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Todesqual: Thriller

Todesqual: Thriller

Titel: Todesqual: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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nicht anmerken zu lassen.
    Der Eindringling war splitternackt, gebaut wie ein Kleiderschrank und ausgestattet wie ein Pferd. Allerdings war es sein Gesicht, das Burell am meisten erschreckte. Seine Augen wirkten völlig leblos, lagen glühend in ihren Höhlen und schienen sich quer durch den Raum nach ihm auszustrecken. Kein Zweifel, er hatte einen gefährlichen Geisteskranken vor sich. Zeit also, in den sauren Apfel zu beißen und die Polizei zu rufen.
    »Du kommst zu spät«, meinte er, während er in Richtung Büro zurückwich. »Sie ist weg. Wenn du ein Mädchen brauchst, besorg dir selbst eins. Die da gehört mir.«
    Der Mann schwieg und starrte ihn nur mit seinen merkwürdigen Augen an. Als er plötzlich einen Satz vorwärts machte, stieß Burell einen Schrei aus, konnte sich aber vor lauter Angst nicht rühren. Der Mann packte ihn am Genick und stieß ihn gegen die Wand. Etwas knackte, und Burell blieb die Luft weg. Ehe er um Hilfe rufen konnte, hob der Muskelmann ihn auf wie eine Puppe und rammte ihm das Gesicht in den Boden.
    Danach wurde alles schwarz, und Burell fühlte sich eine Weile sehr schläfrig, bis er schließlich wieder zu sich kam.
    Vorsichtig öffnete er die Augen und sah den haarlosen Riesen zurücktreten. Nach Atem ringend, versuchte er, trotz seiner Benommenheit einen klaren Gedanken zu fassen. Schließlich war er ein mit allen Wassern gewaschener Anwalt. Ein neuer Plan war angesagt. Auf dem Boden bildete sich eine Blutlache. Die Rolex lag mit zerschmettertem Glas neben seinem Fuß. Als er Schmerzen im Mund spürte, fuhr er sich mit den Fingern über die Zähne, ertastete Stifte und schloss daraus, dass einige seiner Kronen fehlten. Zwei vorne oben und drei unten. Der Schwindel ließ nach, als er berechnete, wie viel diese Nacht ihn bis jetzt gekostet hatte. Gewiss zwanzig Riesen, plus 3,19 Dollar für die Flasche Wein.
    Er musste einen Ausweg finden. Und zwar einen, mit dem beide Parteien leben konnten.
    Aus Erfahrung wusste er, dass der Schlüssel zu einer erfolgreichen Verhandlung darin lag, herauszufinden, was die Gegenseite wollte. Also beobachtete er den Hünen, seinen muskulösen Körper und seine unnatürlich glatte Haut. Der Muskelmann besichtigte das Studio und ging von der Büroin die Schlafzimmerkulisse. In der Krankenhauskulisse blieb er stehen. Burell hob den Kopf vom Boden.
    »Ich kann einen Star aus dir machen«, sagte er.
    Der Mann wandte sich um und betrachtete ihn wortlos. Obwohl Burell das Herz bis zum Hals schlug, fand er die Sprache wieder und fuhr fort.
    »Einen gottverdammten Star mach ich aus dir. So, wie du gebaut bist. Du bist ein echter Kerl. Ich könnte dir helfen.«
    Inzwischen hörte der seltsame Mann ihm aufmerksam zu. Da war Burell ganz sicher. Trotz seiner kaputten Zähne und der verwaschenen Sprache hatte er offenbar das Interesse des ungebetenen Gastes geweckt. Nun musste der Kerl nur noch anbeißen und endlich verschwinden.
    »Ich habe Freunde in der Branche. Viele Freunde. Ich müsste nur mal telefonieren. Dann könntest du Sex haben, so oft du willst, und dabei noch jede Menge Moos verdienen.«
    Der Mann grinste dümmlich. Burell setzte sich auf, nahm seine Rolex und streifte sie sich übers Handgelenk. Jetzt hatte er ihn. Der Kerl hatte den Köder geschluckt.
    »Wir machen Probeaufnahmen. Du suchst dir eine Biene aus. Ich übernehme sämtliche Kosten, weil ich gut für meine Freunde sorge. Du bist aber nicht sehr gesprächig, was?«
    »Nein, bin ich nicht.«
    »Wie heißt du denn? Ein echter Kerl wie du braucht den richtigen Namen.«
    Der Mann schwieg. Stattdessen nahm er ein Krankenhausnachthemd vom Bett und warf es Burell zu.
    Burell lachte nervös auf. »Nicht heute. Nicht mit mir. Wir suchen uns ein Mädchen aus und machen die Aufnahmen morgen. Wann immer du willst. Wenn du auf schräge Sachen stehst, kostet es extra, aber ich kann es mir leisten. Ich kann mir alles leisten.«
    Der Mann trat nach ihm. »Maul halten und anziehen.«
    Es war ein heftiger Tritt gewesen. Einer, von dem sicher ein blauer Fleck zurückbleiben würde. Zu Burells Entsetzen wollte der Kerl es offenbar ihm besorgen. Plötzlich fiel Burell auf, dass er ja noch eine Erektion hatte, und er zog den Bademantel fester um sich zusammen. Grund dafür war nicht etwa der Muskelmann, sondern die doppelte Dosis Viagra, die er eine Stunde vor Harriets Besuch eingeworfen hatte. Sein Schwanz war so hart, dass er noch mehr wehtat als seine Zähne. Es würde zwei bis drei Stunden dauern, bis

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