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Todesmal: Ein Fall für Ella Andersson

Todesmal: Ein Fall für Ella Andersson

Titel: Todesmal: Ein Fall für Ella Andersson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elias Palm
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hatte darauf bestanden, die Uhr nur in eine Lage Sackleinen eingewickelt mitzunehmen. Sie war ganz entschieden schwerer, als sie aussah.
    Auf dem Weg zurück ins Büro warf sie hin und wieder einen Blick auf das Stück neben sich auf dem Beifahrersitz. Sie war sich inzwischen ganz sicher, dass in ihrem Elternhaus ein ähnliches Stück existiert hatte, da sie sich aber nicht erinnern konnte, es bei ihrer Mutter gesehen zu haben, musste es wie alles andere auch durch den Brand zerstört worden sein. Judit hatte ihr erzählt, dass sie an besagtem Abend bei Verwandten auf dem Land gewesen seien, doch an die Reise und den Aufenthalt erinnerte sie sich kaum. Sie erinnerte sich lediglich daran, dass sie in einem Zimmer wachgelegen und durch ein rundes Fenster mit buntem Glas wie in einer Kirche gestarrt hatte, als sie aufgeregte Stimmen vor ihrer Tür hörte. Daraufhin war ihre Mutter mit verweinten Augen zu ihr hereingekommen und hatte ihr erklärt, dass es in ihrem Haus gebrannt hätte und man nicht wisse, ob ihr Vater zu Hause gewesen war. Alles war vollständig zerstört worden, und von dem Haus standen nur noch die Außenwände.
    Erst am nächsten Tag hatten sie erfahren, dass man ihn gefunden hatte. Er hatte im Bett gelegen. Als Ella weiterfragte, erklärte man ihr, dass er im Schlaf durch den Rauch gestorben wäre und von dem Feuer nichts mitbekommen hätte. Leider kannte Ella diese Argumentation nur zu gut. Sie hatte selbst schon Angehörige darüber informiert, dass der Verstorbene während des Brandes, des Verkehrsunfalls oder Ähnlichem nicht gelitten hätte, auch wenn es nicht immer wissenschaftliche Belege für diese Art von Behauptungen gab.
    An ihren Vater erinnerte sie sich nur sehr vage. Judit sprach nur selten von ihm, aber sie hatte ihr vereinzelt Fotos gezeigt. Ella hatte es so aufgefasst, dass Grete und ihr Vater sich nicht gut verstanden hatten. Grete war es auf höchst erstaunliche Weise gelungen, allen Gesprächen, in denen er auch nur erwähnt wurde, aus dem Weg zu gehen. Ella fiel es schwer zu begreifen, warum Grete ihn nicht gemocht hatte. Den Fotos nach zu urteilen war er groß gewesen, stilvoll und genau wie Simon unglaublich gut angezogen. Vielleicht hatte er sich einfach nicht in der Form an die Familie angepasst, wie man es von ihm erwartete. Er hatte als Wirtschaftswissenschaftler gearbeitet und sich als Wirtschaftsprüfer für Konzerne spezialisiert, was zwar etwas langweilig klang, aber in Gretes Augen anspruchsvoll genug gewesen sein dürfte. Irgendwann hatte er sogar einen Auftrag innerhalb des Konzerns erhalten, in dessen Vorstand Ernst gesessen hatte. Ella hatte immer vorgehabt zu erkunden, um was für einen Auftrag es sich handelte, aber es hatte sich bis jetzt ganz einfach nicht ergeben. Als Teenager hatte sie Grete einmal gefragt, warum sie ihren Vater nicht gemocht hatte. Es war während einer ihrer unzähligen Einladungen zum Tee, zu denen sie Ella und ihre Mutter gebeten hatte. In dieser Situation war sogar ihr sonst so gesprächiger Großvater verstummt und hatte sich an Grete gewandt, als sei er neugierig auf ihre Antwort. Erst hatte sich Gretes Blick verdunkelt. Doch dann strahlte sie plötzlich übers ganze Gesicht. Ohne Ella auch nur eines Blickes zu würdigen, ging sie mit raschen Schritten auf eine Orchidee auf der Fensterbank zu und rief etwas über die Pracht der frischen Blüten aus. Unnatürlicher als damals hatte Ella ihre im Übrigen sehr gekünstelt auftretende Großmutter nie erlebt.
    Während ihres Studiums hatte sie darüber nachgedacht, unter welcher Persönlichkeitsstörung Grete wohl litt. Doch das war nicht so einfach. Denn es gab diverse, die auf sie zutrafen.
    Estrid hatte ihr unzählige urkomische Anekdoten über Gretes und Ernsts Umgang miteinander erzählt. Allerdings war sie sehr bedacht darauf, sie nicht in allzu schlechtem Licht darzustellen. Manchmal hatte sie aber von Situationen erzählt, in denen sich Grete gelinde gesagt merkwürdig verhalten hatte, von Phasen, in denen sie unerträglich launisch war. Die Frau war nach Estrids Aussage einmal offenbar so unzufrieden mit einem Auto gewesen, das Ernst angeschafft hatte, dass sie es resolut zum Schrotthändler gebracht hatte. Der Wagen war nicht mehr als ein paar Monate alt gewesen, sodass Ernst, der zwar sicher genügend Geld hatte, aber auch in seine Autos vernarrt war, ein wenig ungehalten reagiert hatte.
    Als Ella von ihrer Mittagspause zurückkehrte, standen zwei Polizeiwagen auf den

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