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Todespakt

Todespakt

Titel: Todespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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widerlich kupferartigen Geschmack verursachte. Auch spürte er heftige Schmerzen auf der Rückseite seines Körpers, auf der er lag. Es fühlte sich an, als würden hunderte heißer Nadeln in seine nackte Haut stechen. Ein erdiger Geruch drang in seine Nase und ließ ihn schließlich endgültig zu Bewusstsein kommen.
    Langsam öffnete Nowak die Augen und sah den nächtlichen Sternenhimmel über sich, eingegrenzt von einem erdigen Rahmen, an dessen Rändern er dunkle Grashalme erkennen konnte. Nur schwach drang etwa einen Meter über ihm ein wenig Licht in die Dunkelheit, als befände er sich in einer Vertiefung.
    In einem Grab.
    Sofort ergriff die Panik Besitz von ihm. Doch sein Versuch zu schreien endete in einem hohlen Laut, der in dem schmalen Rohr verhallte, das aus seinem Mund in die Höhe ragte. Er wollte danach greifen, es loswerden, doch seine Glieder waren noch immer wie betäubt und so schwerfällig, als schwimme sein Körper in einer zähen, stacheligen Masse, in der jegliche Bewegung mit Scherzen gestraft wurde. Sein Verstand wurde klarer, und er erinnerte sich, wie er über den Parkplatz gegangen war; an den toten Vogel und an den Zettel. Er rief sich dessen unheilvolle Botschaft ins Gedächtnis. Sein Herzschlag setzte erneut aus, als er sich daran erinnerte, was er danach gesehen hatte. Dieses Bild in seinem Kopf konnte nicht echt sein. Nicht einmal seine wildesten Drogenfantasien hatten dergleichen hervorgebracht. Dieses Trugbild war durch den Schock entstanden, der seinen Verstand zu dieser Halluzination verleitet hatte. Doch diese Erkenntnis änderte nichts an seiner Situation, die er als äußerst real einstufte. Was in aller Welt geschah mit ihm?
    Du wirst lebendig begraben!
    Dieser Gedanke ließ seine Panik eskalieren und wurde durch das Rohr bekräftigt, das offensichtlich dazu diente, ihn mit Luft zu versorgen. Verzweifelt versuchte er die Lähmung abzuschütteln, die noch immer nachhallte wie nach einem tiefen Traum, bis der Schmerz an der Rückseite seines Körpers ihn zur Kapitulation zwang.
    Dann tauchte eine Gestalt am Rand der Grube auf und sah mit Augen auf ihn herab, die nicht menschlich waren. Sie schienen in dem schwachen Licht rötlich zu glühen. Darunter ragte etwas aus dem Gesicht des Schattens, das wie ein gekrümmter Schnabel aussah. In diesem kurzen, surrealen Moment war er fest davon überzeugt, den leibhaftigen Tod über sich zu sehen.
    Er hat dir etwas eingeflößt. Er hat dir Drogen gegeben, anders ist das nicht zu erklären. Das alles hier ist pure Einbildung. Es ist nicht real!
    Doch dann spürte er auf erschreckend reale Weise, wie feuchte Erde auf seinen Körper geschaufelt wurde. Ein erneuter Schrei endete abrupt, als eine Ladung Dreck auf seinem Gesicht landete und seine Nasenlöcher verstopfte. Weitere Erde prasselte auf ihn herab, sodass er verzweifelt durch das Rohr nach Luft schnappte wie durch einen Schnorchel. Der Druck auf seinen Körper wuchs mit jeder Ladung, und schon nach wenigen Minuten fiel ihm das Atmen schwerer. Das dornige Gestrüpp, auf dem er lag, bohrte sich durch den Druck immer tiefer in sein Fleisch, doch seine Panik verdrängte den Schmerz. Die Geräusche um ihn herum entfernten sich mit jeder Lage, die über ihm aufgeschichtet wurde, bis er schließlich nur noch sein Herz wahrnahm, das wild vor Angst gegen das Erdreich auf seiner Brust hämmerte, als wollte es sich verzweifelt aus dieser Grube freikämpfen. Einige Minuten blieb es beängstigend still um ihn, während er gierig durch das Rohr atmete, das sein einziger verbliebener Kontakt zur Außenwelt war. Der Gedanke daran, dass er womöglich tagelang hilflos unter der Erde in dieser Dunkelheit und Stille liegen musste, bevor der Tod ihn erlöste, trieb ihn fast in den Wahnsinn.
    Warum? , schrie ein verzweifelter Gedanke in seinem Kopf. Warum ich? Warum jetzt? Ich habe für meine Sünden gebüßt! Er dachte an Silvia, an die gemeinsame Zeit, die sie noch vor sich hatten, an die vielen Dinge, die er noch tun wollte. Gott, hilf mir!
    Seine Panik eskalierte, wurde nur durch seine völlige Bewegungsunfähigkeit ausgebremst, die ihm das Gefühl vermittelte, jeden Moment durchzudrehen. Dann vernahm er ein klopfendes Geräusch. Zunächst klang es dumpf und entfernt, doch schon nach kurzer Zeit wurde es lauter. Er glaubte zu spüren, wie die Erde über ihm verdrängt wurde und sich ihm mit jedem Klopfen etwas näherte.
    Plötzlich stöhnte er auf, als er etwas an seinem Bauch spürte. Und mit beinahe

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