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Todesmelodie

Todesmelodie

Titel: Todesmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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gekannt! Ich weiß nicht…« Er schüttelte den Kopf. »Du hattest nichts damit zu tun. Ich hab’ mir viel mehr vorzuwerfen, schließlich war es meine Pistole, verdammt!«
    »Aber was glaubt Ann?«
    »Sie wirft dir bestimmt nichts vor!«
    »Bist du sicher?«
    Chad zögerte einen Moment bevor er antwortete: »Bei Ann kann man sich da wohl nie ganz sicher sein!«
    »Da hast du recht«, stimmte Sharon ihm zu.
    Er machte eine Kopfbewegung in Anns Richtung. »Am besten gehst du mal rüber und redest mit ihr – aber nicht darüber, schließlich haben wir Ferien! Ich glaube immer noch, daß du die beste Freundin bist, die sie hat!«
    »Und du? Bist du nicht auch ihr Freund?«
    »Ich bin ein Junge, und sie ist einfach zu hübsch – für sie zähle ich doch gar nicht!« Chad stopfte ihr die kleine Dose mit dem Insektenspray in die Tasche ihrer Shorts und meinte: »Ich hab’ das ganze Öl für deinen Rücken gebraucht also nimm lieber den Spray. Ach, und ich hab’ auch noch was anderes für dich!« Er zog ein Fahrtenmesser aus seinem Rucksack und gab es ihr. »Ich hab’ mir gerade ein neues geleistet und möchte gern, daß du dies behältst!«
    »Aber warum?«
    »Als Schutz – es gibt nämlich Berglöwen in diesem Park.«
    »Ernsthaft?«
    »Na ja, die Chance, daß dir einer über den Weg läuft, ist zwar sehr gering, aber nimm das Messer ruhig trotzdem mit, wenn du allein durch die Gegend läufst. Du kannst nicht vorsichtig genug sein! Und du mußt es noch schärfen, die Klinge ist ziemlich stumpf!«
    Zu dem Messer gehörte noch ein ledernes Futteral. Sharon steckte beides in ihren Gürtel und umarmte Chad dankbar. »Die Massage war klasse – gar nicht schlecht für ein fünftes Rad! Paß auf, eines Tages holt dich ein Mädchen aus dem Kofferraum und schleppt dich weg!«
    »Ich würd’ mich bestimmt nicht wehren«, gab Chad lachend zurück.
    Ann rührte sich nicht als Sharon näher kam, und Sharon dachte schon, sie hätte die Augen hinter der dunklen Brille geschlossen. Sie war nahe daran, umzukehren, als Ann plötzlich anfing zu reden.
    »Wir sollten bald aufbrechen«, meinte sie.
    Sharon setzte sich neben sie und bewunderte ihre Figur. Gott mußte auf Anns Aussehen die gleiche Sorgfalt verwendet haben wie auf die Gestaltung des Sunset-Nationalparks! Auch Anns Mutter war eine Schönheit gewesen. Als sie vor ein paar Jahren gestorben war, hatte Ann nicht viel darüber gesprochen, und nach Jerrys Selbstmord hatte sie auch kein Wort gesagt. Bis zu diesem Tag wußte Sharon nicht, ob er einen Abschiedsbrief hinterlassen hatte – sie hatte sich nicht getraut, danach zu fragen.
    »Müssen wir denn weiter? Können wir nicht einfach hierbleiben?« fragte Sharon seufzend.
    Ann setzte sich auf und nahm ihre Brille ab. »Bist du müde?« fragte sie.
    »Ein bißchen. Und ich hab’ Fred beobachtet – er sieht ziemlich k.o. aus!«
    Ann schaute zu Paul und Fred hinüber, die Steine in die Flußmitte warfen und sich dabei unterhielten.
    Sharon war froh darüber, daß Ann mit Paul glücklich war, obwohl sie einer Dauerbeziehung zwischen den beiden nicht gerade positiv gegenüberstand. Paul war ganz ohne Zweifel ein unreifer Typ, und sie bemitleidete ihn jetzt schon bei der Vorstellung, wie er sein ganzes Leben lang versuchen würde, mit Ann gleichzuziehen. Denn Ann war sehr stark, sie würde immer den Ton angeben!
    »Fred macht aber doch einen ganz ausgeruhten Eindruck«, stellte sie jetzt fest.
    Sharon lächelte ihr zu. »Wenn du unbedingt da oben auf der Klippe zelten willst – meinetwegen!«
    »Es macht dir wirklich nichts aus?«
    »Nein, keine Sorge!«
    Ann nickte zufrieden und blickte in den aufgewühlten Fluß. »Ob das Wasser wohl kalt ist?«
    »Es ist eisig, geschmolzenes Eis!«
    »Wie tief es wohl in der Mitte ist?«
    »Danach mußt du Chad fragen«, erwiderte Sharon.
    »Ja, Chad wüßte es bestimmt!«
    »Ann, gefällt dir dieser Ausflug?« erkundigte sich Sharon.
    »Er ist wunderbar!« Ann richtete den Blick ihrer großen grünen Augen auf Sharon, und dieser Blick wirkte fast ein wenig einschüchternd. Sharon war davon überzeugt, daß Ann sich darin geübt hatte, nicht zu blinzeln, wenn sie jemanden ansah. Trotzdem fühlte sie sich in Gegenwart der Freundin wohl, auch wenn Ann eine Sechsundzwanzig-Zimmer-Villa mit einem Wasserfall im Garten bewohnte und sie selbst nur zwei Zimmer, in denen es durchregnete.
    Ann hatte ihr die Shorts gegeben, die sie trug, und überhaupt waren alle ihre hübschen Sachen Geschenke von

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