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Todesopfer

Todesopfer

Titel: Todesopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
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absolut sicher.«
    Â»Vielen Dank«, brachte ich heraus.
    Â»Duncan kommt am Samstag zurück, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    Â»Vielleicht suchen Sie sich für morgen lieber eine andere Bleibe. Das Ganze ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendein abartiger Scherz, aber es gefällt mir nicht, dass derjenige, der hier eingedrungen ist, das geschafft hat, ohne einzubrechen.
Wir überprüfen, wer Schlüssel für das Haus haben könnte. Wahrscheinlich wär’s keine schlechte Idee, die Schlösser auszuwechseln.«
    Wieder nickte ich.
    Er streckte die Hand aus, berührte meinen Arm, schien nicht genau zu wissen, was er jetzt tun sollte, und bedachte ihn schließlich mit einem schwachen Tätscheln. Dann erhob er sich. »Versuchen Sie, sich ein bisschen auszuruhen, Miss Hamilton«, wiederholte er. Dann verließ er das Haus. Ich ging nach oben. Wenn das hier ein Scherz sein sollte, dachte ich, dann war es der abartigste, von dem ich je gehört hatte. Und außerdem fühlte sich das Ganze für mich nicht wie ein Scherz an. Es fühlte sich an, als versuchte jemand, mir eine Heidenangst einzujagen.

13
    Â»Tora, ich habe den Ring gefunden.«
    Â»Was? Du hast was?«
    Es war am nächsten Morgen um Viertel vor acht; ich war spät dran und fuhr zu schnell. Duncan hatte angerufen, um mir mitzuteilen, dass er noch eine Besprechung hätte – eine wirklich wichtige Besprechung – und erst am Samstagabend wieder zu Hause sein würde. Er klang so freudig erregt über dieses potenzielle Geschäft, so aufgedreht, dass ich es nicht über mich brachte, ihm von gestern Nacht zu berichten. Ich konnte ihm doch nicht eine wirklich große Chance vermasseln. Eine Nacht lang würde ich schon noch klarkommen, sagte ich mir. Ich konnte ja in der Klinik übernachten.
    Also hatte ich ihm stattdessen all das erzählt, was am Tag zuvor geschehen war, Dinge, die mir damals so bedeutsam erschienen waren: wie ich den Ring auf der Treppe gefunden und bei den verschiedenen Standesämtern nachgefragt hatte, dass ich bei den Hawicks sowohl zu Hause als auch auf dem Friedhof gewesen war. Während ich viel zu schnell redete und innerlich betete, dass er nicht merkte, wie aufgewühlt ich noch immer war, hatte ich ihm sogar von meinen Plänen erzählt, eine unerlaubte Suche in den zahnmedizinischen Krankenakten zu unternehmen. Er hatte geduldig zugehört, bis ich mehr oder weniger fertig war, und hatte dann die Bombe platzen lassen.
    Â»Ich habe ihn gefunden«, sagte er. »Schon vor Monaten.«
    Â»Wo denn? Wie?«, brachte ich heraus.
    Â»In der unteren Wiese. Letzten November, glaube ich, bevor du gekommen bist. Ich hab Zement gegossen, um die Zaunpfosten zu setzen. Da hab ich ihn einfach so auf einem Haufen Erde liegen sehen. Ich muss ihn ausgegraben haben.«

    Â»Aber was … du hast nie was gesagt.«
    Â»Ich hab nicht groß darüber nachgedacht. Ich wusste nicht mal sicher, was es war. Er sah völlig verdreckt aus, und ich wollte fertig werden. Also hab ich ihn in meinen Werkzeugkasten geschmissen und vergessen.«
    Und plötzlich fügte sich für mich alles ganz logisch zusammen: Der Ring war in Duncans Werkzeugkasten gewesen. Ich hatte ihn herausgerissen, als ich nach etwas suchte, womit ich den Draht um Charles’ Bein durchtrennen konnte; er war dann auf der Treppenstufe gelandet, wo ich ihn kurz darauf fand. Er war überhaupt nicht an meinem Gummistiefel gewesen und – noch wichtiger – auch nicht in dem Grab, nicht einmal in der Nähe. Der Zaun, den Duncan um unsere untere Wiese gezogen hatte, lag gute hundert Meter hangabwärts von der Stelle, wo ich versucht hatte, Jamie zu beerdigen. Der Ring schien also doch eine vollkommen falsche Fährte zu sein.
    Â»Aber wie ist er dorthin gekommen?« Falsche Fährte hin oder her, es passte trotzdem nicht alles zusammen.
    Â»Gute Frage, angenommen, es ist tatsächlich der Ehering dieser Frau, die verunglückt ist – Kirsten, richtig? Ist es möglich, dass er doch jemand anderem gehört? Wie deutlich war denn die Inschrift?«
    Â»Nicht besonders.« Ich war mir nicht einmal ganz sicher gewesen, was die Buchstaben betraf. Nur das Datum war gut leserlich gewesen, und wie ich herausgefunden hatte, wurden an diesem Tag mehrere Hochzeiten gefeiert.
    Â»Tora, du wirst doch nicht etwa wirklich die Zahnarztunterlagen

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