Todespakt
Abschreckung.«
»Das will ich hoffen, denn dieser ganze Krempel hat ein kleines Vermögen gekostet.« Er deutete auf den Toten. »Hat er geredet?«
Ein diabolisches Grinsen durchzog das Gesicht des Bulligen und offenbarte seine wahre Natur. »Natürlich hat er das«, sagte er. Man sah ihm deutlich das perverse Vergnügen an, das er bei den Folterungen empfunden hatte. Er griff in eine seitliche Öffnung seines Umhangs und reichte dem Mann einen Zettel. Dann deutete er auf einen Karton, der neben einigen Werkzeugen auf dem Tisch stand. »Wir haben alles wie gewünscht fertiggestellt und verpackt. Was Sie noch wissen müssen, steht da drauf.« Er deutete auf den Zettel.
Der Mann betrachtete den verschnürten Karton. »Muss ich irgendetwas beachten?«
»Sie sollten ihn möglichst nicht öffnen.« Wieder dieses schmierige Grinsen. »Wir haben die Innenwände des Kartons verstärkt, das dürfte eine Beschädigung nahezu ausschließen.«
Ein Stöhnen des Verletzten war aus der hinteren Ecke zu hören. »Gab es Probleme?«, fragte der Mann.
Die Augen des Bulligen verengten sich. »Rohde hat die Seiten gewechselt«, sagte er grimmig. »Das hat uns etwas aufgehalten. Ich hab dem von Anfang an nicht über den Weg getraut. Einmal Bulle, immer Bulle! Dieser Verräter hat seine gerechte Strafe erhalten.«
»Warum mussten Sie auch seine beiden Kollegen abschlachten?«, zischte der Mann und senkte sein Taschentuch. Das Gesicht dahinter wirkte grimmig und entschlossen.
»Woher wissen Sie davon? Ich habe am Telefon nichts erwähnt.«
»Das spielt keine Rolle. Hätte es nicht ausgereicht, die beiden anderweitig außer Gefecht zu setzen?«
»Wir wollten auf Nummer sicher gehen.«
»Die Polizei ist nicht unser Ziel!«, brüllte der Mann. »Ebenso wenig wie es dieser Reporter war!«
»Das war nötig«, rechtfertigte sich der Bullige. »Er hat uns lächerlich gemacht.«
»Blödsinn! Ihr brauchtet doch nur einen Vorwand, um eure kranken Triebe auszuleben. Anscheinend habt ihr euren Spaß daran gefunden, Menschen auf diese Weise zu quälen und zu töten. Um nichts anderes geht es euch doch.«
Der Bullige trat einen Schritt auf ihn zu. »Jetzt hören Sie mal zu«, sagte er beherzt. »Ich weiß, sie haben viel für die Sache getan, aber wir sind es, die in dieser Angelegenheit da draußen unseren Arsch riskieren. Und allmählich frage ich mich, ob ich noch länger dazu bereit bin, denn anscheinend sind unsere Motive nicht dieselben.«
»Ihre Sorge ist grundlos«, meinte der Mann. »Wir haben unser Ziel so gut wie erreicht.« Er deutete auf den Karton. »Mit diesem Paket ist die Sache beendet. Sie sollten also schleunigst von hier verschwinden.«
Der Bullige setzte erneut sein schmieriges Grinsen auf. »Tja, da sind Sie wohl nicht ganz auf dem Laufenden.«
»Wie meinen Sie das?«
»Der da muss erst noch gebührend der Öffentlichkeit präsentiert werden.« Er machte eine Kopfbewegung in Richtung der Leiche. »Und anschließend werden wir unsere Aktivitäten auf die Grenzgebiete ausdehnen. Zum Teil ist das bereits durch befreundete Gruppen geschehen.«
Der Blick des Mannes verschärfte sich. »Es gibt noch mehr von euch?«
Der Bullige beäugte ihn misstrauisch. »Anscheinend ist Ihnen die Tragweite unseres Netzwerks nicht bewusst. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll. Denn offensichtlich ist jemand der Ansicht, dass es besser ist, Sie nicht darüber aufzuklären. Ich kann Ihnen nur so viel verraten«. Er zog mit der Pistole einen Kreis in der Luft. »Das hier war nur der Anfang.«
Netzwerk , hallte es dem Mann durch den Kopf. Einen Moment lang dachte er angestrengt nach. Dann schien er einen Entschluss gefasst zu haben und deutete auf die Waffe, an deren Lauf ein Schalldämpfer befestigt war. »Woher stammt die?«
»Sie gehörte diesem Roma-Abschaum da. Er wird sie nicht mehr brauchen. Sie hat ohnehin geklemmt, ich musste sie erst säubern und ölen.«
»Geben Sie sie mir.«
Der Bullige blickte auf die Pistole in seiner Hand und zögerte.
»Keine Waffen, die man zurückverfolgen kann, das war ausgemacht.«
»Es ließ sich nicht vermeiden. Außerdem gehört sie niemandem von uns, also wo liegt das Problem?«
»Geben Sie sie mir!«, forderte der Mann vehement. »Ich werde sie verschwinden lassen.«
»Hört auf zu streiten«, ertönte es hinter ihnen. Es war der Verletzte. Seine Haare waren so kurzgeschoren, dass er fast kahl wirkte. »Die Wunde hört nicht auf zu bluten«, sagte er und deutete
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