Todeslauf: Thriller (German Edition)
Moment, Liebling«, sagte er, und seine Augen bohrten sich in die von Mila. »Zu wem gehören Sie? Zu Sam Capras Truppe?«
»Ja.« Vorsichtig drückten ihre Finger einen Knopf an einem kleinen Gerät in ihrer Handtasche. Im Kopf begann sie einen langsamen, gleichmäßigen Countdown.
»Und wer seid ihr genau?«, fragte er weiter.
»Wir arbeiten für Mr. Zaid.«
»Ah. Nehmen Sie die Hände aus der Tasche. Dann lassen Sie sie auf den Boden fallen.«
Langsam zog Mila die Tasche von ihrer Schulter. Sie sah Edward unverwandt an; nur einmal schweifte ihr Blick kurz ab, um die richtige Stelle für ihren Angriff zu finden: entweder die Kehle, die Augen oder die Nase, um das Nasenbein ins Gehirn zu rammen, wenn man den richtigen Punkt traf.
»Yasmin, verständige die Wächter über Funk.«
Yasmin wankte zum Flur hinüber.
»Ich hab gesagt, lass die Tasche fallen, du Miststück«, blaffte er.
Ihre Handtasche fiel auf den Boden. Edward beugte sich vor, die Pistole weiter auf Mila gerichtet, und zog die Tasche zu sich. Sekunden später explodierte ein greller Lichtblitz aus der offenen Handtasche.
Bei den Stallungen wartete kein Empfangskomitee auf mich, als ich den Truck abstellte. Weit und breit sah ich keine Menschenseele.
Ich nahm meine Tasche und stieg aus, dann ließ ich die Heckklappe des Pick-ups herunter, griff mir einen Sack Pferdefutter und zog einen weiteren Sack von der Ladefläche; ich musste entweder wie ein eifriger Lieferant aussehen oder wie einer, der es eilig hatte, seinen Job zu erledigen und zum nächsten Kunden zu fahren. Ich ging in den Stall, schwang mir die Tasche über die Schulter und wartete. Zaids schöne Pferde wieherten leise; vielleicht erwarteten sie, Auslauf zu bekommen. Es tat mir leid, dass ich sie enttäuschen musste.
Drei Minuten später erschien oben auf der Hügelkuppe ein Truck. Drei Männer saßen drin. Ganz schön viele, um eine kleine Lieferung in Empfang zu nehmen. Entweder war Mila gescheitert, oder sie waren einfach nur sehr vorsichtig.
Drei gegen einen, und mir machten immer noch meine Verletzungen zu schaffen. Ich eilte zu den Boxen und öffnete sie eine nach der anderen. Dann führte ich die Araberpferde durch die Hintertür hinaus. Ich gab ihnen einen leichten Klaps auf die Flanke, um sie zum Loslaufen zu bewegen. Zwei stoben sofort aus dem Gehege, die anderen galoppierten langsam dahin. Es waren so schöne Tiere. Ich erinnerte mich an einen schwülen Sommer in Virginia, als mein Dad mir und meinem Bruder das Reiten beigebracht hatte, an die überschäumende Freude, den Wind im Gesicht zu spüren und die kontrollierte Kraft des Pferdes.
Ich ging zurück in den Stall und wartete. Der Truck stoppte, bevor er die Ställe erreichte, die Sicherheitsleute sahen die Pferde draußen herumlaufen. Ein rothaariger Mann sprang aus dem Wagen und versuchte die Tiere einzufangen. Die beiden anderen – sie trugen Waffenholster – fuhren weiter zu den Ställen und hielten neben dem Blue-Lion-Pick-up an. Sie stiegen aus, ließen aber die Pistolen im Holster. Sie bewegten sich wie Profis, und ich fragte mich, ob sie angeheuerte Sicherheitskräfte waren oder zu Edwards Organisation gehörten. Ich wollte keine Aushilfspolizisten töten, die einfach nur ihr Geld damit verdienten, auf diesem ruhigen englischen Anwesen zu patrouillieren.
Die Art, wie sie kämpften, würde mir zeigen, wer sie waren.
Als sie hereinkamen, schleuderte ich dem Ersten einen schweren Futtersack ins Gesicht. Der Mann stürzte rücklings zu Boden, und ich versetzte dem Zweiten einen Tritt gegen den Hals, der ihn hinaus auf die Terrasse beförderte. Meine Schulter schmerzte vom Gewicht des Futtersacks, und ich geriet für einen Moment ins Wanken.
Der erste Mann – ein stiernackiger blonder Kerl – ging in die Position eines Kampfsportlers und riss ein kleines Messer aus einer Scheide an seinem Gürtel. Also kein Aushilfspolizist. Das vereinfachte die Sache. Er schwang sein Messer, und ich wich aus und schlug ihm die Handfläche ins Gesicht. Dann packte ich seine Hände und hieb seine Handgelenke auf die Oberkante einer Boxentür, sodass sie brachen. Er schrie auf und taumelte zurück, starrte seine geknickten Handgelenke an.
Der zweite Mann, ein drahtiger Afrikaner, hustete Blut, dann zog er seine Pistole und schrie, ich solle mich ergeben. Ich hämmerte meine Faust gegen seine Hand, und er ließ die Pistole fallen. Der Schmerz von dem Schlag schoss mir bis in die verletzte Schulter hinauf, und ich wich zu
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