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Todesnähe

Todesnähe

Titel: Todesnähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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werden wir auch dafür sorgen, dass überall ausführlich über seinen Tod berichtet wird. Der Nachteil ist allerdings, dass damit auch unsere Informationsquelle versiegt ist. Die Adressen von der Liste werden jetzt natürlich überwacht, aber es gibt mit Sicherheit noch weitere. Und wir wissen immer noch nicht, wie John so viele ausfindig machen konnte, die uns entgangen sind.»
    Magozzi hob die Brauen. «Ich denke, da wird das Monkeewrench-Team Ihnen helfen können.»

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KAPITEL 52
    E s dauerte nicht allzu lange, Johns Beisetzung zu organisieren. Es gab ja keine Verwandten zu informieren, keine Zeitungsanzeigen aufzusetzen – nur die paar Menschen, die ihn am besten gekannt hatten, würden bei der Beerdigung dabei sein.
    Merkwürdigerweise hatte Harley beschlossen, sich um alles zu kümmern. «Wir werden ihn auf dem Friedhof Pattern Lake beisetzen. Der ist gleich neben dem Golfplatz, wo wir ihn eingesammelt haben.»
    «Gibt es da denn noch freie Grabstätten?», erkundigte sich Annie. Dass sich der Friedhof so nah am Golfplatz befand, übte auf die männlichen Bewohner von Minneapolis offenbar einen unwiderstehlichen Reiz aus. Annie fand das ziemlich seltsam und eigentlich auch ausgesprochen verstörend.
    «Ich habe ihm mein Grab überlassen», gab Harley zurück.
    Annie blieb der Mund offen stehen. «Du hast ein Grab?»
    «Na klar. Du etwa nicht?»
     
    Am Tag, als sie John zu Grabe trugen, lag am Morgen eine so schneidende Kälte in der Luft, dass man das Gefühl hatte, der Himmel müsste über einem zerspringen und in einzelnen blauen Splittern auf die Erde herabregnen.
    Grace ging voran, und Gino, Magozzi und das übrige Monkeewrench-Team folgten ihr auf dem gepflegten Kiesweg, der sich durch den älteren Teil des Friedhofs Pattern Lake schlängelte. Sie hatte nicht viel gesagt, seit sie John mit dem Gesicht im Schnee gefunden hatte, und alle, die sie kannten, hielten es für klüger, sie nicht zu bedrängen. Ihre Trauer um John hatte sie ganz für sich durchlebt, und nun war nur noch ein Kummer übrig, der sie so sanft umgab wie Federflaum.
    Sie befürchteten alle, Grace könnte zusammenbrechen und sich wieder in die schreckliche, angsterfüllte Isolation zurückziehen, die mehr als zehn Jahre lang ihr Leben bestimmt hatte. Doch ihnen war nicht klar, dass John sie verändert hatte.
    In der Ferne sah Magozzi eine andere Beerdigungsgesellschaft mit mindestens hundert Gästen, die gekommen waren, um einem offensichtlich äußerst beliebten Menschen die letzte Ehre zu erweisen. Es machte ihn traurig, dass John Smith nur diese kläglich kleine Zahl an Freunden besaß, denen etwas an ihm gelegen hatte.
    Er sah den Hügel neben dem Grab, bedeckt mit einer weißen Plane, damit sie alle so tun konnten, als wüssten sie nichts von der halb gefrorenen Erde darunter. Bald schon würde diese Erde die Holzkiste, in der jemand lag, den sie kannten, unter sich begraben. Neben der Plane stand ein Priester, den Roadrunner gebeten hatte, bei der Beisetzung ein paar Worte zu sagen. Seltsam. Roadrunner kannte einen Priester. Das Leben steckte voller Überraschungen.
    Als sie noch näher kamen, bemerkte Magozzi das Grüppchen dunkel gekleideter Menschen, die schweigend neben dem offenen Grab warteten. Agent Dahl war darunter und auch einige der Agenten, die nach Elbow Lake gekommen waren, um nach dem unangekündigten Krieg dort aufzuräumen. Das FBI gab einem der Seinen das letzte Geleit, und doch waren es nur wenige Trauergäste.
    Als sie sich alle um das Grab versammelt hatten, die Köpfe gesenkt und jeder in seine eigenen Gedanken versunken, las der Priester eine Bibelstelle vor, an die sich Magozzi noch von der Beerdigung seines Großvaters vor vielen, vielen Jahren erinnerte. Die Worte hallten durch den kalten, verlassenen Friedhof, als er die Trommeln hörte: die leisen, gedämpften, absolut synchronen Schläge gepolsterter Trommelstöcke auf Wildleder-Trommelfellen, die den Rhythmus vorgaben.
    Sie drehten sich um und sahen der Prozession entgegen, die sich von hinten näherte. Vorneweg gingen Claude und der Chief in Gala-Marineuniform, dahinter die anderen Kriegsveteranen des Reservats in den Uniformen ihrer verschiedenen Einheiten. Das waren die Flaggenträger, sie marschierten wie die Kadetten aus West Point, mit der perfekten, disziplinierten Genauigkeit einer Elitetruppe, und präsentierten die Flagge der Vereinigten Staaten und die Wimpel der Ojibwa. John hatte zwar selbst nie eine Uniform

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