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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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ihn mir aus den Augen. «
    » Ich hab sie doch gar nicht fest geschlagen « , rief Carnes, während Cleary ihm Handschellen anlegte.
    Maggie widerstand dem Drang, dem Gefangenen hier und jetzt eine schallende Ohrfeige zu verpassen. Sie schüttelte nur den Kopf und verließ das Zimmer, ging zu ihrem Schreibtisch hinüber, schloss die unterste Schublade auf, holte ihre Tasche und ihre Dienstwaffe heraus, verließ das Gebäude und ging die Middle Street entlang zu Starbucks, um sich einen Eiskaffee und ein bisschen frische Luft zu gönnen. Im Büro war es einfach zu heiß für einen Anruf bei ihrem Vater. Doch als sie am Sebago Brewpub vorbeikam, änderte sie ihren Entschluss und entschied sich für ein kühles Bier.
    In der Bar traf sie auf ein paar Kollegen, die sie zu sich an den Tisch einluden, doch sie winkte ab und nahm sich einen einsamen Barhocker am Ende der Theke, wo ihr die gewaltige Klimaanlage einen dicken Schwall kalter Luft ins Gesicht blies. Ein himmlisches Gefühl.
    Die Barkeeperin, eine straßenköterblonde Mittvierzigerin mit einem Neckholder-Bustier und viel zu viel Make-up im Gesicht, kam zu ihr. » Ich sag’s nur ungern, Schätzchen, aber du siehst ziemlich abgeschlafft aus. «
    » Ich sag’s nur ungern, Schätzchen, aber ich fühle mich auch ziemlich abgeschlafft. «
    » Was hättest du denn gerne? «
    Maggie sah sich die Liste der angebotenen Fassbiere an und entschied sich für ein Frye’s Leap IPA . Dann rief sie ihren Vater an.
    » Na, so was, meine Lieblingstochter! Wie geht’s dir denn? «
    » Mir ist heiß. Viel, viel zu heiß. Du wolltest mich sprechen? Was gibt’s? «
    » Na ja, falls du dieses Wochenende nicht arbeiten musst, würde ich dich gerne zu uns einladen. Es ist schon viel zu lange her, dass wir uns gesehen haben, und außerdem gibt es ein paar Dinge zu besprechen. «
    Er hatte recht, es war wirklich schon viel zu lange her. Sie war seit Weihnachten nicht mehr zu Hause gewesen und das letzte Mal davor bei Johns und Anyas Hochzeit vor mehr als einem Jahr.
    » Was denn für Dinge? « , erkundigte sie sich.
    » Wichtige Dinge. «
    » Zum Beispiel? «
    » Nichts, was ich am Telefon besprechen möchte. «
    » Stimmt irgendetwas nicht? Ist jemand krank? «
    » Margaret « , erwiderte er jetzt, und seine Stimme klang eine Spur heller, neckischer. » Als erfahrene Polizeibeamtin weißt du ganz genau, dass ich das Recht habe zu schweigen, und genau das werde ich auch tun. «
    Sie schüttelte enttäuscht den Kopf. » Hör zu, ich habe die letzten zwei Stunden zusammen mit einem Mörder in einer Art Sauna verbracht, also bitte verschone mich mit deinen Witzen. «
    » Maggie. Es ist wichtig. «
    So ausweichend hatte Maggie ihren Vater nur selten erlebt, und allein das reichte aus, um sie in Alarmbereitschaft zu versetzen. Heute Abend hatte sie schon etwas vor. Aber es sprach nichts dagegen, dass sie sich gleich am nächsten Morgen auf den Weg machte. Sie hatte bis Dienstag frei, also konnte sie zwei Nächte in Machias bleiben.
    » Wie warm ist es bei euch? «
    » Drei, vier Grad kühler als in Portland. Und für heute Nacht sind Gewitter angekündigt, also müsste es morgen sogar noch ein bisschen erträglicher sein. «
    » Prima. Das hört sich sehr gut an. Ich fahre gleich morgen früh los. Dann müsste ich mittags da sein. «
    Sie sah auf ihre Armbanduhr. 20.20 Uhr. Die Sea Dogs waren vermutlich im siebten oder achten Inning. Gerade noch Zeit genug, um nach Hause zu laufen, schnell unter die Dusche zu springen und dann pünktlich um neun bei ihrem Date zu sein.

4
    Freitag, 21. August 2009, 20.44 Uhr
    Machiasport, Maine
    » Hi, Tiff! Geht’s dir nicht gut? «
    Tiffany Stoddard erstarrte, als sie aus der Dunkelheit hinter ihrem Wagen die vertraute Stimme vernahm. Auf der anderen Seite des kleinen Parkplatzes stand ein zweiter Wagen im Schatten.
    » Du warst doch bei dieser Ärztin, wenn ich mich nicht irre. Frau Doktor Emily Kaplan? «
    Wie um alles in der Welt hatte er sie gefunden? Woher hatte er gewusst, wo sie hingefahren war? Sie hatte so gut aufgepasst. Auf der ganzen Strecke von Machias hierher hatte sie in den Rückspiegel gesehen und nach auffälligen Autos Ausschau gehalten, hatte jedoch nur ein einziges bemerkt, war rechts rangefahren und hatte so lange gewartet, bis die roten Rücklichter sich in der Dunkelheit verloren hatten. Außerdem hatte sie ihren Wagen nicht etwa in der Einfahrt der Ärztin abgestellt, sondern ihn hier am State Park geparkt, wo sie meinte, sicher

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