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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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ich. »Ich will hier sitzen wie ein Mensch und an einem Tisch essen.« Ich beugte mich über den Tisch. »Ich war’s, den heute eine Kugel gestreift hat und der Blut verloren hat, Piet«, zischte ich ihm zu. »Ich bin auf den Truck gesprungen, nicht du. Und wenn ich hier essen will, dann essen wir hier. Wir machen eine kurze Pause.«
    Wie sehr brauchte er mich noch? Ich sah, wie es in ihm arbeitete, während er mich finster ansah. Er konnte aufstehen und gehen, dann würde es vielleicht draußen auf dem dunklen Parkplatz zur Auseinandersetzung kommen. Ich traute ihm jederzeit zu, dass er mich erschoss und den Van zurückließ. Der Zwischenstopp hier hatte ihn misstrauisch gemacht.
    Beeil dich, Eliane, dachte ich. Ich konnte nicht riskieren, auf die Uhr zu schauen. Er beobachtete mich mit einem harten widerlichen Funkeln in den Augen, also beschränkte ich mich darauf, mein Bier zu trinken.
    Ein paar Gäste im Anzug – sie unterhielten sich in leisem Deutsch – schoben sich an unserem Tisch vorbei, um zu ihrem eigenen zu gelangen. Piet runzelte die Stirn. »Ich hasse diese Anzugtypen. Leute, die Regeln für andere aufstellen. Die glauben, dass sie die Welt lenken. Sie tun nichts anderes, als sich ständig neue Hindernisse und Regeln auszudenken und zu diskutieren, wie diese Hindernisse aussehen sollen.«
    »Männer wie du und ich – wir reißen die Hindernisse nieder«, sagte ich. Ich dachte unwillkürlich an meine ersten Monate in London, an die Abende, an denen Lucy und ich in einer Weinbar am Paternoster Square saßen, glücklich, dass wir zusammen waren und dass wir hier gute Arbeit machen konnten.
    Gute Arbeit war immer schon die Spezialität und auch die Tragik meiner Familie gewesen. Ich hatte jetzt sogar getötet, um zu überleben, und ich hatte kein allzu schlechtes Gewissen deswegen, aber meinem Vater und meiner Mutter hätte ich nicht gern beschrieben, wie es sich angefühlt hatte. Mein Leben war gezeichnet von diesem Makel, von dem verdammten Blut, das sich nicht abwaschen ließ.
    »Ja, vielleicht reißen wir sie nieder, aber sie stellen gleich wieder neue auf«, sagte Piet und verstummte, als die Kellnerin uns den Kaffee hinstellte. »Das Essen zum Mitnehmen, Miss«, sagte er zu ihr.
    »Aber …«
    »Nein, Sam«, beharrte er mit schneidender Stimme. »Ich mag diese Bar nicht. Ich will hier keinen Augenblick länger bleiben, wenn ich meinen Kaffee ausgetrunken habe.«
    Diesen Kampf konnte ich nicht gewinnen; ich wusste, dass Piet immer mehr das Kommando übernehmen würde, je näher wir der Übergabe der Ladung an Edward kamen. Das war sein Geschäft; ich war nur ein Ersatzspieler, der kurzfristig eingesprungen war. Gut. Sollte er ruhig glauben, dass ich mich fügte. »Okay, Piet«, sagte ich schließlich. Doch ich beeilte mich nicht mit meinem Kaffee.
    »Du kannst noch deinen Kaffee austrinken«, sagte er. »Ich muss einen Anruf machen. Bleib hier.« Und er stand auf und ging hinaus. Panik stieg in mir hoch. Wenn er jetzt abhaute, würde ich die einzige Verbindung verlieren, die ich zu Edward hatte, und zu Yasmin, und natürlich auch zu Lucy. Ich blickte durch das Fenster vorne bei der Eingangstür hinaus, doch er war nicht mehr zu sehen.
    Er will dich loswerden, geh ihm nach, sagte mir mein Gefühl.
    Die Kellnerin stellte die Tüte mit den Sandwiches auf den Tisch. Ich zahlte und stand auf.
    Als ich aus der Taverne Chevalier ins Freie trat, sah ich Piet ein paar Meter entfernt auf dem Bürgersteig stehen. Er klappte das Handy zu und sah mich an.

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    Ich hob die Tüte mit den Sandwiches. »Können wir gehen?«
    »Ja«, sagte er. »Komm her, Sam.«
    Ich tat, was er verlangte, und er schob mich die Straße entlang und in den schwach beleuchteten Hauseingang eines Geschäfts für Künstlerartikel. »Oh, willst du wieder auf die Kunstakademie gehen und neue Pinsel besorgen?«
    »Hände an die Tür.«
    »Warum? Wozu das denn?«
    Rasch ließ er seine Hände über meine Arme und Beine wandern. Er wollte wissen, ob ich vielleicht etwas bei mir trug, was ich nicht haben sollte. Schließlich zog er das Geldbündel aus meiner Tasche.
    »Das reicht«, sagte ich. »Ich hab kein Telefon und auch keine Waffe. Wirklich ein toller Start für unsere Partnerschaft, nachdem ich dir den Hals gerettet hab. Gib mir mein Geld.«
    Er drückte mir das Bündel in die Hand. »Da. Sorry«, fügte er schließlich hinzu.
    Ich tat so, als wäre ich sauer. »Herrgott. Ich hab deinen Arsch aus dem Feuer gezogen, ich hab die Ladung

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