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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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ernsthaft an eine Chance geglaubt hätte, dass er sie am Leben ließ, hätte sie ihm die Pillen nur zu gerne gegeben. Doch inzwischen wusste sie, dass er dies nicht tun würde. Die einzige Frage war, ob er sie schnell oder langsam umbringen würde. Wenn es nach ihr ginge, dann am liebsten schnell. Aber was auch immer er mit ihr vorhatte: Sie musste so lange wie nur möglich durchhalten, Tabitha zuliebe.
    » Wo sind sie, Tiff? «
    Tiff stand wie angewurzelt da und suchte verzweifelt nach einem Ausweg, um dem scheinbar Unausweichlichen doch noch zu entkommen. Vielleicht, so dachte sie ohne allzu große Hoffnung, konnte sie es ja bis zu ihrem Auto schaffen. Ihn abhängen. Wegfahren. Diesen Ort des Todes hinter sich lassen.
    Sie steckte die Hand vorsichtig in die Gesäßtasche ihrer Jeans. Fand den Schlüssel. Suchte, ohne die Hand hinter dem Rücken hervorzuholen, nach der Sendertaste, mit der man die Tür entriegeln konnte.
    » Was hast du der Ärztin erzählt? «
    » Ich … ich … hab ihr gar nichts erzählt. Ich schwöre bei Gott, Conor … «
    Noch während sie sprach, rannte sie los, stürzte auf die Fahrertür ihres Wagens zu, der nur drei Meter entfernt war. Mit dem rechten Daumen drückte sie wieder und wieder auf die Entriegelungstaste. Streckte die linke Hand nach dem Türgriff aus.
    Doch noch ehe sie die Hälfte der Strecke geschafft hatte, spürte sie seine Hand um ihren Pferdeschwanz. Er riss sie zurück, und sie stürzte. Wollte sich wieder aufrappeln. Zum Auto kriechen. Wieder riss er sie zurück.
    Dann hob er den Schlüssel vom Boden auf und steckte ihn ein. Nahm ihr den Rucksack ab und machte ihn auf. Holte das Bündel Geldscheine und das Handy heraus und steckte beides zu dem Autoschlüssel in seine Tasche. Dann blickte er noch einmal in den Rucksack, um sicherzugehen, dass das auch wirklich alles war, und warf ihn beiseite.
    » Okay « , seufzte er dann. » Wo hast du die gottverdammten Tabletten versteckt? «
    Ohne auf eine Antwort zu warten, versetzte er ihr einen heftigen Tritt in den Bauch, genau an die Stelle, wo vermutlich das Baby lag. Ihr Baby. Vielleicht seines. Vielleicht auch nicht. Sie war sich nicht sicher. Sie merkte, wie ihr Mageninhalt nach oben stieg. Ihr aus dem Mund tropfte. Er trat sie noch einmal, dieses Mal etwas höher, und presste ihr die Luft aus der Lunge. Sie rang um Atem. Rollte sich wie ein Embryo zusammen – die Knie angezogen, den Kopf gesenkt, die Arme übers Gesicht gelegt – und hoffte, dass er sie nicht noch einmal trat. Hoffte, dass er das Baby nicht noch einmal trat. Das Baby hatte doch gar nichts getan. Das Baby war unschuldig. Mit geschlossenen Augen betete Tiff Stoddard zu einem Gott, an den sie nicht glaubte, dass der Tod, wenn er denn kommen sollte, möglichst schnell käme.
    Sie spürte, wie sich zwei Hände unter ihre Achseln schoben. Wie sie auf die Füße gehoben wurde. Zwei Hände. Eine unter jedem Arm. Sie versuchte, klar zu denken. Wie konnte er sie mit zwei Händen hochheben und gleichzeitig das Messer festhalten? Vielleicht hielt er es gar nicht mehr in der Hand? Vielleicht hatte er es weggelegt? Wenn sie das Messer in die Finger bekäme, wo immer es sein mochte, dann hätte sie vielleicht doch noch eine Chance.
    Er stieß sie mit dem Rücken gegen das Auto. Sie zwang sich, das gesunde Auge zu öffnen, um nach dem Messer zu sehen. Aber sein Gesicht, nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, nahm ihr gesamtes Sichtfeld ein. Er stank aus dem Mund, und fast hätte sie sich wieder übergeben.
    Verzweifelt versuchte sie, an ihm vorbeizusehen. Sie musste das Messer finden. Auf dem Boden konnte sie es nicht entdecken. Hatte er es sich in die Tasche gesteckt, während sie am Boden gelegen hatte?
    » Wo, verdammt noch mal, sind meine Tabletten? «
    Speicheltropfen trafen ihr Gesicht.
    » Ich hab sie versteckt « , antwortete sie. Sie spielte auf Zeit und wusste genau, dass sie ihm niemals die Wahrheit sagen konnte. Dass sie Tabitha auf gar keinen Fall verraten durfte. Ihre einzige Chance lag darin, ihn so lange hinzuhalten, bis sie sich das Messer geschnappt hatte.
    » Wo? « Er packte sie im Gesicht und drückte ihr die Wangen zusammen. Der Schmerz war beinahe unerträglich. » Wo sind sie? Hm? Wo? «
    Jetzt presste er sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie, schob ihr mit dem Unterarm das Kinn nach oben, sodass ihr Kopf nach hinten gegen das Auto gedrückt wurde. Fassungslos registrierte sie seine Erektion. Sie spürte, wie er damit gegen ihr Bein stieß,

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