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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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Deshalb hatte er Edward wahrscheinlich noch nicht gewarnt.
    Das alles ging mir innerhalb weniger Sekunden durch den Kopf. Zusammen mit dem Gedanken, dass Edwards Leute das Brummen des Trucks gehört haben mussten und jeden Moment herauskommen würden.
    Ich hatte keine Zeit mehr für Piet.
    »Willst du mich nicht erschießen?«, sagte ich.
    »Ich will wissen, für wen du arbeitest«, erwiderte er. Sein Leben hing jetzt von Informationen ab. Er hatte den Spion hereingelassen, jetzt musste er wissen, wer ich war. Es gab nur diese eine Möglichkeit, Edwards Gunst zurückzugewinnen. »Sag’s mir, verdammt, oder ich bring dich um.«
    Ich sagte nichts.
    »Wer bist du?«, knurrte er. Und dann nahm er die Pistole weg, weil ihm einfiel, dass er ein besseres Mittel hatte, um mir wehzutun.
    Er zog das Wakizashi unter seiner Jacke hervor und hob die Klinge.
    Er trat einen Schritt zurück, um ausholen zu können, wollte mir Angst machen und ließ das Kurzschwert durch die Luft zischen – doch damit gab er mir Platz für ein Manöver. Ich drehte mich zur Seite und wehrte das Schwert mit einem schnellen Tritt ab. Die Klinge schnitt sich zur Hälfte durch die dicke Sohle meines Arbeitsschuhs. Seine melodramatische Spielzeugwaffe steckte fest. Für eine kostbare Sekunde war er so überrascht, dass er nicht wusste, was er tun sollte.
    Also griff ich nach der Tür des Vans, um mich aufzustützen, und versetzte ihm mit dem anderen Fuß einen wuchtigen Tritt. Mein Arbeitsschuh traf ihn hart am Kinn, und er flog zurück, mit gebrochenen Zähnen und aufgerissener Lippe.
    Ich landete mit einem Bein auf dem Asphalt, zog das Wakizashi aus der dicken Schuhsohle und ging damit zu ihm. Ich hob das Schwert ein Stück, bis die Spitze zwischen seine Beine zeigte.
    Seine Vorderzähne waren weg. Er versuchte rückwärts auf dem Asphalt wegzukriechen. »Nein, bitte.«
    Ich riss ihn hoch und richtete die Klinge auf seinen Bauch. Er stieß einen zahnlosen Laut des Entsetzens hervor und dachte wohl, ich würde ihm die Eingeweide herausschneiden.
    Dann hörte ich, wie sich die Tür der Brauerei öffnete. Der Van stand zwischen uns und der Tür. Ich rammte ihm die Faust hart in den blutigen Mund, und er sank zu Boden.

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    Ich sprang in den Van und kroch nach hinten. Die Ausrüstung war da, wo er sie hingeworfen hatte. Ich nahm mir die zwei Glocks – die eine mit einem Schalldämpfer versehen –, dann den Sprengstoff und das Handy.
    In diesem Augenblick hörte ich Schritte auf dem Asphalt. Wahrscheinlich zwei Leute. Ich hätte mir gewünscht, es wären mehr.
    »Piet?«, rief eine Männerstimme. Auf Niederländisch fügte er hinzu: »Beeil dich, Edward ist sauer, wir liegen sowieso schon hinter dem Plan.«
    Sie kamen in mein Sichtfeld, vom Mondlicht erhellt. Einer der beiden sah Piet am Boden liegen und stürmte nach vorn. Der zweite Mann war schlauer; er blieb stehen, zog die Pistole und duckte sich vorsichtig.
    Durch den offenen Spalt der Heckklappe schoss ich dem ersten Mann ins Knie. Ich habe oft gehört, dass die Schmerzen entsetzlich sein sollen. Der Schalldämpfer stieß ein Zischen hervor. Er ging laut brüllend zu Boden und hielt sich das Bein. Ich schoss dem anderen in beide Knie. Er schlug mit den Knien auf dem Asphalt auf. Ich sprang zu ihm und rammte ihm die Faust in die Kehle, und er verstummte. Dem Ersten versetzte ich einen wuchtigen Fußtritt, und er war ebenfalls still.
    Zwei ausgeschaltet.
    Ich lief zur offenen Eingangstür. Es kam mir seltsam vor, dass die großen Ladetore der Brauerei geschlossen blieben. Warum wurden sie nicht einmal jetzt geöffnet, wo der Truck mit der Ladung da war? Ich beeilte mich, damit sie mich nicht hier im Freien erwischten.
    Ich lauschte an der Eingangstür. Kein Geräusch, keine Stimmen – nur ein fernes Murmeln.
    Ich riskierte einen Blick. Der Eingangsbereich der alten Brauerei war leer, wie ich in dem schwachen Neonlicht erkennen konnte. Betonboden, Ziegelwände, hohe schmutzige Fenster. Der Geruch von Würstchen und Pizza wehte mir entgegen. Ich lief hinein und sah links und rechts Bürotüren, die meisten geschlossen, doch aus einer offenen Tür drang schwaches Licht auf den Gang heraus.
    Ich hörte Stimmen, die Niederländisch sprachen. »Du schummelst.« Die raue Stimme eines jungen Mannes.
    »Bei einem Computerspiel kann man nicht schummeln«, wandte eine Frau ein.
    »Du kennst irgendeinen Trick.«
    »Einen Trick zu kennen ist kein Schummeln, alter Nörgler.« Gelächter von anderen Leuten.
    Ich

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