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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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ausgeworfen werden würden.«
    »Er hat vom Beifahrersitz aus geschossen?«
    »Nein, er muss vom Rücksitz aus geschossen haben«, sagte Cooper.
    »Moment mal. Das würde auf zwei Täter hindeuten, habe ich recht?«
    »Einer, der gefahren ist, und einer, der geschossen hat. Das ist die einzige Erklärung.«
    »Zwei Täter... Das ergibt einen Sinn«, sagte Detective Chief Inspector Kessen, der sich erstmals zu Wort meldete. »Sie sind auf das Feld gefahren, haben ihren Job erledigt und sind anschließend sofort wieder verschwunden. Niemand würde sich gerne damit aufhalten, über Sitze zu klettern oder eine Waffe einzupacken. Aus ihrer Sicht sind sie ohnehin ein größeres Risiko eingegangen, als ihnen recht war. Ein zusätzlicher Fahrer hat die Zeitspanne, in der sie sich gezeigt haben, enorm verkürzt. Leider behaupten unsere Zeugen, dass in dem Astra nur eine Person saß.«
    »Okay. Das hat uns weitergeholfen, Ben. Danke.« Hitchens warf einen Blick in seine Akte und deutete damit an, dass er zum nächsten Punkt übergehen wollte. Die Diskussion konnte den ganzen Vormittag dauern, wenn sie bei einem Thema stecken blieben.
    Cooper sah hinüber zu Fry, die ihn genau beobachtete. Sie nickte und lächelte beinahe. Das war ein großes Lob, wenn es von ihr kam.
    »Die gute Nachricht lautet, dass etliche Anrufe aus der
Bevölkerung eingehen, seit heute Morgen Fotos von Miss Shepherd in den Medien waren«, berichtete Hitchens. »Anscheinend war ihr Passfoto also nicht allzu veraltet. Die interessanteste Neuigkeit ist, dass sie am Samstagnachmittag möglicherweise von mehreren Personen in Matlock Bath gesehen wurde. Das muss zwischen sechs und sechzehn Stunden vor ihrer Ermordung gewesen sein – genauer gesagt etwa zwölf Stunden davor, wenn wir die Aussage ihrer Nachbarn für glaubwürdig erachten.«
    Der Detective Inspector hielt eine Karte der Gegend hoch, damit jeder sie sehen konnte. »Matlock Bath liegt nur drei Meilen von Foxlow entfernt – an der A6, unmittelbar südlich von Foxlow. Es ist ein beliebter Touristenort, auch zu dieser Jahreszeit, deshalb war dort am Samstagnachmittag sicher viel los. Vielleicht hat sie sich aus diesem Grund dafür entschieden – Anonymität in der Menge. Falls sich allerdings bestätigen sollte, dass sie tatsächlich gesehen wurde, hat es nicht funktioniert. Sie muss irgendwie aufgefallen sein, wenn sich andere an sie erinnern.«
    »In Matlock Bath gibt es keine Überwachungskameras, oder?«
    »Nein. Wir sprechen hier nicht von Glossop. In Matlock Bath ist nicht mit schweren Verbrechen auf offener Straße zu rechnen. In einigen Geschäftsräumen gibt es zwar vermutlich Überwachungssysteme, im Freien aber nicht.«
    »Es gibt eine Webcam«, sagte Cooper.
    »Eine was?«
    »Eine Webcam. Man kann sich die Promenade von Matlock Bath im Internet ansehen. Soweit ich weiß, läuft sie fast jeden Tag.«
    »Wer betreibt dieses Ding, Cooper?«, erkundigte sich Kessen und beugte sich in seinem Stuhl vor.
    »Ich glaube, ein Fotografiemuseum.«
    »Zeitrafferaufnahmen, nehme ich an?«

    »Ja, Sir. Aber von der Qualität her auch nicht schlechter als die meisten Überwachungssysteme.«
    »Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn sie Rose Shepherd eingefangen hätte. Aber lassen Sie es uns trotzdem überprüfen.«
    Hitchens wartete, ob der Detective Chief Inspector fertig war. »Nächster Punkt«, sagte er. »Wir haben die Telefonverbindungsdaten der Toten nachkontrollieren lassen, und wir wissen jetzt, dass Miss Shepherds Festnetznummer um drei Uhr am Sonntagmorgen angerufen wurde. Der Anruf dauerte nur zwölf Sekunden. Wie Sie vielleicht vermutet haben, hat der Anrufer ein unregistriertes Handy mit Prepaid-Karte benutzt. Kein Konto, keine Adresse. Wenn unsere Täter wussten, was sie tun, haben sie wahrscheinlich extra für diesen Anruf ein Mobiltelefon gekauft und es anschließend weggeworfen. Und so, wie es aussieht, wussten sie ganz genau, was sie tun.«
    »Handys mit Guthabenkarte«, sagte jemand in düsterem Tonfall. »Das größte Geschenk, das Drogendealern je gemacht wurde.«
    »Und Pädophilen. Und Terroristen. Da wäre dringend ein Gesetz nötig, finden Sie nicht, Sir?«
    »Ich fürchte, das steht nicht in unserer Macht.«
    »Stimmt. Wir sind nur die armen Schlucker, die die Scherben aufklauben müssen.«
    Hitchens seufzte und schweifte von seinen Notizen ab. »Echte Anonymität ist heutzutage allerdings schwer zu erreichen. Wir sind zwar vielleicht nicht in der Lage, den Käufer des

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