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Todespakt

Todespakt

Titel: Todespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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mit der Faust auf seinen Schreibtisch ein. »Irgendjemand muss doch etwas aufgefallen sein. Diese Kerle können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben.«
    »Die Fahndung läuft erst seit etwas mehr als drei Stunden«, redete Rokko auf ihn ein, »und der Artikel steht seit gut einer Stunde online. So effektiv funktioniert selbst das Internet nicht. Gib den Leuten einfach mehr Zeit.«
    »Die haben wir aber nicht!« Chris stand auf und ging zum Fenster des Büros. Unter ihnen verlief die Bundesstraße, auf der sich der Verkehr langsam lichtete, während die Abenddämmerung einsetzte und eine weitere Nacht einläutete.
    Rokko erhob sich ebenfalls und trat neben Chris. »Du magst diesen Reporter, nicht wahr?«
    Chris nickte verhalten. »Ich kenne ihn zwar kaum, aber ich denke, wir sind uns ziemlich ähnlich.« Er ließ seinen Blick über die Gebäude und Straßen der Stadt gleiten.
    Rokko legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. »Du hast alles getan, was in deiner Macht steht. Er wusste, worauf er sich einlässt.«
    »Da bin ich mir nicht sicher«, sagte Chris. »Ich hätte ihm schon früher sagen müssen, dass wir nicht nur von einem Täter ausgehen. Ich denke, er hat die Sache unterschätzt.«
    »Du konntest ja nicht ahnen, dass er so weit gehen würde.«
    »Doch, er hat es mir ja quasi angedroht.« Er fuhr sich erschöpft durch sein Gesicht. »Ergibt sich aus dem, was wir wissen, irgendein Hinweis oder ein Muster, das uns verraten könnte, wo der nächste Mord passieren wird?«
    Rokko schüttelte den Kopf. »Wir sind alles mehrfach durchgegangen. Bis auf die mittelalterlichen Hinrichtungsmethoden und die geschichtliche Symbolik ist kein ersichtliches Muster zu erkennen. Und was Letzteres betrifft, gehen uns langsam die Möglichkeiten aus. So viele geschichtsträchtige Plätze gibt es hier nun auch wieder nicht.«
    »Mehr sind auch nicht nötig, um das Motiv zu erkennen«, sagte eine bekannte Stimme hinter ihnen, in der die gewohnte Arroganz mitschwang.
    Chris und Rokko drehten sich zur Tür um, wo sie Professor Klose entdeckten, der sie mit seiner üblichen Teilnahmslosigkeit betrachtete. Er trug einen sandfarbenen Cordanzug, dessen Jacke um den Bauch herum spannte. Sein volles Haar war wie immer akkurat gekämmt.
    Chris verdrehte genervt die Augen. »Nicht auch noch der«, stöhnte er.
    »Professor Klose«, sagte Rokko. »Was machen Sie denn hier?«
    »Ich bin Ihr offizieller Berater in der Sache, schon vergessen? Und als solcher habe ich gerade mit Ihrem Chef gesprochen. Er scheint wesentlich zugänglicher für meine Meinung zu sein als Ihr Kollege dort.« Er deutete in Chris' Richtung. »Herr Deckert hat mich jedenfalls gebeten, auch mit Ihnen zu sprechen. Ich denke nämlich, ich kenne den Grund, weshalb das alles geschieht. Und wenn Sie mich heute Morgen am Telefon nicht so unhöflich abgewickelt hätten, dann hätte ich Ihnen die Zusammenhänge erklären können, und Sie wären vielleicht von selbst darauf gekommen.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Chris.
    Klose trat ein und schloss die Tür hinter sich. »Sie gestatten?« Er deutete auf einen der Stühle und setzte sich. Anschließend betrachtete er die beiden mit einem wortlosen Lächeln. Er schien seine Überlegenheit sichtlich zu genießen.
    »Was ist denn nun?«, fragte Chris schulterzuckend. »Sollen wir Ihnen vielleicht noch einen Kaffee holen?«
    »Nein, danke«, erwiderte Klose und sah auf seine Uhr. »Dafür ist es schon zu spät. Aber ich warte nach wie vor auf eine Entschuldigung von Ihnen.«
    Chris starrte ihn fassungslos an. »Das glaub ich ja wohl nicht«, brachte er nur mit Mühe hervor.
    »Nun, selbst sie sollten begreifen, dass Ihr Verhalten mir gegenüber äußerst inakzeptabel war. Daher ist es durchaus nicht unangemessen, dass Sie sich dafür bei mir entschuldigen.«
    Chris hielt einige Sekunden inne. Dann stürmte er auf Klose zu. »Sie arroganter Dreckskerl!«
    Rokko gelang es gerade noch, sich zwischen die beiden zu stellen und Chris aufzuhalten.
    Chris' Wangen glühten vor Zorn, als er sich aus Rokkos Umklammerung zu befreien versuchte. »Sie sagen mir jetzt auf der Stelle, was Sie wissen, oder ich prügle Ihnen Ihr altkluges Grinsen aus dem Gesicht!«
    Klose erhob sich gemächlich. »Wie ich Ihrer Reaktion entnehme, sind Sie nicht an einer Zusammenarbeit interessiert«, sagte er und ging zurück zur Tür. »Ihr Chef wird nicht sonderlich begeistert über Ihr Verhalten sein.«
    »Was verlangen Sie von mir?«, schrie Chris,

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