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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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der Ferne war das durchdringende Jaulen einer Polizeisirene zu hören, die von Sekunde zu Sekunde lauter wurde. Er hatte nicht mehr viel Zeit. Er musste verschwinden.
    Keine zwanzig Meter entfernt lief die Ärztin über die Straße, schwenkte die Arme und unternahm einen verzweifelten Versuch, ihn zum Anhalten zu bewegen. Der Mann trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch und raste direkt auf sie zu.

5
    Samstag, 22. August 2009, 02.22 Uhr
    Portland, Maine
    Es war viel zu heiß zum Schlafen. Nachdem Maggie Savage sich ein paar Stunden lang hin- und hergewälzt hatte, lag sie irgendwann hellwach im Bett, ohne Decke und schweißgebadet. Wie die meisten Bewohner von Maine hatte auch sie nie ernsthaft den Einbau einer Klimaanlage in Erwägung gezogen, sodass die Luft in ihrer Wohnung in der Vesper Street jetzt genauso schwül und schwer war wie im Verhörzimmer in der 109. Aber es war nicht nur die Hitze, die sich nicht schlafen ließ. Es war auch die Erinnerung an den Abend, den sie mit Billy Webb verbracht hatte. Zumindest die Erinnerung an den letzten Teil des Abends.
    Ich hab dich wirklich sehr gern, Maggie. Ich wünsche mir, dass das mit uns weitergeht.
    Sie hatte Billy Anfang Juni kennengelernt, kurz nachdem er seinen Posten als Werfer-Trainer bei den Portland Sea Dogs angetreten hatte. Sein Vorgänger war nach einem schweren Herzinfarkt in einer Bar in Altoona, Pennsylvania, der Heimat der Altoona Curve, zusammengebrochen und den Folgen erlegen. Seither hatte Billy beharrlich, aber erfolglos um Maggie geworben. Da er durch seinen Beruf – wie er es selbst formuliert hatte – » ständig auf Achse « war, stand er nur dann für Dates oder andere Unternehmungen zur Verfügung, wenn die Sea Dogs ein Heimspiel hatten und nicht bei einem der vielen Konkurrenten in der Eastern League antreten mussten. Den Binghampton Mets. Trenton Thunder. Akron Aeros. Allesamt Städte und Teams, die Maggie noch nie gesehen hatte und die sie auch nicht zu Gesicht bekommen wollte.
    Den ersten Teil des Abends hatten sie draußen am Ferry Beach in Scarborough zugebracht, wo die Luft nicht ganz so drückend gewesen war wie in der Stadt. Sie hatten Margaritas getrunken und Steaks über einem Holzkohlefeuer gegrillt. Anschließend hatte er sie nach Hause gefahren, und sie hatte auch nach dem fünften Date, genau wie bei den vorangegangenen Malen, seine ernsthaft und leidenschaftlich vorgetragene Bitte, ihn in ihr Bett zu lassen, abgelehnt.
    Ich hab dich wirklich sehr gern, Maggie. Ich wünsche mir, dass das mit uns weitergeht.
    Sie hatte ehrlich zu ihm sein wollen und gesagt, dass sie sich eigentlich keine gemeinsame Zukunft vorstellen könne. Dass es wahrscheinlich besser sei, wenn sie die Sache beendeten. Er hatte nichts erwidert. Hatte sie nicht einmal nach ihren Beweggründen gefragt. Hatte nur gesagt, dass er sie in zwei Wochen nach seiner nächsten Auswärtsreise wieder anrufen werde, und war gefahren.
    Und jetzt lag sie ganz alleine in ihrem Bett. Fühlte sich mehr als nur ein bisschen einsam und mehr als nur ein bisschen deprimiert angesichts der Aussicht, wieder einmal ganz von vorne anfangen zu müssen.
    Trotzdem war ihr klar, dass Billy nicht der Richtige für sie war. Sicher, er war ein netter Kerl. Auf jeden Fall attraktiv. Durchaus mit einem Sinn für Humor. Aber er war nicht der Mann, nach dem sie gesucht hatte. Er war zwei Mal geschieden und hatte einen zwanzig Jahre alten Sohn, zu dem er seit acht Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Und gut möglich, dass er in der nächsten Saison irgendwelche Werfer in Greenville, South Carolina, trainierte statt in Portland, Maine. Maggie war sechsunddreißig Jahre alt. Sie wollte heiraten und mindestens eines, wenn nicht sogar mehr Kinder bekommen, bevor es zu spät war. Ein Kerl, der Jahr für Jahr von einer Stadt in die andere umzog, erschien ihr weder als Ehemann noch als Vater besonders verlockend. Aber all diese Überlegungen verblassten angesichts des einen, alles entscheidenden Punkts, nämlich der simplen Tatsache, dass er nicht der Mann war, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte, und dass sie wusste, dass er das auch niemals werden würde. Wenn sie jetzt weiter an ihm festhielt, wenn sie das Ganze länger ausdehnte, dann wäre dies nichts anderes als das Eingeständnis, dass bei ihr eine Art Verzweiflung eingesetzt hatte. Der Griff nach dem Strohhalm. Und dazu war sie verdammt noch mal nicht bereit. Weder sich selbst noch irgendjemand anderem gegenüber. Zumindest noch

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