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Todesqual: Thriller

Todesqual: Thriller

Titel: Todesqual: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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Barrera am anderen Ende des Raums mit Staatsanwalt Wemer telefonierte. Offenbar hatte Wemer erfahren, dass sie im Labor einen direkten Vergleich der in den Fällen López und Brant sichergestellten DNA-Spuren angefordert hatten. Nach Barreras Miene zu urteilen, war der Staatsanwalt nun verärgert darüber, weil er nicht sofort vom Stand der Dinge unterrichtet worden war.
    »Meiner Ansicht nach tun wir jetzt am besten Folgendes«, begann Novak. »Wer eine bessere Idee hat, soll sich melden.«
    Nach einem Blick auf Lena griff er nach Papier und Stift.
    »Lena, ich möchte, dass du Dr. Westbrook anrufst. Bernhardt ist zwar in Ordnung, hat uns aber nicht viel weitergebracht. Wir verfolgen nun schon seit vier Tagen eine Spur, die sieben Monate alt sein könnte.«
    Lena warf einen Blick auf Vorwahl und Telefonnummer, die Novak aus seinem Adressbuch abschrieb.
    »Wer ist das?«
    »Ein forensischer Psychiater, der bei der Abteilung Verhaltensforschung des FBI arbeitet. Beruf dich auf mich und erzähl ihm alles, was er wissen muss. Mach ihm unter allen Umständen klar, dass wir bereits viel Zeit verloren haben.«
    Dann nahm Novak die Mordakte López von Lenas Schreibtisch und reichte Rhodes den Ringordner.
    »Das ist die Mordsache López, Stan. Da du den Fall nicht kennst, kannst du sie unvoreingenommen lesen. Vielleicht haben Lena und ich ja etwas übersehen. Möglicherweise fällt dir ja etwas dazu ein.«
    »Bist du auf etwas Bestimmtes aus?«
    »Nein«, erwiderte Novak. »Auf uns hat alles hieb- und stichfest gewirkt. Aber bei Brant waren wir uns anfangs ja auch so sicher.«
    Rhodes nickte. Novak wandte sich an Sánchez.
    »Du setzt dich wieder an den Computer, Tito, nur dass du diesmal die Suche auf sexuelle Übergriffe begrenzt. Keine Morde. Alle Frauen, die in den letzten beiden Jahren vergewaltigt worden sind.«
    »Irgendeine Altersgrenze?«, fragte Sánchez.
    »Von sechzehn bis tot«, antwortete Novak. »Such alles raus.«
    Sechzehn bis tot. Drastische Worte.
    Novak warf einen Blick auf Barrera, der noch immer mit Wemer telefonierte. Dann drehte er sich wieder zu Lena um.
    »Ich fahre rüber zu Piper Tech«, verkündete er. »Wemer könnte versuchen, uns Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Deshalb möchte ich sichergehen, dass wir beim Labor noch ganz oben auf der Liste stehen. In einer Stunde bin ich zurück. Wenn du mich mobil nicht erreichen kannst, ruf die Kriminaltechnik an. Alles klar?«
    Lena nickte. Die anderen auch.
     
    Die Stimmung war ungewöhnlich angespannt. Lena wusste nicht, ob das Knistern von der Besprechung mit Bernhardt oder von dem flauen Gefühl herrührte, das sich in ihrem Magen breitmachte, während sie Dr. Westbrook am Telefon den Fall von Anfang an schilderte.
    Als Dr. Westbrook von jemandem in seinem Büro unterbrochen wurde, hörte Lena, wie er die Person aufforderte, keine Anrufe durchzustellen. Eine Tür fiel ins Schloss. Die Hintergrundgeräusche wurden leiser. Dann griff Westbrook wieder zum Telefon und versicherte, dass es keine weiteren Störungen mehr geben würde.
    Besonders schien ihn zu interessieren, wie die Leichen arrangiert worden waren. Die Tüte über Nikki Brants Kopf. Die fehlende Zehe. Das mit Teresa López’ Blut aufs Laken gemalte Kreuz. Westbrook bat Lena zweimal, ihm diese Einzelheiten zu beschreiben, fragte nach Details und notierte sich alles. Als sie ihm mitteilte, Brant habe den Lügendetektor-Test nicht bestanden, schwieg er. Nachdem sie ihm von den Ergebnissen des Vergleichs der an den beiden Tatorten aufgefundenen Schriftproben durch Irving Sample berichtet hatte, bestand für ihn nicht mehr der geringste Zweifel, dass sie es mit ein und demselben Täter zu tun hatten.
    »Also suchen Sie nach einem Außerirdischen, der Linkshänder ist«, meinte Dr. Westbrook. »Wie viele Personen in L. A. kommen da in Frage?«
    Lena zögerte. Da sie den Mann nicht kannte, wusste sie nicht, ob das vielleicht ein schlechter Scherz gewesen war. Doch als er weitersprach, wurde ihr klar, dass er nur laut gedacht und nachgerechnet hatte.
    »Etwa eine Million«, verkündete er. »Schätzungsweise zehn Prozent der Bevölkerung sind Linkshänder. Was ist mit Haaroder Faserspuren?«
    »An keinem Tatort wurde etwas gefunden.«
    »Auch nicht in der Gerichtsmedizin?«
    »Beiden Opfern wurden die Haare ausgekämmt. Keine Schamhaare an einer der Leichen.«
    Dr. Westbrook verstummte wieder. Lena brauchte nicht lange, um zu verstehen, was ihn so wunderte. Eine Vergewaltigung ohne

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