Todeslauf: Thriller (German Edition)
langsam zurück. Der Afrikaner versetzte mir drei brutale Hiebe in die Rippen, die mir fast den Atem nahmen. Ich wusste, dass ich keinen langen Kampf durchstehen würde.
Ich trat dem Angriff des Afrikaners entgegen mit einem Kopfstoß, der ihn in die Knie gehen ließ; ich schickte einen Tritt zwischen die Beine hinterher, und der Mann stürzte keuchend zu Boden. Er blickte zu mir auf, als würde er erwarten, jetzt zu sterben – Angst leuchtete in seinen Augen.
Ich nahm ihm seine Pistole ab und riss ihm den Ohrhörer heraus. Sie waren also in ständiger Verbindung mit dem Haus – es würde bald Verstärkung kommen. Der Mann mit den gebrochenen Handgelenken sah mich schockiert an. Ich versetzte ihm einen Tritt, und er prallte mit dem Kopf gegen eine Box und sank zu Boden.
Ich zog meine Pistole.
»Wo ist der Zugang zu den unterirdischen Räumen?«
Er zeigte mir den Stinkefinger. Na gut, dachte ich. Ich hockte mich zu ihm und bog ihm den Finger nach hinten, bis er fast brach. Der Afrikaner heulte auf.
»Zahlen sie dir wirklich so viel?«, fragte ich.
»Hinten … in der Küche.«
Ich riss ihn auf die Beine und schob ihn vor mir her zur Küche.
»Die Vorratskammer«, sagte er, nun wieder mit etwas festerer Stimme. Er würde sich nicht so leicht geschlagen geben. Aber im Moment brauchte ich ihn noch.
Ich öffnete die Vorratskammer der kleinen Küche und hielt den Afrikaner mit der Pistole in Schach. Hinter den Regalen befand sich eine Tür aus massivem Stahl. Ich versuchte sie zu öffnen. Verschlossen.
»Mach auf«, sagte ich.
»Das geht nur von innen.« Er hatte recht – es gab keinen Türgriff.
»Okay.« Ich knallte ihn mit dem Kopf gegen das Regal – einmal, zweimal, und er fiel bewusstlos zu Boden. Ich blickte kurz aus dem Fenster; von dem Rotschopf war nichts zu sehen. Er würde in wenigen Minuten wieder da sein oder seine Freunde im Stall über Funk zu erreichen versuchen und sich wundern, warum sie sich nicht meldeten.
Ich öffnete meine Tasche, nahm den Plastiksprengstoff heraus und begann die Ladung an der Tür anzubringen.
86
Die Explosion erzeugte einen grellen Lichtblitz, und während Edward mit einem Aufschrei zurücktaumelte, zog Mila ihren Schlagstock. Der erste Hieb traf ihn am Kiefer, schürfte allerdings nur die Haut ab. Mila versuchte ihn an der Brust zu treffen, doch er erwischte ihren Arm und riss ihn mit einem Ruck herum. Sie rammte ihm die andere Hand ins Gesicht, aber im nächsten Augenblick wurde sie von einer Faust am Hals getroffen. Mila ging in die Knie, und Yasmin schlug mit Händen und Füßen auf sie ein. Edward packte sie an den Haaren, spuckte ihr ins Gesicht und knallte ihren Kopf zweimal gegen den Tisch, dann riss ihr Yasmin den Knüppel aus der Hand.
Keuchend und stöhnend drosch ihr Yasmin den Schlagstock über ihr Gesicht, und Mila sank auf den edlen Perserteppich.
»Sie hat mich verletzt«, sagte Edward, während ihm das Blut aufs Hemd tropfte. Mila blickte auf, und Yasmin Zaid richtete eine Pistole auf sie. Ihr schmaler Mund – mit einer genähten Lippe – zuckte, und ihre Hand zitterte leicht. Die Augen waren kalt und leer. Die Persönlichkeit, die diese Frau einst besessen hatte, war wie ausgelöscht; da gab es nur noch eine Leere, die Mila den Magen zusammenkrampfte.
»Aufstehen«, befahl Yasmin.
Langsam rappelte sich Mila hoch.
»Wo ist Sam Capra?«, fragte Edward.
»Weg. Er ist hinter seiner Frau her.«
»Sie ist ihm entwischt? Das soll ich glauben? Und du nimmst es ohne Hilfe mit uns auf? Bitte. Seh ich aus wie ein Vollidiot?«
»Besonders klug sehen Sie nicht aus«, sagte Mila.
»Ist Sam Capra hier?«, fragte Edward.
»Nein. Ich bin allein gekommen.«
»Diese Leute, für die ihr arbeitet – wer sind sie? Bist du von der CIA? Oder vom MI5?«
»Da hättet ihr noch Glück gehabt«, erwiderte Mila. »Nein, wir sind ein anderes Kaliber. Uns könnt ihr nicht abschütteln. Und schon gar nicht besiegen.«
Edward schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht. Sie blieb aufrecht, und ihre Stärke schien ihn wütend zu machen.
»Mich kannst du nicht brechen, du armseliger kleiner Irrer«, flüsterte Mila mit heiserer Stimme.
»Das werden wir ja sehen. Yasmin, nimm sie mit. Wo sind die Sicherheitsleute?«
»Bei den Ställen, weil eine Lieferung kommen sollte.«
Edward erstarrte. »Sind sie zurück?«
»Nein.«
»Versuch sie über Funk zu erreichen. Du gehst mit mir.« Er packte Mila, hielt ihr die Pistole an den Hals und schob sie über den
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