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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
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sie mögen mich.“
    „Zu
glauben, dass ich sie mag, ist wie der Glaube an Gott: Es wird nie einen Beweis
geben.“
    „Darf
ich sie auf einen Kaffee einladen?“
    „Selbstverständlich.“
    „Darf
ich fahren.“
    „Junge
Leute brauchen Träume. Also träumen sie weiter.“
    „Sie
können das Navigationssystem nicht bedienen, nicht wahr?“
    „Halt
die Klappe.“
    „Jetzt
haben sie mich ja geduzt.“

 
    Todesengel

 
    Weitzeger
kam mit einem Cuphalter Kaffee ins Kommissariat. Er hatte sich einen kleinen
Bart unterhalb des Mundes wachsen lassen. Kowalski war es letzte Woche schon
aufgefallen. Bei Weitzeger dauerte es lange, bis der Bart wuchs, das war nicht
an einem Wochenende entstanden. Manche Junge Leute mussten sich alberne Bärte
wachsen lassen, als wollten sie sagen: Seht her, ich bin maskulin.
    „Rasieren
sie sich gefälligst ordentlich“, fuhr er ihn deshalb an. Der Kaffee, den er
mitgebracht hatte, machte einiges wieder gut, das musste er zugeben.
    „Na
sie sind heute ja gut gelaunt, Herr Kommissar. Der Grund, warum ich mich nicht
rasiert habe, ist eine Hautirritation. Ich darf die Haut eine Woche nicht
unnötig beanspruchen.“
    „Die
Woche ist ‘rum“, sagte Kowalski.
    „Meine
Hautwoche begann am Dienstag“, antwortete Weitzeger.
    Kowalski
atmete durch. „Hautirritation. Bei uns hieß es: Solange nichts blutet, ist es
auch nicht so schlimm.

 
    „Was
haben wir?“ fragte Weitzeger stattdessen.
    „Keine
Ahnung, sie haben den Kaffee doch gekauft.“
    „Ich
rede doch von unserer Arbeit.“
    „Ach
so. Wir müssen noch jede Menge Papierkram erledigen. Protokolle verfassen,
Anträge stellen.“
    „Immer
noch besser, als ein neuer Mord.“
    „Ja.
Denn der bedeutet noch mehr Papierkram.“

 
    „So
Frau Hübner - das Frühstück. Haben sie gut geschlafen...Ohh...Frau Hübner?“
    Die
Schwester betrat das Zimmer. Frau Hübner hatte ein Zimmer für sich. Ihre
Bettnachbarin war zwei Wochen vorher gestorben.
    So
etwas war Alltag in einem Seniorenheim. Als die Schwester an diesem Morgen das
Zimmer betrat, war Frau Hübner aber verschwunden und sie war ganz sicher nicht
davon gelaufen, denn sie war bettlägerig, schon seit Jahren.
    Daher
war es durchaus logisch, dass mit ihr, auch das Bett verschwunden war, in dem
sie gelegen hatte.
    Die
Schwester öffnete die Tür zum Badezimmer und lief dann - warum auch immer - zum
Fenster, doch Frau Hübner war nirgends zu entdecken.
    Sie
eilte zum Schwesternzimmer. Die Oberschwester wusste was zu tun war.
Hoffentlich. Aber es war gut, Verantwortung nach oben delegieren zu können.
Nicht, dass sie arbeitsscheu war, aber einer solchen Situation fühlte sie sich
nicht gewachsen.

 
    „Frau
Hannah! Frau Hannah!“
    Oberschwester
Hannah, hieß eigentlich mit Vornamen Hannah und mit Nachnamen Huber, wurde aber
von allen mit dem Vornamen angesprochen - immer mit der Anrede Frau - und
gesiedst.
    „Frau
Hannah! Frau Hübner auf Zimmer 023 ist verschwunden.“
    „Was
meinen sie, mit verschwunden?“
    „Das
Bett, es ist weg.“
    An dem
überraschten Ausdruck erkannte sie, dass auch Schwester Hannah mit einer
solchen Situation nicht vertraut war. Rüstige Bewohner hatten es durchaus schon
mal unbemerkt an der Pförtnerin vorbei geschafft und wurden dann von
engagierten Bürgern wieder zurück gebracht, oder gemeldet. Aber eine
offensichtlich bettlägerige Frau, war ihnen noch nicht entwischt.
    „Sagten
sie Frau Hübner?“
    „Ja“,
sagte die Schwester leicht hysterisch.

 
    Schwester
Hannah eilte zum Zimmer der Frau und die Schwester folgte ihr nach.
    Oberschwester
Hannah blickte auch zunächst ins Badezimmer, nachdem sie festgestellt hatte,
dass im Zimmer niemand war. Danach ging sie ebenfalls zum Fenster. Sie hatten
einmal eine Frau gehabt, die sich mit samt ihrem Bett, die Wand entlang aus
ihrem Zimmer gehangelt hatte, um nach etwas zu trinken zu fragen. Aber die
Fenster waren verschlossen, also konnte sie auch nicht dort draußen sein.

 
    Schwester
Hannah lief zurück zur Schwesternstation und ließ eine Durchsage verlauten.
    „803
bitte 744, 803 bitte 744.“
    Damit
rief sie den wachhabenden Arzt auf die Station. Ein Mann mit einer viereckigen
Hornbrille. Er kam etwas Müde wirkend, mit einem Becher Kaffee zur
Schwesternstation.
    Sein
Dienst endete, wenn die Morgencrew begann. Dass war um Punkt neun Uhr, also vor
genau fünf Minuten.
    „Herr
Dr. Prüfer“, sagte Schwester Hannah. „Eine unserer Bewohnerinnen ist nicht auf
ihrem

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