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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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bisher kein Wunder.
    AKTIVIERTE LÄUFER:3529
    Der Stabschef kam in den Raum gestürmt. »Ich habe gerade mit Garner bei der NSA gesprochen! Der crypie hat den Code geknackt. Sie hatten gewisse Schwierigkeiten, weil es in letzter Minute noch eine Überraschung gegeben hat, aber dann ist es ihnen gelungen, sämtliche Läufer zu deaktivieren, die sich am 1 WTC befinden. Auch den Präsidenten.«
    »Danke, Addy. Das ist eine wunderbare Nachricht.«
    Robert Harris schien sich nicht gebührend darüber zu freuen.
    »Der Mann, der ihn begleitet hat, ein gewisser Earl Diggs, konnte wegen einer Schussverletzung am Bein nicht weitergehen und ist …«
    »… explodiert «, vollendete jeder für sich mit einem Schauder des Entsetzens in Gedanken den Satz.
    »Ich vermute, dass man in Fort Meade jetzt versuchen wird, zu dem Rechner vorzudringen, der den in Sanaa steuert.«
    »Gegenwärtig sind sie damit beschäftigt, so viele Läufer wie möglich zu deaktivieren.«
    »Geht das nicht auf einen Schlag?«, fragte Harris erstaunt.
    »Leider nicht.«
    »Dann sollen sie sofort damit aufhören und sich auf die Quelle konzentrieren! Ist das verstanden? Die Quelle!«
    Harris’ Entscheidung entsetzte mehr als eines der Ratsmitglieder, aber alle schwiegen.
    Dann aber ergriff Janet Helmer das Wort. Seit dem Fehlschlag ihrer Vermittlungsbemühungen mit dem Jemen suchte die Außenministerin nach einer Möglichkeit, ihr angeschlagenes Ansehen aufzupolieren. Der Augenblick dafür schien ihr günstig zu sein.
    »Mr. Vicepresident, bei allem Respekt, Sie können Ihre Entscheidung meiner Ansicht nach nicht von den Ergebnissen der Bastelei eines Informatikers abhängig machen.«
    Harris verkrampfte sich sichtlich in seinem Sessel.
    »Und was schlagen Sie vor, Janet?«
    »In einer Stunde werden Fernsehsender auf der ganzen Welt gezeigt haben, dass die Terroristin unseren Präsidenten als Geisel genommen hat. Wir haben inzwischen nicht mehr den geringsten Zweifel daran, wo ihre Geldgeber sitzen. Wenn wir unsere entschiedene Antwort auf die Katastrophe hinauszögern, die uns seit zwei Tagen heimsucht, haben wir unseren Kredit im Mittleren Osten auf alle Zeiten verspielt. Wir müssen umgehend reagieren. Alles andere wird denen, die davon träumen, uns dort zu demütigen, einen Blankoscheck für ihre Pläne ausstellen. Sie wissen ebenso gut wie ich, was das für unsere Wirtschaft bedeuten würde … Man wird unseren Öltankern die Durchfahrt durch den Golf von Aden verweigern oder sie von Piraten überfallen lassen, womit unsere Versorgung behindert, wenn nicht gar abgeschnitten würde. Das wäre eine Katastrophe, verglichen mit der die Finanzkrise des Jahres 2008 ein leichter Schluckauf wäre.«
    Der Stellvertreter des Verteidigungsministers ergriff zum ersten Mal das Wort: »Ich möchte mir erlauben hinzuzufügen, dass wir nicht wissen, was unsere Feinde planen. Wir haben keinen Hinweis darauf, ob dieser Angriff lediglich ein Schuss vor den Bug sein sollte. Sicher, wir wissen inzwischen, wie sich die Läufer deaktivieren lassen. Aber was kommt als Nächstes? Dürfen wir sicher sein, dass sie danach nicht etwas anderes versuchen?«
    Das hatte bisher niemand zu denken oder zumindest nicht laut auszusprechen gewagt. Eine solche unbefangene Äußerung konnte sich lediglich ein Neuling im Kabinett oder im Sicherheitsrat leisten, aber nur ein einziges Mal.
    Janet Helmer sprach weiter: »Wenn wir jetzt nicht reagieren, ist das so, als gäben wir ihnen die offizielle Erlaubnis, unseren Präsidenten in dem verfluchten Turm umzubringen.«
    »Was schlagen Sie also vor, Janet?«, fragte Harris verärgert. »Ich darf Sie ersuchen, es kurz zu machen.«
    »Einen gezielten Luftschlag von unseren Flugzeugträgern im Golf aus. Auf dem Hauptdeck der USS Eisenhower stehen genug F/A-18 Hornet bereit, um signifikante Schäden anzurichten.«
    »Und an welche Ziele haben Sie dabei gedacht?«
    »Da gibt es mehrere Möglichkeiten … In erster Linie kommt dafür aber wohl der Luftwaffenstützpunkt von Bandar Abbas in Frage.«
    »Warum?«
    »Es ist nicht der größte des Landes, aber er liegt der Straße von Hormus am nächsten. Ich denke, wenn wir dort zuschlagen, würde die Botschaft verstanden, und wir müssten nicht noch einen Gang höher schalten.«
    Alle wussten, was mit dem »höheren Gang« gemeint war: eine offizielle Kriegserklärung an den Iran und wahrscheinlich der Einsatz von Atomwaffen gegen bestimmte Ziele.
    Nach und nach konnten sich alle Anwesenden mit diesem

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