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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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Plan läuft«, sagte ich.
    Der leichte Sarkasmus in meinen Worten entging ihm. »Ich habe an jenem Wochenende nichts von ihr gehört, aber das ist nicht ungewöhnlich. Am Sonntagabend erhielt ich dann diese Nachricht.« Bahjat Zaid tippte auf den Laptop, und ein Video begann auf dem Display zu laufen. Yasmin war zu sehen, wie sie den Schlüssel zu ihrem Wohnhaus hervorzog. Nach der Kameraperspektive war das Video von der anderen Straßenseite aufgenommen worden. Man hörte kaum Verkehrslärm, es fuhren keine Autos zwischen der Kamera und der Frau vorbei. Es war später Abend. Plötzlich fiel ihr der Schlüssel aus der Hand, und als sie sich bückte, um ihn aufzuheben, kamen zwei Männer ins Bild, die sie an den Armen packten und ihr ein Tuch ins Gesicht drückten. Die Kamera fing ihren Blick ein, ihre Augen waren vor Schreck geweitet. Sie wehrte sich, und die Männer zerrten sie von der Tür weg und in einen Van. Der Wagen fuhr los, ohne dass ein Kennzeichen sichtbar wurde. Die Entführer waren aufmerksam gewesen.
    Aber nicht aufmerksam genug.
    »Kann ich es noch einmal sehen?«, bat ich ihn. Meine Kehle fühlte sich trocken an, und ich hatte ein Gefühl wie bei dem Angriff des Unbekannten in meiner Wohnung in Brooklyn, als ich beinahe erwürgt worden wäre. Zaid nickte und spielte das Video erneut ab. Ich sah es mir aufmerksam an. »Noch einmal, bitte.« Er ließ es ein drittes Mal laufen. Aber diesmal beobachtete ich Bahjat Zaid dabei. Sein Mund zuckte, als er die Entführung seiner Tochter verfolgte.
    »Kennen Sie diese Männer?«, fragte er mich. »Sie sehen so aus, als würden Sie sie kennen.«
    Ich war mir tatsächlich sicher, dass einer der Entführer der Typ war, der mich in meiner Wohnung hatte umbringen wollen und der eine Tätowierung von Novem Soles trug. »Ja, einen von ihnen. Er ist aber tot.«
    Er sah mir in die Augen.
    »Meine Yasmin in den Händen dieser Tiere – ich kann das nicht ertragen.« Er kniff seine Nase mit den Fingerspitzen. »Sie haben kein Recht dazu. Meine Tochter gehört mir.«
    Die letzte Bemerkung gefiel mir überhaupt nicht. »Wie ist es dann weitergegangen, Mr. Zaid?«, fragte ich.
    »Dem Video, das sie mir per E-Mail geschickt haben, war eine Telefonnummer beigefügt. Ich rief sofort an. Ein Mann sprach mit mir. Er hatte einen leichten holländischen Akzent. Er sagte mir, dass ich nicht die Polizei einschalten soll, sonst würden sie Yasmin töten.«
    »Hat er ein Lösegeld gefordert?«
    »Ja. Ich sollte fünfhunderttausend Euro auf ein Konto auf den Cayman Islands überweisen. Das habe ich sofort getan.«
    »Und sie haben nichts anderes verlangt – nur das Geld?«
    »Ich habe die Forderung erfüllt, aber sie haben sie nicht freigelassen.« Schmerz blitzte in seinen Augen auf.
    »Und dann … die nächste E-Mail. Wieder ein Video.« Er klickte ein Fenster auf seinem Laptop an; ein zweites Video wurde gestartet. Der Hauptbahnhof in Amsterdam; ich erkannte ihn von den Fotos, die Mila mir gezeigt hatte. Eine dunkelhaarige Frau betrat das Bahnhofsgebäude mit einem Rucksack auf den Schultern. Das Video übersprang ein Stück und zeigte sie wieder beim Hinausgehen, nun ohne Rucksack. Das Halstuch verhüllte die untere Hälfte ihres Gesichts. Der Mann mit der Narbe ging einen Meter hinter ihr.
    Die Aufnahme stoppte.
    »Zehn Minuten später kam es zur Explosion auf dem Bahnhof«, erklärte Mila. »Fünf Tote.«
    »Sie haben Yasmin als Monster hingestellt«, sagte Zaid niedergeschlagen. Er erhob sich und ging mit bleichem Gesicht im Zimmer auf und ab. »Ihr Gesicht – es ist so leer. So als wäre alles darin ausgelöscht.«
    »Sie haben seither nichts mehr von ihr oder von den Entführern gehört?«
    »Nein«, antwortete Zaid kopfschüttelnd. »Ich habe nichts mehr gehört«, fügte er mit eisiger Stimme hinzu. »Sie brauchen auch nichts mehr zu verlangen. Sie haben sie zerstört, und wenn dieses Video herauskommt, zerstören sie damit auch meine Familie und mein Unternehmen.«

27
    »Sie glauben, dass sie noch lebt«, sagte ich.
    »Ich muss weiter hoffen – wenn sie ihren Tod wollten, hätten sie die Bombe hochgehen lassen, als sie sie trug. Dieses Video richtet sich gegen mich.«
    »Warum wenden Sie sich nicht jetzt an die Polizei? Sie haben sie nicht freigelassen.«
    »Und was soll ich der Polizei sagen? Dass sie entführt wurde und danach eine Bombe gelegt hat, die Menschen getötet hat? Wenn ich zur Polizei gehe, werden die Entführer das Video veröffentlichen, und ich wäre

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