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Todesmuster

Todesmuster

Titel: Todesmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Horst
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ohne weiteres nimmt man dir deine Kinder nicht weg.«
    »Was meinst du, hat sie gelogen?«
    »Schwer zu sagen. Ich glaube …« Das Handy.
    »Kirchenberg.«
    »Konni, hier ist Ed. Ich habe meine Leute soweit zusammen, und wir fahren jetzt die Standorte an. Ich komme zu euch. Schätze, in ’ner knappen Stunde sind wir da.« Dann muss er aber mächtig Gas geben.
    »Sehr gut. Wir stehen hier auf einem Parkplatz an der Landstraße. Ist ganz gut geeignet, stehen einige Pendlerautos, Fahrgemeinschaften und so weiter. War das Bild brauchbar?«
    »So einigermaßen. Ich melde mich noch mal kurz vor Eintreffen.«
    Eddas fragender Blick.
    »Das MEK ist in einer Stunde hier.«
    »Na, denn.« Sie nimmt ihr Fernglas, steigt aus.
    20 Uhr 13
    Letztes Röcheln. Müsste fertig sein. Glowatzki will mit Milch, Edda schwarz. Vom TÜ-Raum fällt schwaches Licht den dunklen Flur lang, bricht sich an den Türrahmen. Im Fenster am Ende der beleuchtete Kirchturm, überm Horizont ein letzter Rest Dämmerung. Könnte auch ein Gemälde sein.
    Edda blättert unter der alten Schreibtischlampe in Akten, die Bildschirme leuchten, sonst kein Licht. Glowatzki liegt ausgestreckt mit geschlossenen Augen im Stuhl.
    »Kaffee.« Das weckt beide auf.
    Wählzeichen.
    »Sie sind verbunden mit der Firma Regenbogen. Leider ist unser Büro derzeit nicht besetzt. Wir sind für Sie täglich in der Zeit von sieben Uhr dreißig bis siebzehn Uhr unter dieser Nummer erreichbar. Ansonsten hinterlassen Sie bitte eine Nachricht.«
    »Harms, Firma Gröde Hamburg. Es geht um den Termin nächste Woche. Bitte rufen Sie doch zurück, da müssten wir etwas ändern.«
    »Sind ja tatsächlich bundesweit tätig.« Edda legt die Akten zur Seite, reibt sich die Augen. Telefon.
    Glowatzki nimmt ab, brummt einige Bestätigungen, legt wieder auf, notiert es.
    »Das war die Obs an der Firma. Einer der Arbeitstrupps ist zurück. Das müsste der sein, bei dem ihr heute Morgen wart. Sie haben den Wagen abgestellt, zwei sind noch reingegangen. Angelmeier war offensichtlich nicht dabei. Sah alles ganz normal aus.«
    Das Fenster steht auf, eine Motte auf Zickzackkurs Richtung Lampe unterwegs. Sanfte Wellen von kühler Luft, können die Müdigkeit nicht vertreiben. Wenn die anderen Teams da sind, behalten wir hier nur eine Notbesetzung. Der Rest soll schlafen gehen. Wer weiß, was noch anliegt die nächsten Tage. Vom Firmenanschluss wird gewählt.
    »Cherwinski.« Und was Polnisches, Frauenstimme. Polnische Antwort aus der Firma, bekannte Stimme. Die Frau freut sich. Angeregte Unterhaltung.
    Glowatzki grinst. »Auf Firmenkosten mal kurz mit Mama in Lodz gesprochen.« Er stellt es leiser, das Gebrabbel geht weiter. Telefon.
    Edda nimmt ab. »Bauer.« Einige Mmhs, sie klemmt den Hörer zwischen Kopf und Schulter, fingert nach Stift und Zettel, schreibt. Noch ein Dank, sie legt auf.
    »Die Leitstelle. Die Essener Kollegen haben den Omega-Kombi von Angelmeier gefunden.«
    »Wo? In Essen?«
    »In einem Parkhaus in Bahnhofsnähe. Die wollen wissen, was sie machen sollen.« In Bahnhofsnähe. Mmh. Was bedeutet das?
    »Ist er mit dem Zug getürmt?«
    »Kann natürlich sein. Oder aber er will, dass wir das glauben.« Glowatzki, macht nebenbei einige Mausklicks. Die beiden Polen erzählen immer noch.
    »Ich schlage vor, dass wir den erst mal nur observieren.«
    Die beiden sind einverstanden. »Das soll das MEK übernehmen, die haben doch bestimmt mehrere Autos an den Objekten.«
    Edda steht auf. »Ich mach das, aber von meinem Büro aus, das stört weniger.« Sie geht. Die Motte wirbelt immer noch durch das Halbdunkel an der Decke. Mit dem Zug. Vielleicht ist er ja auch zu ’nem Flughafen gefahren und von da aus weiter. Die Fahndung steht seit heute Mittag. Zeitlich hätte das gereicht. Ach verdammt. Die Augen jucken, müder Schauer. Mal pinkeln gehen, bringt vielleicht neue Erkenntnisse.
     
    In der Toilette hat einer das Licht brennen lassen, Insektentreff an der Lampe. Feuchter Desinfektionsgeruch. Schon drei Tage nicht mehr im Krankenhaus gewesen. Ging nicht. Ging einfach nicht. Morgen oder übermorgen könnte der Test fertig sein. Gerda. Die kleine Gerda. Es ist echt kühl hier. Der Magen knurrt. Ist nicht noch irgendwo was zu essen. Mal im Kühlschrank im Kaffeeraum nachsehen. Vielleicht ist der Käse noch da.
    Glowatzki kommt im Laufschritt aus dem TÜ-Raum, stoppt, macht hektische Zeichen. Was ist denn los?
    »Hör dir das mal an.«
    Er ruft auf dem Bildschirm das Wiederholungsmenü auf,

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