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Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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nahm er ein Taxi ins Büro, wo Tamara ihn bereits erwartete.
    „
Shane, du siehst ja furchtbar aus
!


S
ie
goss ihm eine Tasse Tee ein.
    Shane fühlte sich hundeelend, die Kopfschmerzen setzten ihm zu, doch als Tamara verkündete, Nigel Hurst sei zurück, sie wolle ihn jetzt aufsuchen, stand er auf.
    „ Du solltest nach Hause fahren und dich hinlegen!”
    „ Da wird alles nur noch schlimmer. Nein, ich komme mit.”

    Nigel Hurst, ein kleiner, drahtiger Mann um die fünfzig mit sonnengegerbter Haut, grauem, sorgfältig gekämmtem Haar und blütenweißem Polo-Shirt über dunkelblauen Hosen, öffnete.
    Seine Sekretärin habe Mittagspause, erklärte er, er sei überraschend früher mit seinen Verhandlungen in Florida fertig gewesen.
    „ Oh, was haben Sie mit ihrem Hals gemacht, Detective? Ein Unfall?”, fragte er betont
interessiert
und deutete auf Shanes Halskrause. Shane brummte etwas. Nigel Hurst s Augen ließen Shane an Fischaugen denken . Sie zuckten nicht mit den Lidern und wirkten seltsam starr.
    „ Ist sich er ziemlich lästig in der Hitze ”
Hurst
deutete auf die Halskrause.
Die vermeintliche Schwäche Shanes
schien Nigel Hurst mehr Selbstsicherheit zu verleihen. Jetzt lachte er sogar,
er wirkte cool und gelassen
. Wenn man sich zu sicher fühlte, unterliefen einem Fehler, kleine Unvorsichtigkeiten,
wusste Shane.
    Nigel Hurst führte sie in sein Büro,
an
dessen Wände
Fotos
hingen
, die ihn mit Prominenten zeigten. Auf einigen hielt er Schwertfische hoch, die so groß waren wie er selbst. Das jeweilige Gewicht und sein Name standen auf einer Tafel unter dem Fisch.
    „ Danielle hat mir von Ih rem Besuch berichtet”, begann Hurst. „Tut mir l eid, dass ich nicht da war. Was haben Sie der Armen nur alles erzählt? Sie war ja richtig
aufgeregt
!” Er lachte
laut auf.
Shane schwieg, sah sich die Fotografien an den Wänden
an
.
    “Tja, wie Sie sehen und wie Ihnen ja auch schon Danielle
sicher
mitgeteilt hat - mein Klientel stammt aus den be sten Kreisen. Das da”, Hurst zeigte auf einen gerahmte n Zeitungsausschnitt mit Foto, „ das ist Bill Gates. Er war oben am Barrier Reef.
Hier haben wir
Bill Clinton, und das da”, er deute te auf eine andere Fotografie, „ ist Russell Crowe. Hier Tom Cruise mit Nicole Kidman, damals waren sie noch ein Paar. Und hier, unser damaliger Premierminister John Howard ...”
    Shane betrachtete die Bilder, auf denen Nigel Hurst entweder dem jeweiligen Prominenten die Hand schüttelte oder aber im Hintergrund zu erkennen war.
    „ Sie sehen, ich kann es mir weiß Gott nicht leisten, irgendwelche unlauteren Geschäfte zu tätigen oder zwielichtige Gestalten anzustellen.” Er lachte wieder, fühl te sich nun vollkommen sicher. „ Also, meine Herrschaften, was kann ich für Sie tun?”
    Er
bot i hnen mit großzügiger Geste Platz auf seiner langen weißen Eck-Ledercouch an.
    „ Kennen Sie diese Anzeige?”, fragte Shane, und Tamara hielt Hurst die Seite aus der alten Ausgabe der Showboats hin. Die Verkaufsannonce der Diana , der Yacht des Papierfabrikanten, war angekreuzt.
    Hurst warf nur einen kurzen Blick darauf, dann sah er zu Tamara und Shane hinüber. Seine Augen haben fast keine Wimpern, erkannte Shane. Das ist es, was einen an Fischaugen denken lässt.
    „ Ja, sicher, das ist die Diana . Ein wunderschönes Boot. Und dann dieser Unfall.” Er schüttelte bedauernd den Kopf.
    „ Sie ist in die Luft geflogen.”
    Nigel Hurst nickte.
    „ Ja, ein Jammer. Ein Boot ist wie ein Lebewesen. Es ist einmalig, i mmer individuell.” Er seufzte. „ Wissen Sie, was es für einen Aufstand gab, als Lloyd‘s, die große Schiffsversicherung, vor kurzem erließ, dass Schiffe ab sofort neutral und nicht mehr weiblich seien, dass ein Schiff mit es in der Liste geführt werden müsste und nicht mehr mit sie . Natürlich hat sich die britische Royal Navy besonders darüber aufgeregt und sich
schlicht und ergreifend
geweigert.” Er seufzte erneut. „ Ein Jammer, wirklich.”
    Shane setzte ein flüchtiges Lächeln auf. „ Ein Unfall, so heißt es, ja.” Er zeigte Hurst die Verkaufsanzeige der Seagull , die Jonathan Bailor gehört hatte. „ Und diese Annonce kennen Sie auch?”
    Ohne zu antworten, blickte Hurst ihn mit seinen kalten Fischaugen an. „ Sie sind doch von der Homicide Squad? Soweit ich weiß, ist aber niemand bei der Explosion der Seagull umgekommen.”
    Nun ist die S chonzeit vorbei, dachte Shane. „ Dieser Mann hat für Sie

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