppelt verglaste Wand auf der rechten Seite zum Einsturz, wobei eine Unzahl durchscheinender Scherben weithin verstreut wurde.
    Mit einer unmissverständlichen Handbewegung forderte sie die Läufer auf, das Gebäude durch die von ihr geschaffene Öffnung zu betreten. Schwer keuchend folgte sie ihnen dann selbst in die Marmorhalle, nach wie vor fest an den Rücken des Präsidenten gepresst, dem sie die

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