Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
Vom Netzwerk:
wahrscheinlicher.“
    Kowalski
guckte ihn schief von der Seite her an.

 
    Sie
fuhren nach Löbau, nah der tschechischen Grenze. Die Besitzerin des Wagens
wohnte etwas abseits auf einem Grundstück nahe eines Waldes.
    Sie
war gerade draußen zu Gange, als sie eintrafen.
    Ihr
Blick war leicht missbilligend. Wohl, weil sie mit ihrem Auto den schmalen
Grasstreifen tuschiert hatten, der neben ihrem Garten wuchs.
    „Tag.
Kripo Bochum“, stellte sich Kowalski vor und zeigte seinen Ausweis. Weitzeger
tat es ihm gleich.
    „Ist
das ihr Wagen?“ fragte er mit Blick auf den Van in ihrer Einfahrt.
    „Ja, wieso?“
    „Es
wurde vor kurzem mit einem solchen Wagen ein Verbrechen begangen. Eine
Kindesentführung um genau zu sein.“
    „Dürfen
wir uns mal in ihrer Wohnung umsehen?“ fragte Steffen Weitzeger.
    „Nein.
Ich sehe mich ja auch nicht in ihrer Wohnung um.“
    „Sind
sie viel mit dem Auto unterwegs?“ fragte Kowalski.
    „Zum
Einkaufen, zum Seniorentreff und wenn ich halt mal eine Spazierfahrt mach.“
    „Also
gut, nichts für Ungut“, wandte sich Kowalski zum gehen und Weitzeger folgte ihm
nach einem Moment zögern.
    „Das
war doch verdächtig“, sagte er.
    „Weitzeger.
Wenn uns jemand nicht in seine Wohnung lassen will, ist das nicht verdächtig.
Sie würden doch auch nicht wollen, dass die Polizei bei ihnen Zuhause
rumstöbert. Alte Leute sind da resoluter. Die haben nix zu verlieren und
fürchten sich deshalb nicht vor der Polizei. Deshalb kuschen die auch nicht so,
wie viele Jüngere. Ich hab da so meine Erfahrungen.“
    „Sie
glauben, dass sie es nicht war, weil sie eine Frau ist.“
    „Ich
glaube, dass sie es nicht war, weil sie dafür zu wenig weltläufig ist.“
    „Also
muss sich jeder Intellektuelle vor ihnen fürchten, wenn sie ermitteln.“
    „So
tragisch das klingt. Aber es gehört ein wenig technisches Denken dazu, wenn man
eine Entführung begeht. Das ist nichts, was man einfach mal so im Vorbeigehen
macht.“
    „Ich
finde wir sollten alle drei Anwesen durchsuchen lassen.“
    „Sie
müssen noch viel über die Polizeiarbeit lernen.“
    „Wenn
wir heute irgendwo einmarschieren und nichts finden, dann ist das Geschrei und
die Häme groß.“
    „Und
wenn sie durch Unterlassen einen Tod zulassen?“
    „Herr
Gott noch mal.“ Kowalski zog das Handy aus seiner Tasche. Wir brauchen noch
zwei weitere Durchsuchungsbefehle...Ja...Ja, ich weiß...“

 
    Sie
erreichten wieder die Zentrale.
    „Was
machen sie da?“ fiel Brockmann sofort auf sie ein, als sie das Büro betraten.
    Kowalski
blickte auf die Uhr. Es war elf nach fünf. Sonst machte Brockmann immer
pünktlichst Feierabend.
    „Drei
Hausdurchsuchungen. Wissen sie, was für Wellen das schlägt?“
    Kowalski
hätte sie Sache auf seinen jungen Kollegen abwiegeln können, aber das war nicht
sein Stil. Außerdem war er der Kommissar. Der Junge durfte Fehler machen.

 
    Am
nächsten Tag berichtete der Bochumer Kurier, in welchem Metier sie nach dem
Täter suchten. Im Internet tummelten sich schon nach kürzester Zeit in
einschlägigen Foren die Kommentare: „Die Gestapo ermittelt.“
    „Die
Nazis marschieren wieder.“
    „Das
vierte Reich ist eröffnet.“

 
    „Das
war, weil sie ihre Klappe nicht halten konnten“, fuhr Kowalski Weitzeger an. „Das
war der Alte aus dem Sauerland.“
    „Der
hätte doch sowieso eins und eins zusammen gezählt“, beschwichtigte Weitzeger.
„Wie war das mit der Weltläufigkeit?“

 
    Als
Brockmann kurze Zeit später das Büro betrat, rechneten sie mit dem Schlimmsten.
Aber er nickte ihnen nur kurz zu und ging dann in sein Büro. Sie konnten sehen,
wie er einige Telefonate führte. Schließlich schlug er die Hände über dem Kopf
zusammen und eilte in ihre Richtung.
    „Was
höre ich da eben? Die Presse hat Wind von der Sache bekommen. Jetzt sind wir
geliefert! Ich werde morgen sicher als Hitler betituliert und sie sind meine
Angestellten Himmler und Göhring. Gut gemacht!“ Er drehte sich einmal um die
eigene Achse. „Ich werde veranlassen, dass diese Wohnungsdurchsuchungen so
schnell wie möglich vollführt werden, damit dieser Wahnsinn ein Ende hat.“
    Er
verschwand wieder in sein Büro.
    „Na
wenigstens ein Gutes hat es doch“, sagte Kowalski.

 
    Die
beiden Jungen lebten noch immer, obwohl sich die Wunde bereits vor Tagen
entzündet hatte. Aber damals waren sie gestorben, weil ihre eigene Mutter sie
umgebracht hatte. Vielleicht sollte sie sie töten? Sie wären auch gestorben,
wenn

Weitere Kostenlose Bücher