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Todesmuster

Todesmuster

Titel: Todesmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Horst
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Bild an, schreibt, schlanke Hände. Er sieht hoch, reibt sich mit der Hand über den Mund, denkt nach. »Über das Objekt kannst du nichts sagen?«
    »Nicht mehr als das, was du schon weißt.«
    »Wann soll es losgehen?«
    »Wenn nichts dagegen spricht, um sechs.«
    »Eigentlich hätten wir es schon lieber hell.«
    »Ich dachte, wegen der Überraschung. Um sechs schlafen die vermutlich noch.«
    Blick nach oben, er zieht hörbar die Luft durch die Nase ein. »Dann müssen wir aber noch vor Ort eine Aufklärung nach unseren Maßstäben betreiben. Gibt’s da etwa ’nen Hund oder Gänse oder so ’n Zeug.« Er sieht auf die Uhr. »Wir sind in einer knappen Stunde startklar, dann fahren wir in den Bereich. Wann wollen wir uns da treffen?«
    Halb elf. Kurz zu Haus vorbei, was anderes anziehen.
    »Um eins im Bereich, reicht das?«
    »Das reicht, die Nummern haben wir ausgetauscht. Wir nehmen dort Kontakt miteinander auf. Gegen eins.«
    Er klappt die Mappe zu, geht.
    Vielleicht ist noch eine kurze Dusche drin.

MITTWOCH
    05 Uhr 56
    Eine Katze streicht über den Parkplatz, lässt sich von dem Auftrieb nicht beeindrucken, verschwindet in den Gitterstäben um das Leergutlager. Der Leichenhund richtet sich sofort auf, den Blick auf die Katze geheftet, ein kurzer Laut vom Hundeführer, wieder Sitz. Im Osten ein heller Stern. Mars oder Venus? Heute Morgen wieder Mars. Der Notarzt hat den Sitz in halber Liegestellung, die Augen geschlossen. Hat ja die Ruhe weg. Charly steht mit seinen Gruppenführern zusammen, sie gestikulieren, alles klar. Die anderen gehen zu ihren Fahrzeugen, er kommt rüber. Grüne Sturmhaube unterm Helm, das Visier ist hochgeklappt.
    »So, Konni, hab ich eben nur halb mitgekriegt. Ein Taxifahrer hat gestern Morgen noch eine Person, auf die die Beschreibung des Täters passt, vom Bahnhof bis oben auf den Parkplatz der Landstraße gebracht?«
    »Zumindest jemanden mit Glatze. Wir haben ihm das Bild vorgelegt, er konnte sich nicht hundertprozentig erinnern.«
    »Gut, dann geht es jetzt los. Du kannst unseren Funk mithören, wir geben Bescheid, sobald alles sauber ist.« Laufschritt zum Auto, er steigt ein. Die Karawane rauscht vom Parkplatz, nimmt einem Kühl-Lkw rasant die Vorfahrt. Der Fahrer sitzt verdattert hinterm Lenkrad, kein Protest.
    Das müssten etwa fünf-, sechshundert Meter Luftlinie sein, ob man da was hört? Der Hund sieht noch immer zum Leergutkäfig. Die ist weg, Junge. Ins Auto setzen, wird kühl. Der Lkw parkt an der Seite des Supermarktes vor der Rampe, stellt den Motor ab. Alles still.
    »Hinter der Scheune von sechs Uhr.« Das war Charly. Weit hinten fährt ein Zug, metallisches Rauschen.
    »Und go!« Charly, lauter. Pohlmann, Edda und Zirner treten ihre Kippen aus, kommen näher heran.
    Splitterndes Holz, vermummte Gestalten, wirre Lichtkegel.
    »Flur ist sicher.« Laut, aber ohne Hektik.
    »Rechts ist sicher.«
    Türen fliegen auf, knallen.
    »Wohnzimmer sauber.« Tiefe Stimme. Stille.
    Der Lkw startet noch mal seinen Motor. Fährt einmal vor und zurück.
    Was ist da los?
    »Eine Person im Schlafzimmer, ist sicher.«
    Wahrscheinlich die Mutter. Rebecca setzt sich auf den Rücksitz, offener Mund, starrt auf das Funkgerät.
    »Noch einer bei Dirk.«
    »Was ist mit dem Treppenhaus?«
    »Treppenhaus sauber.« Im Hintergrund kracht etwas.
    Fünfzehn Sekunden.
    »Speicher sauber.«
    »Bei Jens noch einer.«
    »Was ist mit dem Dachgeschoss?«
    Ruhe.
    »Was ist mit dem Dachgeschoss?« Energischer.
    »Ist sauber.«
    »Hier noch einer.« Pause
    »Kellertreppe ist sicher.« Wieder der Bass.
    Einer sichert, vorgehaltene Waffe, Licht durchschneidet den Raum.
    »Was ist mit dem Keller?« Charly.
    Edda steckt sich noch eine an.
    »Erster Kellerraum ist sauber.«
    Beckmann kommt auf den Hof gefahren. Ist ja tatsächlich pünktlich.
    »Zweiter Kellerraum ist sauber.«
    »Keller ist sauber.«
    »Noch einer zur Scheune.«
    Beckmann kommt fröstelnd rüber, steckt den Kopf zwischen den anderen durch.
    »Objekt ist sicher.«
    »Verdammte Scheiße, hier passt doch was nicht, Charly. Wo soll der denn sein?« Zornig und laut.
    »Alter, noch mal, los alle Schränke.«
    »Wohnzimmer und Schlafzimmer sauber.«
    Hat der sich irgendwo verkrochen? Oder er ist doch abgehauen, im Dunkeln, hinten raus. Bis zu den Bäumen ist es doch gar nicht so weit.
    »Speicher ist sauber. Auch der Hahnenritt.«
    »Hier noch einer.«
    »Keller ist sicher.«
    »Scheiße, Charly was haben dir die Sesselfurzer von K da wieder erzählt,

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