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Todespakt

Todespakt

Titel: Todespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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nicht mit Löschpulver zu konterminieren.« Er betrachtete Chris von der Seite. »Hast du schon mit Deckert gesprochen? Du weißt schon, wegen der SOKO?«
    Chris nickte. »Wir warten nur noch auf die Genehmigung der Staatsanwaltschaft.«
    »Verstehe. Die hohen Herren lassen sich mal wieder Zeit. Die müssen sich ja auch nicht die Nächte um die Ohren schlagen.«
    »Es gibt zwei Zufahrten zu dieser Stelle hier oben, nicht wahr?«, fragte Chris.
    »Ja, einmal von der Bundesstraße aus Richtung Koblenz kommend und von der B 327 aus Waldesch. Glaubst du, dass der Täter von hier stammt?«
    Chris zuckte mit den Schultern. »Gibt es schon irgendwelche Anhaltspunkte, bezüglich der Identität des Opfers?«
    »Nur dass die Leiche männlich ist. Aber wie mir Thielmann gesagt hat, ist von dem Körper noch genügend übrig für einen DNA-Abgleich.«
    »Sag mir bitte Bescheid, wenn du mehr weißt.«
    Meißner nickte und entfernte sich.
    Rokko hatte derweil sein Telefonat beendet. »Das LKA schickt noch heute Morgen ihren Zeichner los«, sagte er, während er sein Handy verstaute. »Er dürfte in etwa zwei Stunden im Präsidium eintreffen. Das Gesundheitsamt hat die Sayner Innenstadt wieder freigegeben. Die Kollegen der Streife holen den ersten Zeugen dort ab. Um Kretschmer sollen wir uns kümmern.«
    »Gut«, erwiderte Chris und sah auf die Uhr. »Dann haben wir ja noch Zeit für ein Frühstück.«
     
    Sie gingen durch die Absperrung den Waldweg zurück zum Parkplatz, der größtenteils von Polizeifahrzeugen eingenommen wurde. Als sie am Wagen angekommen waren, hielt Chris plötzlich inne.
    »Was schätzt du, wie weit es von hier bis zum Rand der Lichtung ist?«
    Rokko blickte zurück. »Etwas weiter als ein Fußballfeld, würde ich sagen.«
    »Und von dort noch mal gute zwanzig Meter bis zum Fundort der Leiche.«
    Rokko nickte. »Kommt hin. Worauf willst du hinaus?«
    »Wenn die Zeugen, wie du sagst, auf direktem Weg zu ihrem Auto hierher gelaufen sind, dann wäre es doch ziemlich unmöglich, dass der Täter noch vor ihnen hier eingetroffen ist.«
    Rokko seufzte. »Du glaubst doch nicht ernsthaft an diesen übernatürlichen Schwachsinn.«
    »Nein, aber ich fange an mich zu fragen, ob wir es möglicherweise mit mehreren Tätern zu tun haben. Vielleicht ist hier eine Gruppierung am Werk, die uns ihre kruden Fantasien aufzwingen will.«
    »Ein Satanskult?«
    »Vielleicht auch nur ein paar religiöse Fanatiker, die uns ihren Glauben von Gottes Gerechtigkeit demonstrieren wollen oder sich womöglich selbst als göttliche Macht ansehen. Denn wie uns die letzte Botschaft bestätigt, geht es hier um Rache.«
    »Dann muss es einen Zusammenhang zwischen den Opfern geben.«
    »Vermutlich keinen direkten«, sagte Chris. »Ich denke nicht, dass sie sich gekannt haben. Aber die Tatorte standen bisher immer in einer symbolischen Beziehung zu den Taten. Ich bin mir sicher, dass das auf irgendeine Art auch auf die Opfer untereinander zutrifft.«
    »Hm«, meinte Rokko. »Und welche Beziehung hat dieser Ort zu dem Brikett da hinten?«
    »Darüber bin ich mir auch noch nicht im Klaren. Aber die geschichtliche Bedeutung dieses Ortes hat mit Sicherheit etwas damit zu tun.«
    »Geschichtliche Bedeutung?«, fragte Rokko. »Was war das hier, ein Grillplatz der Ureinwohner?«
    Chris betrachtete ihn verwundert. »Du scheinst dich nicht besonders für die Geschichte dieser Stadt zu interessieren.«
    »Wie du weißt, stamme ich nicht von hier. Ich kann dir was über den Kölner Dom erzählen, wenn uns das weiterhilft.«
    Chris lächelte. »Komm mit«, sagte er. »Ich werde deine Allgemeinbildung mal etwas auffrischen.«
    Sie überquerten den Parkplatz und folgten einem gepflasterten Weg bis zu der Gedenkstätte. Deren Mittelpunkt bildete eine dreigebündelte steinerne Säule, die in der aufgehenden Sonne einen langen Schatten warf, was der rundlichen, in v-förmige Grünflächen unterteilten Plattform das Erscheinungsbild einer riesigen Sonnenuhr verlieh.
    »Tolle Aussicht«, schwärmte Rokko.
    Chris ging an der Säule vorbei zum Rand des Plateaus, das auf einem zum Rhein hin steil abfallenden Schieferabsturz gelegen war. »Dieser Ort hat den Namen Rittersturz«, erklärte er. »Es heißt, dass sich hier ein Ritter aus Liebeskummer die Felswand hinabgestürzt hat. Das ist natürlich nur Legende.« Er bewegte sich auf die Mitte der Plattform zu. »Einen weitaus bedeutenderen Platz in der Geschichte hat dieser Ort nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten. Zu

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