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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
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sagten nicht
nein.
    „Also“,
fragte er nachdem das Gespräch eine Weile so vor sich hin geplätschert war.
„Was wollen sie von mir?“
    Kowalski
wischte sich mit der Serviette den Mund ab. „Es ist mir etwas unangenehm, aber wir
suchen nach einem Kindsentführer, der den gleichen Wagentyp fährt, wie sie.
    „Und
da dachten sie...? Na, es dürfte viele geben, die diesen Wagen fahren.“
    „Aber
nicht jeder davon, hat eine KZ-Vergangenheit“, wand nun Weitzeger ein und
Kowalski funkelte ihn warnend an.
    „Alle
vermissten Kinder haben Großväter, die führende Persönlichkeiten im Dritten
Reich waren“, fuhr Weitzeger fort.
    „Und
das wundert sie, dass jemand die Kinder der SS-Männer entführt?“ wand nun der
Alte ein.
    „Nun“,
sagte Kowalski. „Eigentlich schon. Die Kinder haben nichts damit zu tun.“
    „Wir
hatten damals auch nichts mit dem dritten Reich zu tun.“
    „Heißen
sie es gut, dass jetzt so etwas passiert?“ fragte nun Weitzeger und Kowalski
funkelte ihn wieder scharf an.
    „Ich
heiße es nicht gut, aber mein Mitleid hält sich in Grenzen.“
    „Sie
haben keine Kinder, oder?“ fragte nun Kowalski.
    „Nein.
Meine Frau konnte keine bekommen.“
    „Wo
ist ihre Frau?“ fragte Weitzeger.
    „Sie
fühlt sich nicht gut und hat sich hingelegt. Darf ich ihnen noch etwas
bringen?“
    „Nein
Danke“, sagte Kowalski und erhob sich. Weitzeger tat es ihm gleich.
    „Wenn
ich noch was für sie tun kann.“
    „Nein,
nein“, winkte Kowalski ab und ging zur Tür.

 
 
    Sie
liefen schweigend bis zum Wagen. Der Mann beobachtete sie durch das
Wohnzimmerfenster.
    „Das
ist unser Mann“, sagte Kowalski, als sie wieder im Wagen saßen.
    Weitzeger
war überrascht, sonst war er nicht so schnell mit Anschuldigungen.
    „Ich
gebe ja zu, dass das Verhalten verdächtig war“, sagte Weitzeger nach einer
Weile, „aber glauben sie, dass reicht aus, damit er als Täter in Frage kommt?
Was ist mit der Frau? Er müsste ja eine Mitwisserin haben. Sie ist ebenfalls
Jüdin, aber erst nach dem Krieg nach Deutschland gekommen.“
    „Die
Frau muss gar nichts davon wissen. Denken sie an den Fall Fritzl. Sie können
Jahrzehnte etwas vertuschen. Sie brauchen nur Leute um sich herum, die naiv
genug sind.“
    „Wie
gehen wir also weiter vor?“
    „Wir
brauchen einen Durchsuchungsbefehl.“
    „Wir
sollten trotzdem noch die anderen Fahrzeughalter überprüfen.“
    „Wir
dürfen keine Zeit verlieren.“
    „Sie
haben gesagt: Einen Durchsuchungsbefehl zu erwirken, dauert im Eilverfahren
zwei Tage. Wir können heuten noch die beiden anderen Fahrzeughalter
überprüfen.“
    „Also
gut“, atmete Kowalski durch. „Wenn sie sich das antun wollen.“

 
    Sie
erreichten den Fahrzeugbesitzer oberhalb von Ingolstadt. Es war ein alter Mann.
Als sie bei besagter Adresse klingelten, öffnete ihnen eine junge Frau. Es war
die Enkelin des Fahrzeugbesitzers.
    „Kripo
Bochum“, stellte sich Kowalski vor.
    „Wir
wollen gerne zu Markus Marenzki.“
    „Was
wollen sie denn von ihm?“
    „Das
würden wir gerne mit ihm persönlich besprechen.“
    „Mein
Großvater hatte vorgestern einen Schlaganfall. Er ist bei Bewusstsein, aber er
kann nicht mehr sprechen und ich fürchte, er kann auch nicht verstehen, was sie
von ihm wollen.“

 
    Kowalski
warf Weitzeger einen „siehst du“ Blick zu und sie verabschiedeten sich wieder
galant.
    „Das
heißt nicht, dass er nicht der Täter sein kann“, sagte Weitzeger im Wagen.
„Vielleicht vegetieren die Kinder noch irgendwo in einem Keller herum und
werden nach dem Schlaganfall von Markus Marenzki nicht mehr versorgt.“
    „Ja ja
ja“, aber es hilft nichts. Wir finden nichts heraus.“
    „Wir
könnten auch hier einen Durchsuchungsbefehl erwirken.“
    „Einem
Durchsuchungsbefehl wird nur dann stattgegeben, wenn ein hinreichend
begründeter Verdacht vorliegt. Wir können aber nicht für mehrere Personen und
Wohnpartien einen hinreichend begründeten Verdacht vorlegen. Das widerspricht
sich, es ist unglaubwürdig.“
    „Wer
sagt ihnen denn, dass es ein Einzeltäter war? Vielleicht haben sich mehrere
Personen verschiedener Herkunft zusammengeschlossen.“
    „Jetzt
übertreiben sie aber. Jan Habert und Markus Marenzki, die 300 Kilometer
voneinander entfernt Leben und zufällig Beide das gleiche Auto haben, entführen
gemeinsam vier Kinder.“
    „Okay,
das mit dem Wagen ist wirklich unwahrscheinlich. Aber Unwahrscheinlichkeiten
summieren sich und damit werden sie

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