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Todesopfer

Todesopfer

Titel: Todesopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
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Autopsiebericht selbst lesen.«
    Â»Dana hat nicht Selbstmord begangen.« Ich war mir nicht mehr sicher, was Giffords Beteiligung an dem Ganzen betraf; ich konnte nicht mehr schwören, dass Duncan versucht hatte, mich umzubringen; doch wenn ich eines hatte, nur eine Wahrheit, an der ich mich festhalten konnte, dann die, dass Dana sich nicht das Leben genommen hatte. Wenn ich in Bezug auf Dana falschlag, dann irrte ich mich in allem. Und das war nicht der Fall. Ich hatte mich verdammt noch mal nicht geirrt!
    Und dann verschlugen Giffords Worte mir den Atem.
    Â»Wahrscheinlich nicht. Aber – und jetzt hören Sie gut zu –, Sie werden vielleicht nie das Gegenteil beweisen können.«
    Seine Pupillen waren riesengroß, und die Iris seiner Augen besaß keine Farbe. Ich musste heftig blinzeln und mich schütteln, um den Blick abzuwenden. Ich wandte mich an Duncan. Er hatte wieder auf seinem Stuhl Platz genommen und streckte mir über den Tisch hinweg die Hände entgegen. Ich sah seine sonnengebräunten, schwieligen Finger an und schüttelte den Kopf, verschränkte meine Hände fest vor dem Körper. Gifford warf Duncan einen raschen Blick zu, woraufhin dieser einmal knapp mit dem Kopf nickte. Dann sprach Gifford weiter.
    Â»Caroline Salter hat Andrew Dunn als den Mann identifiziert, der Gair begleitet hat, als er Cathy besuchte. Dunn hat in dieser Adoptionsnummer mit dringesteckt, hat im Lauf der Jahre damit Tausende von Pfund kassiert. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat er zusammen mit Gair geplant, Melissa zu töten, und es kann durchaus sein, dass er auch Dana Tulloch umgebracht hat. Aber, Tora, höchstwahrscheinlich werden Sie niemals in der Lage sein, ihm das nachzuweisen.«

    Ich lehnte mich auf meinem Stuhl zurück, die Hände jetzt fest gegen den Mund gepresst, denn ich wusste, dass ich jeden Augenblick anfangen würde zu schluchzen. An dem, was er sagte, zweifelte ich nicht eine Sekunde. Ich griff nach Giffords Glas und leerte es. Der Scotch brannte wie Feuer, doch er half. Noch würde ich nicht losheulen.
    Â»Wie … wie hat er …?«
    Gifford schenkte nach. Dasselbe Glas. »DI Dunn lässt als Polizist eine Menge zu wünschen übrig, aber er verfügt – wie soll ich es ausdrücken? – über ein paar ungewöhnliche Fähigkeiten.«
    Und irgendetwas rastete mit einem Klicken an der richtigen Stelle ein. »Er hat sie hypnotisiert. Er hat sie dazu gebracht, sich die Pulsadern aufzuschneiden.«
    Gifford nickte. »Wahrscheinlich.«
    Ich sah Duncan an. Seine Lippen zuckten mitfühlend. Dann wandte ich mich wieder an Gifford. »Sie können das auch.«
    Er wartete einen Augenblick, ehe er bejahend den Kopf neigte.
    Â»Großer Gott!« Ich stand auf; Panik stieg in mir hoch. Hastig schaute ich mich nach meinem Messer um, doch das lag neben Duncans Ellbogen. Wann zum Teufel hatte er das getan? Ich blickte zur Tür.
    Â»Tora, das ist ein Partytrick.« Gifford hatte sich erhoben. »Was glauben Sie, wie Duncan Sie dazu gebracht hat, ihn zu heiraten?«
    Entsetzt schaute ich Duncan an und hoffte inständig, dass er wütend aussehen und es abstreiten würde. Doch er starrte lediglich zurück.
    Â»Glauben Sie etwa, die Up-Helly-Aa-Feiern halten den ganzen Winter lang vor?«, fuhr Gifford fort und setzte sich wieder. »Wir sorgen hier oben selbst für Spaß.«
    Â»Lass gut sein, Kenn, das ist nicht witzig«, knurrte Duncan.
    Â»Nein, du hast recht. Tut mir leid.« Gifford streckte den Arm aus und nahm meine Hand. Es kam mir gar nicht in den Sinn, ihn davon abzuhalten, doch Duncan räusperte sich vernehmlich, und Gifford ließ los. Ich nahm wieder Platz.

    Â»Was wollen Sie mir also damit sagen? Dass ihr das hier oben alle könnt? Ist das ein Pflichtfach in der siebten Klasse?«
    Â»Natürlich nicht«, wehrte Duncan ab. »Das kommt nur bei ein paar von den älteren Familien vor. Es ist so etwas, das von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. Eigentlich ist es eher ein Spiel. Obwohl wir dadurch bei geschäftlichen Treffen im Vorteil sind; du weißt schon, die Leute schneller überzeugen können und so. Alles total harmlos.«
    Â»Andy konnte es schon immer besser als die meisten anderen. Ich glaube, er hat das Gefühl von Macht genossen, das es ihm verschaffte«, meinte Gifford.
    Â»Sie werden es ihnen doch

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