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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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dieser Gefahr bewusst ausgesetzt. Aber wir wissen nicht, warum. Wir arbeiten an der Theorie, dass Rose Shepherd in Matlock Bath von jemandem gesehen wurde, der ihr nach Hause gefolgt ist, um herauszufinden, wo sie wohnt. Irgendwie ist es dem- oder denjenigen gelungen, ihre Nummer herauszufinden, die nicht im Telefonbuch steht. Dann haben sie keine Zeit verloren und sie getötet.«
    »Sie muss in der Vergangenheit irgendjemanden wirklich verärgert haben.«
    »So ist es. Wenn es uns gelingt, herauszufinden, warum Rose Shepherd sich versteckt hat, sollte uns das einen Anhaltspunkt liefern, wer ihr Mörder ist. Bislang ist sie noch immer ein Rätsel für uns. Aber dafür hat sie selbst gesorgt. Indem Miss Shepherd verhindert hat, dass sie jemand findet, erschwert sie es uns, ihren Mörder zu identifizieren.
     
    Nach der Einsatzbesprechung holte Cooper die Liste mit Aufgaben ab, die ihm in dem Ermittlungsverfahren zugeteilt worden waren, und ging geradewegs zu seinem Computer. Er googelte nach der Webcam in Matlock Bath und fand bald die gesuchte Seite. »Leben durch die Linse« lautete der Name des Fotografiemuseums. Die Kamera war offenbar auf dem Dach angebracht.

    Der Bildunterschrift zufolge wurde das Bild der Webcam wochentags alle sechzig Sekunden aktualisiert, doch es schien sich eher alle dreißig Sekunden zu ändern. Die Wiedergabe war natürlich ziemlich unscharf. Sie würden Probleme haben, irgendjemanden darauf zu identifizieren, es sei denn, es gab genaue Angaben dazu, wie die jeweilige Person zum fraglichen Zeitpunkt gekleidet war.
    Matlock Bath erinnerte ein wenig an ein Seebad, allerdings ohne Meer. Hinter dem Geländer am rechten Bildrand war nur das seichte Wasser des River Derwent zu sehen. Die Kamera fing einen Teil der Straße und des Flusses dahinter ein. Bei der Straße handelte es sich um die North Parade, und man sah nach Norden auf die Jubilee Bridge. Im Bild war fast nichts von den Geschäften und Cafés auf der Promenade zu sehen, abgesehen von ein paar Gebäuden im Hintergrund.
    Fry blieb stehen und sah ihm über die Schulter. »Ist das Matlock Bath?«
    »Ja.«
    »Sieht ziemlich trostlos aus.«
    »Es ist einer von den Orten, die sich am Wochenende und im Sommer völlig verändern. An einem Feiertag, wenn viel los ist, würdest du es nicht wiedererkennen.«
    »Wenn du das sagst, wird es schon stimmen.«
    Cooper blickte zu ihr auf. »Diane, glaubst du , dass sich Rose Shepherds Sozialleben im Internet abgespielt hat?«
    »Sieht ganz danach aus, oder? Warum fragst du?«
    »Ich finde so was immer ein bisschen traurig. Ich glaube, das Internet war nie dazu gedacht, soziale Kontakte zu ersetzen, sondern es soll Leuten, die von der Außenwelt abgeschnitten sind, die Kommunikation erleichtern.«
    »Soweit wir es beurteilen können, war Miss Shepherd von der Außenwelt abgeschnitten«, sagte Fry. »Allerdings hat sie sich selbst bewusst abgeschnitten.«

    »Ich kann mir nicht mal vorstellen, so zu leben«, sagte Cooper. »Ich würde in kürzester Zeit verzweifeln.«
    Fry griff zum Hörer, als ihr Telefon klingelte. »Es sieht so aus, als wäre Miss Shepherd eine ziemlich willensstarke, selbstständige Frau gewesen, findest du nicht?«
    Cooper konnte ihr nicht antworten, da sie begann, in den Hörer zu sprechen. Er dachte allerdings kurz darüber nach, was sie gesagt hatte. Ganz egal, wie willensstark und selbstständig Rose Shepherd auch gewesen sein mochte, am Schluss war sie dennoch verzweifelt. Und zwar so verzweifelt, dass sie einen schweren Fehler begangen hatte.
    Dann bemerkte er, dass das Webcam-Bild auf seinem Monitor neu geladen wurde. Binnen dreißig Sekunden hatte sich der Promenadenabschnitt, den er betrachtete, völlig geleert. Die Leute hatten Unterschlupf gesucht, die Autos waren weitergefahren. Jetzt war niemand mehr in diesem grauen, nebligen Ausschnitt von Matlock Bath zu sehen.
     
     
    Hitchens hatte Fry gebeten, zu ihm ins Büro des Detective Chief Inspectors zu kommen. Kessen wirkte nicht glücklich, obwohl er am Ende der Einsatzbesprechung versucht hatte, vor dem Ermittlungsteam einen zuversichtlichen Ton anzuschlagen.
    »Sir, Rose Shepherd war nicht zufällig in irgendeinem Zeugenschutzprogramm, oder?«, erkundigte sich Hitchens.
    Kessen schüttelte den Kopf. »Diese Frage habe ich auch schon gestellt, Paul. Aber wo ist ihr Panikknopf? Wo ist ihr Betreuer? Es gibt keinen Hinweis darauf, dass jemals irgendjemand bei ihr im Haus war.«
    »Möglich wäre es aber

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