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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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ihren Satz. »Und was bewirken die Dinger?«
    »Im günstigsten Fall werden die Geräte bloß gestört, in denen solche ›Schnurrhaare‹ auftreten.«
    »Und was für welche sind das?«
    »Das reicht von mehrere Millionen Dollar teuren, militärischen Radaranlagen bis hin zu einfachen, tragbaren Geräten wie Mobiltelefonen, iPods, Fotoapparaten und so weiter. Falls es zu einem kräftigen Kurzschluss kommt, kann sich das Ganze allerdings entzünden oder sogar explodieren, beispielsweise, wenn eine Leiterplatte Kontakt mit bestimmten anderen Materialien hat.«
    »Passiert das oft?«
    »Jedenfalls sehr viel häufiger, als die Industrie zugibt. Aber die gravierendsten Zwischenfälle dieser Art sind mit viel Aufwand vertuscht worden, das kannst du dir ja denken.«
    Versteht sich von selbst …
    Diese Information hätte seiner Tochter Grace Wasser auf die Mühlen geleitet. Als Politaktivistin ließ sie keine Gelegenheit aus, Skandale oder vermeintliche Verschwörungen anzuprangern.
    Sam spürte, dass die Wut seiner einzigen Verbündeten noch keineswegs verraucht war.
    »Gibt es noch was?«
    »Der Mistkerl Salz hat dem Druck seiner PR -Leute nachgegeben und für die Zeit unmittelbar vor unserer Besprechung eine Pressekonferenz angesetzt.«
    »Und jetzt befürchtest du, dass er da alles Mögliche von sich gibt …«
    »Das befürchte ich nicht, ich bin davon überzeugt! Er wird jeden Blödsinn verzapfen, der ihm durchs Hirn furzt, nur um die Medien zu beschwichtigen – selbst auf die Gefahr hin, dass er uns damit Knüppel zwischen die Beine wirft.«
    Sam erwiderte nichts. Höchstwahrscheinlich hatte Liz mit ihrer Annahme recht.

11 UHR 00 – WASHINGTON DC – WEISSES HAUS – PRESSERAUM
    In der Westkolonnade zwischen den beiden Flügeln des Weißen Hauses rief Adrian Salz seine Mitarbeiter zusammen. Er war sichtlich erregter als sonst.
    »Noch zwei Minuten, meine Herren, zwei Minuten!«
    Die gut einhundert Schritt zwischen dem Oval Office und dem im Mittelbau gelegenen Presseraum auf derselben Ebene legte der Stabschef des Präsidenten in größter Eile zurück. Der Saal war bereits zum Bersten voll mit wissbegierigen Journalisten, die nur auf ihn warteten.
    Er holte tief Luft. Gefolgt von einem Secret-Service-Beamten in Zivil, der seine Sig Sauer P229 unter einem nachtblauen Blazer verborgen trug, begab er sich, den Blick starr auf den anthrazitfarbenen Teppichboden gerichtet, in die Höhle des Löwen.
    Es war nicht seine erste Pressekonferenz, die meisten Anwesenden kannte er beim Vornamen. Mit manchen war er sogar während des Studiums oder in der Zeit danach befreundet gewesen, als ihm das noch möglich gewesen war. Er ließ den Blick über die rund hundert mit blauem Stoff bezogenen Sessel gleiten, die bis auf den letzten Platz besetzt waren. Für gewöhnlich ließ Cooper es sich nicht nehmen, selbst vor die versammelte Presse zu treten. Für Salz war es das erste Mal, dass er über eine Angelegenheit der inneren Sicherheit sprechen musste.
    In dem Moment, als er mit energischem Schritt die Stufen zum Rednerpult emporsteigen wollte, flüsterte ihm einer seiner Mitarbeiter, ein hochgewachsener, dürrer Mann Anfang dreißig, dessen blonde Haare sich bereits lichteten, zu: »Liz McGeary vom Ministerium für Innere Sicherheit. Sie ruft aus New York an …«
    »Findet die Besprechung nicht gleich im Anschluss an die Pressekonferenz statt?«
    »Ja. Aber sie sagt, sie hat neue Informationen.«
    »Weiß sie schon, wer dahintersteckt?«
    »Nein, ich glaube nicht …«
    »Dann bleibt alles wie besprochen: Videokonferenz um 11 Uhr 30. Lassen Sie außerdem für gleich danach eine Liveschaltung zur Nationalen Antiterror-Zentrale herstellen.«
    »Und wo werden Sie sein?«
    Der Stabschef wandte ihm sein Adlerprofil zu, das mit einem Mal deutlich ernster wirkte, und entschied schließlich: »Das machen wir im Situation Room. Berufen Sie den kleinen Sicherheitsrat ein. Sofort.«
    Unter den Journalisten regte sich Unruhe. Addy Salz setzte sein strahlendstes Lächeln auf, um sich für die kurze Verspätung zu entschuldigen. Zwar besaß er weder den seinem Vorgesetzten eigenen Charme noch dessen elegante Lässigkeit, doch gestand ihm jedermann zu, dass er sich durch eine Seriosität, Gründlichkeit und Aufgeschlossenheit auszeichnete, die seinen Vorgänger rasch hatten in Vergessenheit geraten lassen, der nach dem Debakel der Kongresswahlen in der Mitte der Amtszeit eiligst ausgewechselt worden war.
    »Meine Damen, meine Herren,

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