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Todespakt

Todespakt

Titel: Todespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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Stimme. »Aber ich glaube, wir waren noch nicht fertig, Herr Kommissar. Ich habe Ihnen die Liste der Vereinsmitglieder zugefaxt. Sehen Sie dies als eine Art Entgegenkommen von mir für unsere weitere Zusammenarbeit an.«
    »Es wird keine weitere ...«
    »Ich habe bereits mit Ihrem Chef, Kriminaldirektor Deckert, gesprochen«, fuhr Klose ungehindert fort. »Im Gegensatz zu Ihnen war er sehr entgegenkommend und hat mir zugesichert, dass mein Wissen von großem Vorteil für die zuständige Ermittlergruppe sei und der Staatsanwalt auch weiterhin darauf zugreifen will. Es wäre daher von großem Nutzen, wenn Sie mir Einsicht in sämtliche Unterlagen zu dem Fall gewähren. Ansonsten müsste ich Ihrem Vorgesetzten von Ihrer Unkooperativität berichten.«
    Chris überlegte einen Moment, ob er den Verlust seiner Freiheit und seiner beruflichen Zukunft für das zutiefst befriedigende Erlebnis, Klose den Hals umzudrehen, in Kauf nehmen sollte. Er entschloss sich dazu, die Entscheidung zu vertagen und legte ohne Vorwarnung auf.
    Wütend reichte er Rokko das Handy. »Dieser Kerl war sicher wahnsinnig beliebt bei seinen Studenten«, brachte er nur unter Anstrengung hervor. »Gehen wir.«
    »Und wohin?«
    »Ins Präsidium. Ich brauche Ablenkung, sonst bin ich der Nächste, der jemanden umbringt.«
     

17
     
     
    Drei Stunden später stand Chris vor der Informationswand des Konferenzraums. Vor ihm saßen die Mitglieder der Sonderkommission an Tischen oder vor Computerterminals. Einige brüteten über den entsprechenden Unterlagen, die vor der Versammlung verteilt worden waren und die eine Zusammenfassung der Ereignisse beinhalteten. Andere machten sich eigene Notizen zu den neuesten Erkenntnissen, die Chris ihnen vortrug.
    »Der Name des Toten ist Silvio Babanic. Er war rumänischer Staatsbürger und in seiner Heimat einschlägig vorbestraft. Ihm werden Verbindungen zu organisierten Diebesbanden unterstellt. Wir vermuten, dass der Begriff Wucherer in diesem Zusammenhang zu deuten ist.«
    »Dann steckt hinter den Morden eine Art Rachefeldzug?«, fragte ein Mann mittleren Alters. Er hatte auffallend lichte Haare und trug ein dunkles Sakko.
    Chris hatte längst noch nicht alle Namen der Anwesenden verinnerlicht, glaubte sich aber zu erinnern, dass der Mann Holger Dittrich hieß. »Zumindest will man diesen Verdacht erwecken«, erwiderte Chris. »Die Ausführung der Morde, und die Brutalität, mit der dabei vorgegangen wurde, lässt aber eher darauf schließen, dass es sich um einen Machtkampf konkurrierender Banden handelt. Die nationale Bedeutung der beiden letzten Tatorte deutet darauf hin, dass hier jemand sein Revier absteckt. Ein weiteres Indiz dafür ist der Brand einer Lagerhalle im Industriegebiet. Fest steht bis jetzt nur, dass es sich um Brandstiftung handelt«, erläuterte Chris, »und dass die Firma, die diese Halle gemietet hat, einem gewissen Victor Kiriac gehört, ebenfalls gebürtiger Rumäne. Kiriac steht schon seit Jahren im Verdacht mit Diebesgut zu handeln. Offiziell betreibt er Gewerbe mit dem Aufkauf von Überschuss- und Konkursware, die er zwischenlagert, um sie weiterzuverkaufen. Meist ins Ausland, vermutlich nach Osteuropa. In einer ersten Stellungnahme bestreitet Kiriac, den Toten gekannt zu haben. Auch gibt es bisher keinerlei Anhaltspunkte auf eine Verbindung der beiden.«
    Dittrich schüttelte den Kopf. »Natürlich gibt es die nicht. Für Leute wie Kiriac halten andere den Kopf hin. Kommen Sie, Sie wissen so gut wie ich, was wirklich in der Halle gelagert wurde.«
    »Da die Halle bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist, spielt es keine Rolle, was wir glauben. Konzentrieren wir uns auf die Morde und die diesbezüglichen Fakten. Vielleicht kommen wir darüber auch an Kiriac heran.«
    »Wir sollten ihn zumindest unter Beobachtung stellen«, forderte ein jüngerer Beamter mit Drei-Tage-Bart. »Es dürfte offensichtlich sein, dass er zumindest in die Sache verwickelt ist.«
    »Natürlich werden wir Kiriac und sein Umfeld genauestens überprüfen.«
    »Gibt es bereits Erkenntnisse über die Herkunft des Pestbakteriums?«, fragte Dittrich.
    »Laut Aussage des Gesundheitsamtes gibt es keinen konkreten Verdacht, dass der Erreger aus einer Institution aus Deutschland stammt. Da wir es vermutlich mit einer Gruppierung zu tun haben, sind internationale Verbindungen nicht auszuschließen, was die Sache natürlich nicht einfacher macht. Deshalb wurde auch das BKA in die Ermittlungen einbezogen.«
    »Mit was für

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