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Todespakt

Todespakt

Titel: Todespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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beschleunigen, denn es sah auf eine erschreckende Art nicht menschlich aus.
    Ingo durchsuchte seine Taschen. »Mist«, fluchte er. »Ich hab mein Handy im Auto liegen lassen.«
    »Ich auch«, keuchte Saskia.
    »Verdammt, wir müssen das aufnehmen, sonst glaubt uns das kein Mensch.«
    »Lass uns zurückgehen und die Polizei rufen«, flehte sie erneut. »Die werden es glauben, wenn sie das hier vorfinden.«
    »Aber dieser Mann da braucht unsere Hilfe«, konterte Ingo. »Vielleicht ist er noch am Leben.«
    Eine leichte Brise raschelte durch die Blätter der Bäume und trug den Geruch von verbranntem Fleisch zu ihnen herüber. Saskia Magen verkrampfte sich erneut. »Mach, was du willst«, keuchte sie angestrengt. »Ich verschwinde jetzt.«
    »Warte noch«, hielt er sie zurück und deutete mit dem Kopf in Richtung des Feuers. »Sieh nur.«
    Erst jetzt erkannten sie, dass die Gestalt eine Art Stab in der Hand hielt, der aussah wie ein verlängerter Taktstock. Die Gestalt ging auf den gefesselten Mann zu und berührte ihn damit am Arm. Augenblicklich zuckte der Körper kurz auf, bevor der Mann wieder zu Bewusstsein kam. Kaum hatte er die Augen aufgeschlagen und sein Martyrium wahrgenommen, hallte erneut sein entsetzlicher Schmerzensschrei durch den Wald.
    »Mein Gott, was geschieht hier?« Saskias Frage war mehr ein Wimmern.
    »Es ... es will ihn wach halten«, erwiderte Ingo mit brüchiger Stimme. Dabei wählte er eher unbewusst den sachlichen Singular, doch es schien ihm am ehesten auf das zuzutreffen, was er dort sah. »Es will, dass er alles mitkriegt.« Die schlichte Grausamkeit dieser Bemerkung ließ nun auch seinen Magen steinhart werden.
    »Ingo!«
    Er spürte, wie ihre Fingernägel sich in seinen Arm krallten, was ihn aus seiner Starre befreite. »Was?«, fragte er erschrocken.
    »Das Licht!« Sie deutete auf die Stablampe, die er in der Hand hielt und die nach wie vor eingeschaltet war. »Mach das verdammte Licht aus. Dieses Ding kann uns sehen!«
    Hektisch tastete Ingo nach dem Schalter, wobei der Lichtstrahl hektisch hin und her schwenkte, was in der Dunkelheit einem Signal gleichkam. Als das Licht endlich erloschen war, stellten die beiden mit Entsetzen fest, dass die Gestalt sich in ihre Richtung bewegte. Durch das breite Gewand, das bis zum Boden reichte, sah es aus, als ob sie schweben würde.
    Nun war es Ingo, der Saskia am Arm packte und sie zurück in Richtung des Feldweges drückte. »Lauf!«, schrie er sie an. »Lauf zum Auto!«
    Ingo hielt sich hinter ihr, während sie von panischer Angst getrieben den schmalen Weg entlangliefen. Immer wieder sah er sich ängstlich um, konnte aber nur den dunklen Wald sehen, dessen Blattwerk sich hinter ihnen wieder verdichtete. Er wagte es nicht, die Lampe einzuschalten, aus Angst, ihr Schein könnte sie erneut verraten. Saskia schrie auf, als sie über eine Wurzel stolperte und auf den Boden schlug, wo sie sich die Unterarme auf dem rauen Untergrund blutig aufschürfte. Ingo packte sie unter den Armen und stemmte sie hoch. »Weiter!«, schrie er und trieb sie vor sich her.
    Es schien eine gefühlte Ewigkeit vergangen zu sein, als sie endlich wieder auf dem Parkplatz vor der Gedenkstätte ankamen. Saskia weinte noch immer und schrie hysterisch.
    »Mach auf, schnell!«
    Noch im Laufen betätigte Ingo die Fernbedienung der Zentralverriegelung. Saskia riss die Beifahrertür auf und stürzte ins Auto. Kurz darauf saß Ingo neben ihr. Nervös fummelte er den Schlüssel ins Zündschloss und ließ den Motor aufheulen. Augenblicklich bohrten sich die Scheinwerfer des Wagens durch die Schwärze der Nacht und strahlten die Stämme der Bäume an, die sich seitlich von ihnen auftaten.
    Der Schock durchfuhr Ingo wie ein Stromschlag.
    Die Gestalt stand wenige Meter vor ihnen, im Dickicht des Waldes, und starrte sie reglos an. Im Licht der Scheinwerfer konnte Ingo nun deutlich den gekrümmten Schnabel erkennen, der aus der dunklen Kapuze ragte. Die Augen dahinter leuchteten rötlich, während sie auf das Auto gerichtet waren. Kurz darauf verschwand die Gestalt blitzartig aus dem Lichtkegel und tauchte in die Dunkelheit ab.
    »Hast ... hast du das gesehen?«, fragte Ingo wie in Trance. Er klang, als habe er den Verstand verloren. »Was zum Teufel war das?«
    »Ich weiß es nicht!«, kreischte Saskia und krallte sich panisch in den Beifahrersitz. »Aber es steht jetzt direkt neben mir!«
    »Was?« Ingo riss den Kopf herum. Tatsächlich erkannte er die dunklen Umrisse der Gestalt nun

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