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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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hätte Sie doch nicht wirklich verletzt.«
    »Dafür warst du verdammt nah dran«, erwiderte ich. »Warum fürchtest du ihn so?«
    Er gab keine Antwort, und weil er offenbar solche Angst vor Gewalt hatte, beschloss ich, ihn ein kleines bisschen davon spüren zu lassen. Ich drückte ihn gegen den Reparaturtisch und versetzte ihm einen wuchtigen Schlag gegen den Hals. Er landete rücklings in einem Sessel.
    »Sie sind ein Schläger«, keuchte er. »Ich wollte einfach nur, dass Sie gehen. Lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Das ist unfair, Gregor.« Ich begutachtete seine Werkzeuge auf dem Tisch; eines davon hatte eine krumme Spitze und sah aus wie ein Instrument, das Chirurgen bei Operationen einsetzen. Ich nahm es und fasste Gregor mit den Fingerspitzen zu beiden Seiten des linken Auges an. Dann hielt ich das gefährliche kleine Werkzeug hoch.
    »Ich kenn den mit der Narbe nicht!«, schrie er.
    »Oh, das glaube ich dir. Aber den Blonden kennst du.«
    »Bitte, bitte!«
    »Gregor, ich will dich nicht verletzen. Ich will, dass du auf die Party deiner Stieftochter gehst und dein Augenlicht behältst.«
    »Ich muss noch den Kuchen holen«, sagte er schluchzend. »Für das Koekhappen-Spiel.«
    »Was?«
    »Da hängt ein Kuchen an einer Schnur über dem Kopf, und die Kinder müssen ihn mit den Zähnen erwischen und anbeißen …«
    »Also, das macht sicher einen Riesenspaß. Das solltest du auf keinen Fall verpassen. Ich hoffe, es wird eine tolle Party. Und du kannst auch dabei sein, sobald du mir sagst, wie er heißt und wo ich ihn finde.«
    Gregor versuchte sich loszureißen.
    »Ist der Blonde ein alter Freund?«
    »Nein … der Freund eines Freundes.« Er gab auf. »Der Blonde heißt Piet. Ein Bekannter von mir kennt ihn gut.«
    »Und dein Bekannter heißt?«
    »Nic ten Boom. Ich kenne ihn noch nicht lange. Wir haben vor einer Woche ein Bier zusammen getrunken, und dieser Piet ist mit ihm gekommen. Aber Nic hat Verbindungen, und dieser Piet auch, glaube ich.«
    »Worüber habt ihr geredet beim Bier?«
    »Ajax – die Amsterdamer Fußballmannschaft. Und über Frauen.«
    Ich hielt die Klinge näher an sein Auge. »Was noch? Ihr habt nur Bier getrunken und harmlos geplaudert?«
    »Wir sind noch in die Rosse Buurt gegangen – ins Rotlichtviertel.«
    »Du als frischgebackener Ehemann, Gregor.«
    »Ich … ich hab nichts gemacht. Sie auch nicht.«
    »Ihr wart nur dort und habt euch die Huren angeschaut?«, erwiderte ich ungefähr in dem Ton einer misstrauischen Ehefrau.
    »Piet wollte unbedingt hin. Er war ein bisschen betrunken; er trinkt gern sein Bier. Und da wollte er halt die Nutten im Schaufenster stehen sehen.«
    »Ist er ein Zuhälter?«
    Gregor fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. »Nein. Nein. Ich weiß nicht, warum er unbedingt hinwollte. Wir sind einfach vorbeispaziert, und er hat über die Frauen gelacht. Ich weiß nicht, warum, aber er hat nur gelacht, und wir haben dann auch gelacht, Nic und ich. Diesem Piet macht man es lieber recht. Er bestimmt gern, wo’s langgeht.«
    Über Prostituierte lachen. Ich glaubte ihm nicht.
    Ich ritzte ihn nahe beim Augenlid. »Worüber habt ihr noch geredet?«
    Er schrie und biss die Zähne zusammen. »Okay, okay. Piet wollte wissen, wie er am besten Sachen nach Nordamerika bringen kann. Er hat mich gefragt, wie ich Dinge in die Staaten schmuggle. Ich sagte es ihm, aber ich glaube, sie fanden mein Geschäft am Ende eine Nummer zu klein für ihre Anforderungen. Ich verschicke meine Uhren nicht in so großen Mengen.«
    »Hast du einen der beiden seitdem wiedergesehen?« Ich ging mit der Klinge so nah an sein Auge heran, dass ich den Augapfel zittern sah.
    Er antwortete nicht sofort, und ich schnitt ihm in die Handfläche. Er stieß einen erschrockenen Laut aus. Ein bisschen Blut quoll aus der Wunde.
    »Als Nächstes ist das Auge dran. Ich meine es ernst, Gregor. Du solltest dir gut überlegen, ob du mich anlügen willst.«
    »Piet hab ich nicht wiedergesehen. Mit Nic bin ich vor zwei Tagen auf ein Bier gegangen.«
    »Was macht dieser Nic?«
    »Er arbeitet mit Piet zusammen – aber ich kenne ihn nur über Geschäftsfreunde, er macht irgendwas mit Computern. Internetbetrug, solche Sachen. Ich weiß nicht, wie er zum Schmuggel gekommen ist.« Sein Gesicht war angespannt unter meinen Händen. »Er ist … irgendwie komisch. Ich will nicht enger mit ihm befreundet sein, aber er hat immer gute E-Mail-Listen fürs Geschäft.«
    Oje, ein Spammer. Eine echte Plage, diese Leute. »Wo

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