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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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sein zu können, dass niemand ihn sehen würde.
    Und doch hatte er sie irgendwie gefunden. Wusste irgendwie Bescheid. Ihr fiel der Wagen wieder ein, der in der Einfahrt der Arztpraxis gewendet hatte – das musste er gewesen sein.
    Der Mann trat aus dem Schatten und kam auf sie zu. Es mochten vielleicht sechs, sieben Meter sein. Er war nicht in Eile. Er war niemals in Eile.
    » Verrat, Tiff « , sagte er kopfschüttelnd. » Das ist ein schlimmes Wort. Aber genau das hast du getan. Ich hab dir vertraut, und du hast mich verraten. Und jetzt … «
    Als sie die Andeutung eines Lächelns um seine Mundwinkel sah, bildete sich ein Knoten in ihrer Magengrube, der sich immer fester zusammenzog. Ihr Herz schlug schneller. Hämmerte von innen gegen die Rippen. So fest, dass sie davon überzeugt war, es würde ihr jeden Augenblick die Brust sprengen.
    » Ich hab nichts getan, Conor, ehrlich. Gar nichts, ich schwöre. «
    Er zog ein Paar weiße Latexhandschuhe aus seiner Tasche und streifte sie über. Spreizte die Finger, damit sie fest saßen.
    » Was genau hast du nicht getan, Tiff? «
    Sie drehte sich um und blickte die dunkle Straße entlang, die zur Praxis der Ärztin führte. Ihre Instinkte befahlen ihr loszurennen, aber ihr war klar, dass sie es niemals schaffen würde. Sie war zu erschöpft, aber selbst ausgeruht wäre sie niemals schneller als er. Höchstens auf den ersten hundert Metern und auch nur dann, wenn sie ihre Nikes trug und nicht diese dämlichen Sandalen.
    Sie wandte sich wieder zu ihm um und sah gleichermaßen fasziniert und voller Todesangst, wie er ein Klappmesser aus seiner Gesäßtasche zog.
    Er ließ es aufschnappen.
    Die Klinge glitzerte im Schein des Mondes, und zum ersten Mal in ihrem Leben empfand Tiff Stoddard die vollkommene Gewissheit, dass sie sterben würde. Es würde wahrscheinlich ein langsamer Tod werden. Mit Sicherheit ein schmerzhafter. Und während sie sah, wie der Mann immer näher kam, hatte sie nicht die geringste Idee, wie sie es würde abwenden können.
    Trotzdem musste sie es versuchen.
    » Also « , sagte der Mann. » Ich will, dass du mir erzählst, was du der Ärztin erzählt hast. « Ein hässliches Grinsen legte sich auf sein Gesicht, während er mit der Klinge über ihre Wange strich. » Über mich. Über uns. Über das, was wir machen, du und ich. «
    Tiff wollte ihm antworten, wollte sagen: Ich hab ihr gar nichts erzählt, aber mehr als einen leisen, erstickten Schrei brachte sie nicht heraus.
    » Was hast du ihr verraten, Tiff? «
    Der Mann ließ die Klinge auf ihrer Wange ruhen. Sie schloss das unverletzte Auge, um sich den Anblick zu ersparen, doch dann spürte sie, wie die Messerspitze in ihr linkes Nasenloch glitt. Der Mann schob die Klinge so weit hinein, dass es anfing zu bluten. Sie hielt den Atem an, um nicht laut aufzuschreien.
    » Und außerdem, Tiff, musst du mir erzählen, was du mit meinen Tabletten angestellt hast. «
    » Welche Tabletten? «
    » Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für Spielchen, Tiff « , erwiderte er. » Nicht mit mir. Du hast dir genau 5127 Ox-Achtziger genommen. Nach heutigem Stand schuldest du mir somit genau 615.240 Dollar. Ich will mal großzügig sein. Lassen wir die Mehrwertsteuer unter den Tisch fallen. Und, nein, American Express nehme ich nicht. «
    » Wenn du mich umbringst, dann finden sie dich, Conor. «
    Er sah sie neugierig an.
    » Ich hab alles aufgeschrieben. Die ganze Geschichte. Die Polizei wird es herausfinden. Alles, was ich weiß. Wer du bist. Was du getan hast. Alles. «
    » Du lügst, Tiff. Ich merke es jedes Mal, wenn du lügst. Und selbst wenn nicht … « Er lächelte – vielleicht das furchterregendste Lächeln, das sie in ihrem ganzen Leben gesehen hatte. » Eigentlich spielt es auch gar keine Rolle. Du weißt nicht, wer ich bin. Oder wo ich wohne. Du weißt überhaupt nichts von mir. Conor Riordan existiert nicht. Wie du es selbst einmal formuliert hast: Ich bin der Mann, der niemals war. «
    Er zog die Klinge, die immer noch in Tiffs Nase steckte, durch das weiche Gewebe. Das Blut floss jetzt in einem gleichmäßigen Strom heraus.
    Sie stöhnte, ohne ihm jedoch den Triumph zu gönnen, laut aufzuschreien.
    » Also, wo sind sie? «
    Sie blieb stumm. Er zog ihr das Messer einmal quer über die Wange. Vom Ohr bis zum Kinn – ein oberflächlicher Schnitt, aber tief genug, um eine Narbe zu hinterlassen, allerdings nur, wenn sie lange genug lebte, damit sich überhaupt Narbengewebe bilden konnte.
    Wenn Tiff

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