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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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die Sonne.
    Ein Krächzen in ihrer Tasche ließ sie erstarren. Sofort nahm sie das Walkie-Talkie heraus und drehte die Lautstärke zurück. Ihr Mund war kalktrocken.
    Die Stimme eines Mannes meldete sich. »Bin jetzt dort.«
    Es war Von. Schlimmer noch, sie hörten ihn nicht nur über das Walkie-Talkie, sondern auch vom anderen Ende des Stollens. Er war am Eingang zur Mine.
    H augen hörte Von über das Walkie-Talkie. Auch Ratner hörte ihn. Überrascht huschten seine glühenden Augen nach oben zur Mine, voller Feindseligkeit und in dem Bewusstsein, dass er überlistet worden war. Dass Von noch lebte.
    Allein durch den Blick zur Mine hatte Ratner sich verraten. Haugen hatte keinen Zweifel mehr, wo Ratner Autumn versteckt hatte.
    Ratner fuhr zu ihm herum. Aber nicht schnell genug.
    J o lief es heiß und kalt über den Rücken. Einen Moment lang hatte sie nur Leere im Kopf, ein zischendes Vakuum, von der Verzweiflung in ihr Gehirn gefräst.
    »Komm.« Sie griff nach Autumns Hand und zog sie zurück in die Mine.
    »Nein, er wird uns finden.«
    Jo ließ nicht los. »Hierher.«
    Sie kamen zu dem Schacht, in den Wylie gestürzt war. Er hatte einen Durchmesser von einem knappen Meter. Dämmriges Licht von oben deutete an, dass er bis ganz hinauf zur Oberfläche führte. Aber dorthin wollten sie nicht.
    »Da rein. Wir halten uns fest wie beim Kaminklettern.«
    Jo machte es vor: Rücken an einer Wand, die Füße an der anderen, eingespreizt wie eine Feder.
    »Wir müssen uns höchstens eine Minute verstecken. Sobald er vorbei ist, rennen wir zum Eingang.«
    Sie schoben sich in den Schacht. Hier war es noch kälter als im Hauptgang. Wie mit Fingern strich der Wind über sie. Jo schaltete die Taschenlampe aus.
    Einige Sekunden später vernahm sie schlurfende Schritte. Geduckt und schwer schnaufend schlich eine dunkle Gestalt an ihnen vorbei und drang tiefer in die Mine vor.
    Autumn presste die Zähne aufeinander. Jo lauschte angestrengt, wie Von im Stollen verschwand. Sie mussten warten, bis er um die Ecke gebogen war. Doch zu ihrem Entsetzen stockte er plötzlich, dann machte er kehrt und kam zurück. Sie hielt die Luft an. Autumns Beine zitterten. Von stapfte so nah an ihnen vorbei, dass sie ihn riechen konnten.
    Er gibt auf und verschwindet.
    In diesem Augenblick kroch eine Ratte aus einem Riss im Fels über Autumns Kopf. Ihr Schwanz peitschte durch die Luft und traf sie im Gesicht. Autumn stieß ein leises Quieken aus.
    Jo hörte, wie Von erneut umkehrte.
    Jetzt blieb nur noch eins. »Lauf.«
    Schnell sprang sie aus dem Schacht in den Hauptgang. Wimmernd folgte ihr Autumn auf den Fersen.
    Als bedrohlich schwarze Gestalt mit Kürbiskopf versperrte ihnen Von den Weg nach draußen. Jo zerrte Autumn zurück in die Mine. Atemlos stürmten sie über die weiche Erde. Von hinten hörten sie Vons stampfende Schritte.
    Und er brüllte in sein Walkie-Talkie. »Boss, Autumn ist hier. Sie will weglaufen.«
    G abe war bereits aufgesprungen und rutschte den Hang hinunter zur Mine, als er in der Ferne eine Art trockenes Bel len hörte. Hallende Schüsse peitschten durch die Morgenluft. Aus den Bäumen flatterten Krähen auf. Die Schießerei fand weiter vorn in der Schlucht statt, in der Richtung, in die Ratner geritten war.
    Gabe rannte weiter.
    F alls sie an der Biegung vorbeikamen, konnten sie es schaffen. Jo torkelte voran und glaubte schon Vons heißen Atem im Nacken zu spüren. Sie spurteten um die Ecke.
    Nur den Bruchteil einer Sekunde lang ließ Jo die Taschenlampe aufblitzen. »Siehst du es?«
    »Ja.«
    Sofort schaltete Jo die Lampe wieder aus. »Fünf, vier, drei, zwei …«
    Mit einem verzweifelten Satz sprangen sie über die Spießgrube. Und jagten weiter.
    Kurz darauf hörten sie, wie Von an der Biegung gegen die Wand prallte. Wild fuchtelnd leuchtete Jo an die Stollendecke, um sicher zu sein, dass er den Lichtstrahl bemerkte. Dass er den Blick wie gebannt darauf richtete.
    Dann beobachtete sie, wie er direkt in die Grube rannte.
    Mit einem Aufschrei verschwand seine massige Gestalt im Boden. Sie hörten einen dumpfen Schlag. Dann ein Kreischen.
    Jo blieb stehen. Autumn klammerte sich an sie. Von schrie. Laut, lang, hemmungslos.
    »Weg hier«, flüsterte Jo.
    Sie sprangen zurück über die Grube, und Jo lief weiter.
    Doch Autumn stoppte und lehnte sich über das Loch. »Hier wimmelt es nur so von Ratten. Wie Scheiße regnen sie vom Himmel. Viel Spaß, du Dreckskerl.«
    »Ihr Schlampen «, kreischte Von.
    Mit weit aufgerissenen

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