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Todesopfer

Todesopfer

Titel: Todesopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
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sagen. Sie werden das doch der Polizei erzählen.«
    Wieder wechselten Duncan und Gifford einen Blick, und ich wünschte mir, sie würden damit aufhören. Ich konnte mich nicht daran gewöhnen, dass diese beiden unter einer Decke steckten.
    Â»Wenn Sie wollen«, sagte Gifford. »Aber gegen eindeutige Beweise für einen Suizid, was glauben Sie, wie ernst die Leute uns nehmen werden?«
    In diesem Augenblick fuhren wir alle zusammen, als jäher Lärm durch die Stille des Hauses drang. Irgendjemand hämmerte an die Haustür, und im selben Moment begann das Telefon zu klingeln. Wir sahen uns an, wussten nicht recht, was tun, worauf wir zuerst reagieren sollten. Dann stand ich auf und verließ die Küche. Hinter mir hörte ich, wie Duncan das Telefon abnahm. Ich ging rasch zur Haustür und öffnete sie. Die Polizistin stand auf der Schwelle, ihr Kollege dicht hinter ihr.
    Â»Alles in Ordnung?« Sie versuchte, über meine Schulter zu schauen. »Es hieß, wir sollten auf Sie aufpassen, Sie nicht allein lassen.«
    Ich nickte. »Alles bestens. Kommen Sie rein.«
    Ich führte die Beamten in unser Wohnzimmer. »Können Sie hier kurz warten? Ich muss noch etwas zu Ende bringen.«
    Als ich in die Küche zurückkehrte, hielt Duncan mir das Telefon hin. Ich nahm es.

    Â»Tora, ich hab’s eben erst erfahren.« Helen sprach sehr schnell. »Dass Ihr Mann auf freien Fuß gesetzt worden ist. Ist alles okay?«
    Â»Ja, alles in Ordnung, wirklich, machen Sie sich keine Sorgen.«
    Â»Sind die Constables bei Ihnen?«
    Â»Im Nebenzimmer.«
    Â»Also, behalten Sie sie um Gottes willen da. Mir gefällt das wirklich nicht, aber ich kann im Moment nicht weg. Gair hat zugegeben, dass Andy Dunn mit ihm zusammengearbeitet und ihm geholfen hat, Melissa zu töten.«
    Duncan und Kenn beobachteten mich unverwandt. »Andy Dunn hat Dana umgebracht«, sagte ich.
    Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen in der Leitung. »Damit kann ich mich im Augenblick nicht befassen. Ich melde mich wieder bei Ihnen.« Sie legte auf, und ich hängte das Telefon ein. Dann schloss ich die Küchentür, damit die beiden Polizisten im Nebenzimmer uns nicht hören konnten, und setzte mich wieder.
    Â»Dunn ist seit gestern Abend um elf nicht mehr gesehen worden«, sagte Gifford. »Die Salter musste ihn anhand eines Fotos identifizieren. Sie glauben, dass er sich von den Inseln abgesetzt hat. Bis er gefunden wird, müssen Sie vorsichtig sein.«
    Duncan reagierte gereizt. Er nahm die Flasche und schenkte sich ein, dann starrte er finster die bernsteinfarbene Flüssigkeit an.
    Â»Immer mit der Ruhe, Duncan«, sagte Gifford. In seiner Stimme schwang etwas wie eine Warnung mit. Die Emotionen im Raum drohten außer Kontrolle zu geraten. Das kam nicht nur von mir, die ihren rechtschaffenen Zorn an den beiden ausließ. Hier stand mehr auf dem Spiel, und ich konnte es nicht enträtseln. Dann fiel mir etwas ein.
    Â»Ihr beide kriegt Geld von Tronal«, sagte ich, an Duncan gewandt. »Die haben sogar dieses verdammte Haus bezahlt. Wenn keiner von euch was mit der Entbindungsklinik zu tun hat, wieso steht ihr dann bei denen auf der Gehaltsliste?«
    Â»Sieht aus, als hätten wir keine Geheimnisse mehr, Kumpel«, bemerkte Kenn und sah sich um. »Sagst du’s ihr, oder soll ich?
Übrigens hab ich einen Mordshunger. Hat irgendjemand vor, heute Abend noch was zu essen?«
    Während Kenn aufstand und durch die Küche marschierte, wartete ich darauf, dass Duncan mir das letzte große Geheimnis verriet.
    Â»Acht Leute beziehen ein monatliches Einkommen von Tronal«, sagte er schließlich. »Außer den Angestellten, natürlich. Kenn und ich, Dad, Gair und Dunn. Und noch drei andere, die du wahrscheinlich nicht kennst.«
    Â»Wieso?«, wollte ich wissen und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück. Kenn war aus meinem Blickfeld verschwunden, und das behagte mir nicht.
    Â»Die Klinik gehört uns. Wir haben vor etwa zehn Jahren Anteile daran gekauft. Der Laden hat in finanziellen Schwierigkeiten gesteckt und war im Begriff pleitezugehen. Wir haben ihn gerettet. Das war lange, bevor ich dich kennengelernt habe, und ich bin einfach nie auf den Gedanken gekommen, es zu erwähnen. Mein Treuhandfonds war Teil des Darlehens. Im Dezember wurde es zurückgezahlt, gerade rechtzeitig, um das Haus zu kaufen.«
    Die Klinik gehörte

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